Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen.
Im Zimmer der jungen Eve zerbarst ein Krug. Dorfrichter Adams Kopf und Fuß sind geschunden, die Amtsperücke ist verloren und unangekündigt steht Gerichtsrat Walter in der Stube, bereit die Utrechter Justiz zu begutachten. Eves Verlobter Ruprecht vermutet, dass ein Geliebter den Krug zerbrochen hat, die Nachbarin will den Teufel gesehen haben, der aus dem Fenster sprang, eine Perücke im Spalier zurücklassend. „So nimm, Gerechtigkeit, denn deinen Lauf!“, verkündet Adam und „judiziert“ sich selbst „den Hals ins Eisen“. Eve erleidet Lüge, Erpressung und einen sexuellen Übergriff, bevor sie den eigenen Richter anklagt. In die Flucht zu schlagen wäre hier nicht nur er, sondern auch – mit Kleists bissiger und humoriger Sprachkunst – das patriarchale Gewohnheitsrecht.
Regie: Wilke Weermann
Bühne: Nina Peller
Kostüme: Teresa Vergho
Sounddesign: Constantin John
Dramaturgie: Victoria Weich
Termine
So 18.5.2025, 11:30 | Matinee
Fr 30.5.2025, 19:30 | Premiere
Do 5.6.2025, 19:30und weitere Termine
Mi 11.6.2025, 19:30
Fr 27.6.2025, 19:30
Fr 4.7.2025, 19:30
Sa 12.7.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Dramma musicale in einem Prolog und drei Akten
Libretto von Giacinto Andrea Cicognini
Obwohl das Werk heute selten aufgeführt wird, war Il Giasone eine der populärsten Opern des 17. Jahrhunderts. 1649 in Venedig uraufgeführt, bezeugte die Oper den Übergang von der etablierten Commedia dell’arte zur neuen musikalischen Gattung der Oper. Die Geschichte erzählt von den Heiratsabsichten Jasons. Dieser wird von seiner heiligen Mission, das Goldene Vlies zurückzuholen, von immer neuen Liebesaffären abgelenkt. Apollo und Amor können nicht anders, als sich in seine Angelegenheiten einzumischen. Basierend auf der Argonautensage aus der griechischen Mythologie wird die Handlung mit komischen Wendungen und rasantem Rhythmus der Erzählung bereichert: Ein Mosaik aus kontrastierenden Episoden, bei denen Tragik und Komik im steten Wechsel sind.
Musikalische Leitung: Clemens Flick
Bühnenbild, Regie: Michiel Dijkema
Kostüme: Mariangela Mazzeo
Choreinstudierung: Anton Tremmel
Dramaturgie: Ana Edroso Stroebe
Ausstattungsassistenz: Ayana Lechtelt, Nele Schröder
Termine
Sa 31.5.2025, 19:30 | Premiere
Do 5.6.2025, 19:30
So 15.6.2025, 16:00und weitere Termine
Do 19.6.2025, 19:30
Di 1.7.2025, 19:30
Sa 12.7.2025, 19:30 | letzte Aufführung!
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Tanz-Parcours von Vivian Assal Koohnavard, Amanda Cruz Portuondo, Hana Kato, Johana Malédon, Juan Fernando Morales Londoño
Spielstätten: Ballettsaal, Ruine Innenhof, Studio
Der aus dem englischen Sprachraum kommende Begriff ‚Patchwork‘ bezeichnet eine Nähtechnik, bei der kleine Stoffstücke zu einem großen zusammengenäht werden. Die Flicken haben häufig unterschiedliche Farben und Formen und ergeben gemeinsam ein komplexeres Muster oder Design. Diese Metapher begründet auch das Format Patchwork Parcous, das den Mitgliedern der Sparte Tanz Münster 2024/25 bereits zum dritten Mal als Plattform dazu dient, sich künstlerisch auszuprobieren und ihre unterschiedlichen ästhetischen wie kulturellen Hintergründe durch Choreografien auszudrücken.
Diesmal lädt Tanz Münster zu einer Erkundungstour durch das Theater: Auf diesem Parcours kann man Kreationen von Vivian Assal Koohnavard, aktuell Tänzerin im Staatsballett Berlin, Johana Malédon, der Gewinner*in des Produktionspreises Tanz Münster des internationalen Wettbewerbs für Choreografie in Hannover 2024 sowie aus der Company begegnen.
Was es bedeutet, räumliche Grenzen zu überschreiten, die Wechselwirkungen mit dem Publikum neu zu definieren oder sich dem White Cube eines Kunstmuseums zuzuwenden – all das erforscht Tanz Münster gemeinsam mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur. Das Kooperationsprojekt Inside Out erweitert den Begriff des Theatralen und verschränkt ihn mit demjenigen des Museums. Anouk van Dijk verlässt mit ihrer Kreation aus dem Dreiteiler MEMORY für dieses Projekt die Theaterbühne und macht ihre Choreografie im Rahmen der LWL-Ausstellung Performance People erlebbar.
In Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster
Termine
Fr 13.6.2025, 19:30 | Premiere
Sa 14.6.2025, 13:00
Sa 14.6.2025, 19:30und weitere Termine
Sa 21.6.2025, 13:00
Sa 21.6.2025, 19:30
Ort
LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster
Dompl. 10
A-48143 Münster
Nachwuchsfestival mit jungen Autor*innen und Regisseur*innen
Das Lange Wochenende der Neuen Dramatik 2025 vereint vier Theatertexte von Nachwuchsautor*innen, die sich der Auseinandersetzung mit Herkunft und Zukunft widmen, Zuschreibungen unterwandern und sich den großen Herausforderungen der Gegenwart – patriarchale Dominanz, (politisches) Erbe, Klimawandel – stellen. Wir warten auf den Knall! Die vier Nachwuchskünstler*innen wagen dies mit ihrem jeweils eigenen Schreiben, mal diskursiv, mal figürlich, aber immer wagemutig, genau beobachtend und mit feinem Gespür für die Gegebenheiten unserer Zeit.
Clara Benders Text HYSTÉRA (who´s your mommy) lässt die junge Protagonistin Ira Forschungen zu Mutterschaft anstellen. Sie besucht einen Müttertreff und reflektiert die eigene Rolle als Nicht-Mutter und Tochter. Wie emanzipatorisch kann Reproduktion sein? Begleitet wird Ira dabei vom Chor der Catladies, der die weiblichen Göttinnen anruft: „_frau und katze / _das potenzial zur autonomie“.
Anton Fischers Halb so schlimm. untersucht eine männliche Dorfgemeinschaft: Der Junge Alexander hat auf dem Acker ein Gewehr gefunden – zurückgelassen nach dem letzten Kriegsfilmdreh – und spielt mit seinem Vater „Erschießen“. Während Vater und Männer Fern sehen, führt Alexander einen in die unterirdischen Gänge des Ackers, wo der Himmel droht einzustürzen. Zwischen Albtraum des einen und safe space des anderen wird klar, dass aus dem Spiel eines Jungen mit Gewalt Ernst geworden ist.
Louis Platzer schreibt in seiner Collage Anti-Klima(x) von Jimmy Parton, der auf Reisen geht, um Country-Star zu werden. Doch das Country ist ein Land, das zur Identifikation nicht taugt. Das Land ist gradlinig vermessen; Grenzen sind wichtig, auch die des Individuums. Auf der Suche nach Erfolg und einer kollektiven Erfahrung wird Jimmy von einem Tornado mitgerissen. Ist die Zerstörung ein Moment, das uns endlich von unserem Ich erlöst?
Malte Schwoch zeichnet in Das Mutz die familiären Linien des Geschwistertrios Maxim, Maxi und Max auf. Sie haben gemeinsam ein Haus auf dem Land geerbt – irgendwo im sogenannten Osten. Zwischen DDR-Geschichte und drohend rechter Gegenwart gehen die Geschwister einer Familientradition nach: Ein Mutz muss gefangen und verspeist werden. Das fabelhafte Wesen, cholesterinarm, proteinreich und schüchtern, hat allerdings eigene Pläne; es hält Maxim, Maxi und Max frech vor Augen, dass sie nicht einfach so weitermachen können.
Die vier Texte werden von den Regiestudierenden Asena Yeşim Lappas, Jette Micheel und Charlotte Weidinger der Folkwang Universität der Künste sowie Schauspielensemblemitglied Nadine Quittner als Werkstattinszenierungen am Samstag, den 14.06.2025 auf die Bühne gebracht, anschließend wird auf der Dramatischen Party gefeiert. Am Sonntag, den 15.06.2025 findet mit den beteiligten Künstler*innen ein Publikumsgespräch in Kooperation mit der Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) im Haus Rüschhaus statt.
WERKSCHAU
Sa 14. Juni 2025, 19 Uhr / Kleines Haus
Halb so schlimm. von Anton Fischer / Regie: Asena Yeşim Lappas
Anti-Klima(x) von Louis Platzer / Regie: Charlotte Weidinger
Das Mutz von Malte Schwoch / Regie: Jette Micheel
HYSTÉRA (who's your mommy) von Clara Bender / Regie: Nadine Quittner
DRAMATISCHE PARTY
Sa 14. Juni, 21.30 Uhr / Theatertreff, Eintritt frei
TISCHGESPRÄCHE MIT DEN KÜNSTLER*INNEN
So 16. Juni, 12 Uhr / Haus Rüschhaus (Am Rüschhaus 81, 48161 Münster), Eintritt frei
Der Autor und Regisseur Guido Wertheimer wurde als Nachkomme jüdisch-deutscher Exilant*innen 1996 in Buenos Aires geboren. Dorthin floh seine Urgroßmutter Julia Studinski 1939 vor den Nazis – und baute sich mit Mann und 13-jährigem Sohn über Nacht ein neues Leben auf. Sie hatten unwahrscheinliches Glück: Eine entfernte Verwandte, die zwischen den Kriegen nach Argentinien ausgewandert war, verschaffte der Familie das rettende Einladungsschreiben und das Ticket in die Fremde. Der Besitz der Familie wurde im Hamburger Hafen von den Nazis konfisziert.
Vor ihrer Flucht lebte die Familie in Berlin und Recklinghausen. Dort besaß sie am Markt 8 ein Schuhgeschäft, das ebenfalls von den Nazis enteignet wurde und bis heute (unter anderem Namen) besteht. Auch die Glocken der St. Peter Kirche, die Julia Studinski als Kind hörte, läuten heute noch immer. Julias Liebe und Leidenschaft für das Klavier und Chopin gingen jedoch mit dem Steinway-Flügel, der sich im konfiszierten Container befand, verloren. Sie begann ein neues argentinisches Leben als Mitarbeiterin eines Politikers – ohne die Musik. Die Todesmeldungen ihres Vaters, der in einem weißrussischen Lager ermordet wurde, und ihrer Mutter, die an „Traurigkeit“ starb, erreichten sie nur als knappe Nachrichten über den Atlantik hinweg.
Guido Wertheimer, Hausautor am Theater Münster in der Spielzeit 2023/24, hat sich in private und städtische Archive begeben und jüdische Opfer- und deutsche Tätergeschichten zu Tage gefördert – sowie eine wundersam-verrückte Verbindung zwischen dem ehemaligen Münsteraner Rabbi Fritz Steinthal und seiner eigenen argentinischen Familie. Über das Viereck Münster-Recklinghausen-Berlin-Buenos Aires und die Geister seiner Vorfahren hat Guido Wertheimer ein doku-fiktionales Stück geschrieben. In diesem stellt er sich dem langen Schatten seiner Familiengeschichte und sucht die Toten der Vergangenheit zwischen den Lebenden der Gegenwart. Sein Autoren-Ich begibt sich auf eine Spurensuche, die den eigenen Körper zum Startpunkt und Anlass nimmt, die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen.
Regie: Guido Wertheimer
Bühne: Shahrzad Rahmani
Kostüme: Ayana Lechelt
Video: Ana Iramain
Musik: Gustavo Obligado
Dramaturgie: Tobias Kluge
Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem KULTURsekretariat.
Das Theater Münster ist mit Guido Wertheimers Stück ES IST NIE SOMMER IM RUHRGEBIET zu den Ruhrfestspiele in Recklinghausen eingeladen und feiert dort am 27. Mai 2025 seine Premiere.
Termine
Fr 6.6.2025, 19:30 | Premiere
So 29.6.2025, 19:00 | Uraufführung
Di 8.7.2025, 19:30und weitere Termine
So 28.9.2025, 19:00
Ort
Theater Münster
Studio Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Bewertungen & Berichte Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet
Tanz
Memory
Tanzproduktion in drei Teilen über das Erbe, das Bewahren – das Museum
Museen zeigen den Reichtum unseres Lebens. Sie sind Orte des Bewahrens, Forschens, der Teilhabe und des Austauschs. In ihnen begegnen wir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und immer auch uns selbst. Drei Choreografien thematisieren das Museum auf sehr unterschiedliche Weise: Anouk van Dijk geht in The attachment Piece (AT) Begriffen wie Besitz, Befestigung und Geborgenheit nach. Sol Bilbao Lucuix erkundet in ihrer Kreation die Verbindung von verkörpertem Erbe und Museum. Mit Doris Humphreys Water Study (1928) betreten wir schließlich das Museum der Tanzgeschichte.
Choreografie: Doris Humphrey, Sol Bilbao Lucuix
Choreografie: Anouk van Dijk
Komposition, Künstlerische Mitarbeit Tanz: Fabrizio di Salvo
Choreografische Einstudierung Water Study: Aurélie Berland
Lichtdesign: Jan Hördemann
Kostüme: Philipp Winkler
In Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur Münster
Termine
Sa 17.5.2025, 19:30
Do 29.5.2025, 18:00
Fr 20.6.2025, 19:30und weitere Termine
Mi 25.6.2025, 19:30
So 6.7.2025, 16:00
Fr 11.7.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Dichtung nach einer Novelle von Rudolf Tesnohlídek
In der fabelhaften Welt von Leoš Janáček begibt sich die Füchsin Bystrouska auf eine Reise in die Freiheit. Die Schicksale unvollkommener menschlicher Wesen werden mit Geschehnissen aus dem Tierreich verwoben, die Grenzen zwischen Menschen und Tieren verwischt. Am Beispiel des Lebenswegs der Füchsin Schlaukopf werden der Kreislauf des Lebens mit seinen Gesetzmäßigkeiten von Werden und Vergehen und die Entfremdung des Menschen von der Natur gleichermaßen zur Satire wie zum Tongemälde. Inspiriert von dem Roman von Rudolf Těsnholídek komponierte Leoš Janáček ein Unikat des Opernrepertoires, das 1924 am Nationaltheater in Brünn seine Uraufführung feierte.
May Ayim war Lyrikerin, Pädagogin, politische Denkerin, Gründungsmitglied der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland. Sie ist in Münster bei einer weißen, katholischen Familie aufgewachsen. Ihre Kindheit und Jugend dort waren von rassistischen Erfahrungen geprägt. Nach dem Studium gelang es ihr, in West-Berlin Teil einer Community zu sein und Kontakte zu Vertreterinnen der internationalen Schwarzen Frauenbewegung wie Audre Lorde zu finden. May Ayim wurde nur 36 Jahre alt und hinterließ ein umfangreiches lyrisches und politisches Werk. Die französische Dramatikerin Penda Diouf schreibt ein Stück über das Denken dieser wichtigen Dichterin.
Regie: Miriam Ibrahim
Bühnenbild, Video: Nicole Marianna Wytyczak
Video: Nicole Zielke
Kostüm: Sarah Seini
Video: Amon Ritz
Dramaturgie: Remsi Al Khalisi
Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem KULTURsekretariat.
Spieldauer: 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Termine
Di 3.6.2025, 19:30
Di 10.6.2025, 19:30
Do 26.6.2025, 19:30und weitere Termine
Do 10.7.2025, 19:30 | letzte Aufführung!
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Vier junge Adlige flüchten in einen Zauberwald, um dort der Autorität ihrer Eltern entgehen und ihre Liebe freibestimmt entfalten zu können. Doch im Wald herrschen die Gesetze der Geister und Elfen, die die menschlichen Begehrlichkeiten zum Spielball der eigenen Eitelkeit und Willkür machen: Zaubertränke fließen, Identitäten wechseln – und plötzlich stehen Welt und Wald Kopf. Shakespeares wohl berühmteste Komödie entführt uns in die Seelentiefen einer Gruppe privilegierter Menschen, die zum Kern ihrer Selbst und ihrer authentischen Gefühle vorstoßen wollen. Gleichzeitig probt eine Gruppe von Handwerkern im Wald ein Theaterstück, mit dem sie den König Athens zu dessen Hochzeit beeindrucken wollen – und bringen mit diesem Stück Budenzauber das zauberwäldische Verhältnis von Sein und Schein, Wahrheit und Lüge vollends aus dem Lot.
Mit dem Sommernachtstraum kehrt Sebastian Schug nach seinen Erfolgsinszenierungen von Das Vermächtnis und Die Dreigroschenoper zurück an das Theater Münster.
Während der heitere Kibis von Geldnot geplagt wird, träumt die reiche Marie vom glücklichen Leben. Eines Tages finden der Arme und die Unglückliche die Broschüre „Wie werde ich reich und glücklich?“. Beide fühlen sich gleich angesprochen. Durch einige abenteuerliche Schicksalsfügungen werden sie zusammengebracht: Gemeinsam könnten sie das perfekte Duo verkörpern und ein erfülltes Leben führen. Doch gibt es überhaupt eine Zauberformel, einen treffsicheren Algorithmus, für das ultimative Glück?
Wie werde ich reich und glücklich? – 1930 in der Komödie am Kurfürstendamm Berlin uraufgeführt – zeugt von dem Talent des russisch-britischen Komponisten Mischa Spoliansky, der sich auch als Autor von Kabarett- und Revue-Songs einen Namen machte.
Orchesterarrangement: Andres Reukauf
Musikalische Leitung: Henning Ehlert
Regie: Georg Schütky
Bühne: Daniel Angermayr
Kostüme: Wieland Lemke
Choreografie: Josep Caballero Garcia
Dramaturgie: Giulia Fornasier
Termine
Mi 14.5.2025, 19:30
So 18.5.2025, 16:00
Di 17.6.2025, 19:30und weitere Termine
Fr 27.6.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Großes Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Bewertungen & Berichte Wie werde ich reich und glücklich?
1Schauspiel
Helena oder stay safe and sorry
Selma Kay Matter
Jetzt, da Helena ihre Reise mit Lover Paris abgebrochen hat, könnte alles wieder gut sein. Doch „überall steckt Schuld drin“: in der Beziehung zwischen Helena und Menelaos, im Öko- und Wirtschaftssystem, im eigenen Lebensstil. Durch die Begegnung mit einem Pottwal werden für Helena alle Grenzen zur Fiktion – auch die zwischen den Arten: Lobster schreien nach ihr, Waschbären besetzen ihren Dachboden und beklagen die Toten. Helena beschließt, eine Waschbärin zu werden, sich vom Anthropozentrismus zu lösen und im Einklang mit der Natur zu sein. Während sie die Auflösung des Menschen anstrebt, sucht Menelaos einen Weg, die Natur zu bekämpfen und greift zum Gewehr. Selma Kay Matter hat ein humorvolles Stück über Klimaschuld, das Ende der Menschheit und verzweifelten Aktionismus geschrieben.
Bewertungen & Berichte Helena oder stay safe and sorry
Schauspiel
Tod eines Handlungsreisenden
Arthur Miller
Deutsch von Volker Schlöndorff und Florian Hopf
Willy Lomans Geschäfte als Handlungsreisender laufen schlecht, schließlich wird ihm nach fast 40 Berufsjahren gekündigt. Willy leiht sich Geld , gibt es als seinen Lohn aus, denn vermeintlich brauchen seine erwachsenen Söhne Biff und Happy ein erfolgreiches, männliches Vorbild. Er flüchtet sich in halluzinierte bessere Zeiten. „In diesem Haus haben wir nie auch nur zehn Minuten die Wahrheit gesagt“, entdeckt Biff das manisch falsche Selbstbildnis des Vaters, erfolgreich, beliebt und stets im Recht zu sein. Dabei ist Willy einsam und plant den Suizid, um wenigstens 20.000 Dollar Versicherungssumme zu hinterlassen. Millers moderner Klassiker lässt den Traum von der aufstrebenden Mittelschicht zersplittern und fragt danach, woraus Lebensträume bestehen können, wenn nicht aus Erfolg und Potenz.
Bühne, Musik, Regie: Jakob Weiss
Kostüme: Elena Gaus
Dramaturgie: Victoria Weich
Spieldauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Termin
Do 26.6.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Kleines Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Bewertungen & Berichte Tod eines Handlungsreisenden
2Schauspiel
Der junge Mann
Annie Ernaux
Aus dem Französischen von Sonja Finck
Nobelpreis für Literatur 2022
Sie ist Mitte fünfzig und beginnt ein Verhältnis mit einem dreißig Jahre jüngeren Mann. Einem Studenten, noch dem Milieu verhaftet, aus dem sie sich emanzipiert zu haben glaubt. Er verlässt die gleichaltrige Freundin und liebt sie mit einer Leidenschaft wie keiner zuvor. Entrückte Tage und Nächte in seinem kargen Zimmer, Matratze auf dem Boden, löchrige Wände, defekter Kühlschrank. Doch die intime Episode ist zugleich etwas Politisches, auf der Straße, in den Restaurants und Bars: fast ständig böse Blicke, wütende Reaktionen. Sie ist wieder das »skandalöse Mädchen« ihrer Jugend, nun aber ganz ohne Scham, mit einem Gefühl der Befreiung.
Annie Ernaux bricht ihr letztes Tabu – radikal pointiert und prägnant erzählt sie von einer skandalösen Liebesbeziehung, einer ambivalenten Rückkehr in die eigene Vergangenheit und der triumphalen Überwindung einer lebenslangen Scham.
Regie: Remsi Al Khalisi
Ausstattung: Nicole Zielke
Dramaturgie: Julia Fiebag, Victoria Weich
Spieldauer: 55 Minuten, keine Pause
Termin
Di 1.7.2025, 19:30
Ort
Theater Münster
Studio Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Theater Oberhausen, in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater Berlin
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau neun Menschen: Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz Vili Viorel Păun und ein weiteres Opfer. Der 1969 in Neubeckum/Westfalen geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul setzt sich in seinen Werken mit den Auswirkungen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland auseinander. In seinem neuesten Rechercheprojekt bearbeitet er das Attentat von Hanau theatral.
Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden: Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Wie kann es sein, dass Einsatzleute des SEK am Tatort später als rechtsextremistisch entlarvt wurden? In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung, damit wir den Opfern und Angehörigen gerecht werden und an sie erinnern.
Bei den NSU-Morden gab es den Prozess im Oberlandesgericht München. Der Täter von Hanau hat sich der Verhandlung und seiner Verurteilung durch Selbsttötung entzogen, eine gerichtliche Aufarbeitung findet nicht statt. Tuğsal Moğul setzt sich mit den Morden nicht in einem herkömmlichen Theaterraum auseinander, sondern wählt ganz bewusst öffentliche Ort in der Mitte der Stadtgesellschaft, das Rathaus in Recklinghausen, den Rathausfestsaal und das Landgericht in Münster.
Mitveranstalter für die Spieltermine im Landgericht: Präsident des Landgerichts Münster Ulrich Schambert
Regie: Tuğsal Moğul
Bühne & Kostüme: Marcin Wierzchowski
Musik: Katharina Pelosi
Dramaturgie: Victoria Weich
Dramaturgie: Saskia Zinsser-Krys
Spieldauer: 1 Stunde 25 Minuten
Termine
Mo 23.6.2025, 19:00
Do 3.7.2025, 19:30
Mo 7.7.2025, 19:00und weitere Termine
Mi 9.7.2025, 19:30
Ort
Landgericht Münster
Am Stadtgraben 10
A-48143 Münster
Dichtung der Verdammten - Eine Anthologie ukrainischer Dichtung
Buchvorstellung und Lesung
Zur literarischen Landschaft der Ukraine gehörte nach dem Ersten Weltkrieg ein Dichterkreis, der sich als Neoklassiker bezeichnete. Der Deutsch-Ukrainer Oswald Burghardt alias Jurij Klen gehörte dazu. Mit der jetzt erstmals erschienenen Anthologie Dichtung der Verdammten wollte er 1947 seinen Weggefährten ein Denkmal setzen. Das Podiumsgespräch mit Nataliia Kotenko-Vusatiuk (Ukrainistik), Prof. Dr. Andrii Portnov (Geschichte) und Dr. Katharina Biegger (Germanistik) moderiert Dr. Klaus Harer (Deutsches Kulturforum östliches Europa). Mitglieder des Schauspielensembles tragen Gedichte aus der Anthologie auf Ukrainisch und Deutsch vor.
Eine Kooperationsveranstaltung des Instituts für Slavistik der Universität Münster und des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit dem Theater Münster.
Dichtung der Verdammten - Eine Anthologie ukrainischer Dichtung bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte Dichtung der Verdammten - Eine Anthologie ukrainischer Dichtung
Schauspiel
Schauspielclub
Begegnungen mit Team & Künstler*innen
Die Schauspielsparte bietet Spielbegeisterten, ob jung, ob alt, ob Neuling oder Abonnent*in, die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen und Schauspieler*innen, Regisseur*innen und weitere Theaterkünstler*innen kennenzulernen. Das Team der Schauspieldramaturgie lädt in regelmäßigen Treffen zur Diskussion über die Inszenierungen ein. Der Schauspielclub soll ein Ort des Austauschs und der Gemeinschaft sein – generationsübergreifend – und die poetische Kraft des Theaters auch über die Vorstellungen hinaus erörternd.
TERMINE jeweils mittwochs 18.30 Uhr
TREFFPUNKT: Bühneneingang (Martinistraße)
ANMELDUNG und weitere Informationen: schauspiel@stadt-muenster.de
Teilnahme kostenlos
Mi 16.10.2024: mit Probenbesuch "Unser Deutschlandmärchen"
Mi 13.11.2024: mit Probenbesuch "Tod eines Handlungsreisenden"
Mi 11.12.2024: mit Probenbesuch "Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet"
Mi 15.01.2025: mit Probenbesuch "Paradise"
Mi 19.02.2025: mit Vorstellungsbesuch "Helena oder Stay safe and sorry"
Mi 19.03.2025: mit Probenbesuch "May Landschaften"
Mi 30.04.2025: mit Vorstellungsbesuch "May Landschaften"
Mi 21.05.2025: mit Probenbesuch "Der zerbrochne Krug"
Mi 18.06.2025: mit Vorstellungsbesuch "Ein Sommernachtstraum"
Die Operette ist vielfältig! Sie kann sehr festlich daherkommen oder frech, mythisch, satirisch und gesellschaftskritisch. Und überhaupt: Wo ist der Übergang zwischen Operette und Musical?
Mit dem Garanten für fröhliche Melodien und schmissige Ensembles laden wir Sie ein, sich in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen zusammen mit dem Musiktheater Münster der Liebe zur Operette zu widmen. Verbringen Sie eine ohrwurmverdächtige musikalische Stunde im Foyer des Großen Hauses mit unserem Ensemble!
Termin
So 22.6.2025, 15:00
Ort
Theater Münster
Foyer Gr. Haus Neubrückenstraße 63
D-48143 Münster
Seit der Spielzeit 21/22 können Sie mit dem U:DREI-Podcast spartenübergreifende Beiträge zum aktuellen Spielplan, und darüber hinaus, digital abrufen. In der Probebühne III im Keller des Theaters, zwischen Bühnenbildern und Garderobenstangen, sprechen wir monatlich über Spiel und Betrieb, Konzert und Schauspiel, Text und Skulptur. Alle Folgen, darunter ein Besuch im Skulptur Projekte-Archiv und eine Zoom-Konferenz mit dem Zukunftsinstitut Frankfurt, sind auf dieser Seite kostenlos abrufbar.
U:DREI – Podcast für Theater, Kultur und Leben bewerten:
Vielen Dank für Ihre Bewertung!
Bewertungen & Berichte U:DREI – Podcast für Theater, Kultur und Leben
Online
3-D-Rundgang
Hereinspaziert! Hier können Sie jederzeit Platz nehmen und durch das ganze Haus wandern – oder drumherum. Der 3-D-Rundgang mit 360°-Panoramen macht zu jeder Zeit einen Besuch in Ihrem Theater Münster möglich. Für die Anzeige benötigen Sie den Adobe Flash Player ab der Version 9. Sollte das Programm nicht vorhanden sein, wird Ihnen die (kostenfreie) Installation automatisch angeboten.
Theater ist Ort der Unterhaltung und der Auseinandersetzung, der Verzauberung, der Utopien und der Identitätsstiftung, ist Ort der Wahrnehmung gesellschaftspolitischer Zusammenhänge und Zukunftswerkstatt. Theater ist Ort der Suche nach Werten und Orientierung und Spiegel seiner Zeit und natürlich ist Theater immer Ort des gemeinschaftlichen Erlebnisses.
Das Theater der Stadt Münster ist alles in einem! Als größte und traditionsreichste Kultureinrichtung Münsters sieht das Theater Münster mit seinen fünf Sparten – Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Konzert und Jungem Theater – die Vermittlung dieser Vielfalt an ein breites Publikum als seine zentrale Aufgabe.
In jeder Spielzeit stehen im Großen Haus, im variablen Kleinen Haus und in der neuen Spielstätte U2 rund 30 Premieren und 600 Vorstellungen auf dem Spielplan. Sie bilden ein breit gefächertes Programm aus Bekanntem und Neuem – angefangen von den großen Klassikern bis hin zu Ur- und Erstaufführungen. Theaterkasse
dienstags bis freitags 10:00 -19:30 Uhr
samstags 10:00 -14:00 Uhr
Tel.: +49 (0)2 5-59 09-100
Fax: +49 (0)2 5-59 09-205