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© Roland Halbe
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Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.
Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.

So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.

Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.

Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.

Kontakt

Münchner Volkstheater

Tumblingerstraße 29
D-80337 München

Telefon: +49 (0)89 / 523 46 55 Karten
Fax: +49 (0)89 / 523 55 - 39

 

Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr
Bewertungschronik

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Schauspiel

Hänsel & Gretel: A Sweet Escape

Frei nach dem Märchen der Gebrüder Grimm
von Juli Mahid Carly

Premiere: 14.12.2023

Abendessen mit der Family. Gretel bekommt außer ihren Fingernägeln keinen Bissen herunter, während Hänsel gar nicht genug kriegen kann. Da seine Schilddrüse das Binge Eating nicht auf Dauer ausgleichen kann, er aber auf keinen Fall zunehmen möchte, fordert er von seinen Eltern eine harte Hand. Weil das Konsumverhalten der Gören sich außerdem nicht gut mit der hiesigen Inflation verträgt, wird der Mutter die Rolle der bösen Stiefmutter aufgenötigt und das altbekannte Märchen kann seinen Lauf nehmen. Hänsel und Gretel werden im Wald ausgesetzt und finden den Weg nicht mehr zurück. Doch plötzlich weicht die bitterkalte Finsternis einer verführerischen Sahnelandschaft mit einer mysteriösen magischen Lady als Topping. Bei dieser gibt es nicht nur Torten zu Hauf, sondern das Gegenmittel gleich obendrein: ein Elixier, das den nervigen Hunger stillt und gegen Nägelkauen hilft. Hänsel und Gretel brauchen unbedingt das Rezept.

Juli Mahid Carlys neue Komödie verbindet den Märchenklassiker der Brüder Grimm mit aktuellen Diskursen über Körperideale und Ernährung. Der Generationenkonflikt in der Familie hängt sich an der Frage auf, was die Kinder zu Recht oder Unrecht von ihren Eltern fordern. Wo fängt Armut an, wenn die Identität sich durch Konsum festigt? Und zählt man eigentlich noch zur Mittelschicht, wenn sein verfügbares Geld und die Inflation um die Wette rennen?

Regie: Juli Mahid Carly
Bühne: Nathalie Schatz
Kostüme: Hanna Rhode
Dramaturgie: Leon Frisch, Bastian Boß
Regieassistenz: Camilo Störmann
Ausstattungsassistenz: Lasse Fischer

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Schauspiel

Der Zauberberg

nach Thomas Mann

Premiere: 20.1.2024

"Die Geschichte Hans Castorps ist sehr lange her. Sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen. Sie verdankt jedoch den Grad ihres Vergangenseins nicht eigentlich der Zeit, – eine Aussage, womit auf die Fragwürdigkeit und eigentümliche Zwienatur dieses geheimnisvollen Elementes hingewiesen sei. Die hochgradige Verflossenheit unserer Geschichte rührt daher, dass sie vor einer gewissen, Leben und Bewusstsein tief zerklüftenden Wende und Grenze spielt. Sie spielte und hat gespielt vormals, ehedem, in den alten Tagen, der Welt vor dem großen Kriege, mit dessen Beginn so vieles begann, was zu beginnen wohl kaum schon aufgehört hat."

Drei Wochen möchte Hans Castorp bei seinem Vetter im Lungensanatorium in den Davoser Hochalpen bleiben. Es sollen schließlich sieben Jahre werden, die er dort verbringt. Immer tiefer greift die Faszination für diesen seltsamen Ort, an dem andere Gesetze gelten, sogar eine andere Zeit scheint hier abzulaufen. Er wird mit skurrilen Gestalten konfrontiert, die ihn mit intellektuellen Höhenflügen umkreisen und auch mit einer berauschenden Verliebtheit, die ihn im Bann des Zauberbergs gefangen hält. Thomas Manns Jahrhundertroman verwebt Themen wie Krankheit, Liebe, Tod und die Rätselhaftigkeit der Zeit zu einem schillernden Kaleidoskop. Er erzählt dabei auch von einer Gesellschaft, die sich auf die Spitze des Kontinents zurückzieht, um der drohenden Katastrophe nicht ins Auge blicken zu müssen.

Regie: Claudia Bossard
Bühne & Kostüme: Romy Springsguth
Mitarbeit Bühne: Yuni Hwang
Live Musik: Alexander Yannilos
Tonregie: Moritz Alfons Stäubli
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Leon Frisch
Regieassistenz: Malin Kraus
Ausstattungsassistenz: Matteo Marangoni

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Schauspiel

Fabian oder: Der Gang vor die Hunde

Mit Texten von Arna Aley, Viktor Martinowitsch und Maryna Smilianets
nach dem Roman von Erich

Die Großstadt schimmert im bunten Licht der Häuserfronten und im Gewimmel der Menge irrt Jakob Fabian orientierungslos durch das brodelnde Berlin der Zwischenkriegszeit. Inmitten einer Gesellschaft, die sich in den Zauber der fiebrig entzündeten Nacht flüchtet statt der Realität des Tages ins Auge zu blicken, arbeitet der selbsternannte Moralist als Werbetexter und diskutiert mit seinem Freund Labude die eigene politische Resignation. Kurz verliert er sich mit Freundin Cornelia in die Hoffnung auf ein Morgen, doch mit jedem Tag schwinden die Illusionen, jede Utopie scheint zwecklos und die Zukunft ungewiss. Fabian trifft auf Gestalten, die sich im wackeligen Weltgebäude als lebensfähig zu behaupten wissen, bleibt selbst jedoch unfähig, seine Füße fest auf den Boden zu setzen oder eine andere Welt zu entwerfen. Unter der Glasglocke Europa wird die Luft derweil immer dünner und die einzige Richtung deutet bergab.

Kästners unmittelbar-prägnante Sprache trifft auf zeitgenössische Texte, die ein knappes Jahrhundert nach dessen Erscheinen auf Kästners Meisterwerk reagieren und das Provisorium Europa neu betrachten. Das Welttheater spielt weiter — und sein Protagonist weiß immer noch nicht, wessen Welt hier untergeht und ob er als Zuschauer oder Akteur geladen ist.

Regie: Philipp Arnold
Bühne: Viktor Reim
Kostüme: Julia Dietrich
Musik: Romain Frequency
Video: Sebastian Pircher
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Hannah Mey
Regieassistenz: Paul Reifenberger
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

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Schauspiel

Was ihr wollt

von William Shakespeare

Die von einem Schiffbruch gerettete Viola wird an eine unbekannte Küste gespült. Fremd und allein ahnt sie nicht, auf welchen Boden sie ihren Fuß setzt. "Wie heißt dieses Land?" fragt sie, "Illyrien" wird ihr geantwortet. In diesem Land scheint alles möglich. Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Jeder geht mit jedem eine Beziehung ein. Es herrscht wildes Begehren und Verführen, Liebesraserei und rauschhaftes Treiben. Viola, die als Mann verkleidet ihren Zwillingsbruder sucht, gerät in die Fänge Olivias, Orsino, der unglücklich in Oliva Verliebte wird von Viola geliebt, Malvolio, der von seinen Kumpanen verspottete Schwärmer, begehrt Olivia. Am Ende bekommt keiner den, den er am Anfang wollte.

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüme: Stefan Hageneier
Musik: Tom Zimmer
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Bastian Boß
Regieassistenz: Malin Kraus
Kostümassistenz: Paula de la Haye
Bühnenbildassistenz: Hannah Brückner

2 Stunden 10 Minuten, keine Pause

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2 Schauspiel

Die Zofen

von Jean Genet I aus dem Französischen von Simon Werle

Claire und Solange proben den Aufstand. Wieder und wieder und wieder. Kaum ist die gnädige Frau, in deren Dienst die beiden Schwestern stehen, aus dem Haus, der Wecker gestellt, die Vorhänge zugezogen, beginnt ein unheimliches Ritual. Schamlos dringen die Zofen in die intimsten Gefilde ihrer Herrin vor und machen deren schillernde Welt, die sie begehren wie verachten, zu ihrer. Plötzlich ist alles möglich, nichts mehr heilig. Für eine kurze Dauer erschaffen Claire und Solange ein Reich der Imagination, in dem sie allein die Hoheit über ihre Rollen, über Macht und Unterwerfung haben. Mit perverser Lust teilt eine aus, steckt die andere ein, bis die Grenzen von Spiel und Wirklichkeit in einem fieberhaften Rausch sich überlagernder Identitäten verschwimmen. Denn auch die Schwestern verbindet eine abgrundtiefe Hassliebe, die das Ritual unaufhaltsam seinem Höhepunkt zutreibt: der Ermordung der gnädigen Frau. Als diese zurückkehrt, muss es endlich geschehen. Die letzte Gelegenheit, die verbrecherische Fantasie in die Tat umzusetzen, ist gekommen. Doch während der Befreiungsakt zum Greifen nahe ist, treten die unsichtbaren Bande der Abhängigkeiten zwischen den drei Frauen umso stärker hervor. Auf fatale Weise ist das Schicksal der Zofen an das der gnädigen Frau gekettet.

Regie: Lucia Bihler
Bühne: Jessica Rockstroh
Kostüme: Leonie Falke
Musik: Jacob Suske
Outside Eye: Paulina Alpen
Tanztraining: Jemima Rose Dean
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Rose Reiter

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Das große Heft

nach Ágota Kristóf

Ein Zwillingspaar wird aufs Land geschickt. Die große Stadt, aus der sie kommen, wird bombardiert. Es ist Krieg. Ihre Großmutter wohnt im letzten Haus einer kleinen Stadt, nahe der Grenze. Die Kinder bekommen die Härte des Landlebens zu spüren und die Härte einer Gesellschaft im Krieg. Tote Soldaten im Wald, Fliegeralarm, Elend und Hunger sind allgegenwärtig. Die Zwillinge beginnen schrittweise, sich dieser verrohten Welt anzupassen: Was anfangs noch wie Kinderspiele anmutet, dient bald nur noch dazu, sich abzuhärten. In immer drastischeren Übungen trainieren sie Körper und Geist und werden immer mehr zu selbstständigen Akteuren im Dorfgeschehen.

In präzisen Sätzen von einzigartigem Sog entwickelt Ágota Kristófs Romantrilogie die Geschichte der Zwillinge. "Das große Heft", "Der Beweis" und "Die dritte Lüge" erzählen durch ein Labyrinth von Perspektivwechseln und falschen Fährten hindurch von Abstumpfung, Bewältigungsversuchen und der Frage, was der Krieg mit der Identität eines Kindes macht. Die ungarisch-schweizerische Autorin erhielt dafür zahlreiche Preise und wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Ran Chai Bar-zvi inszeniert das erste Mal am Münchner Volkstheater und webt in seine Bearbeitung von "Das große Heft" auch Texte aus den Fortsetzungen mit ein. Auf der Suche nach seinem Bruder schaut ein inzwischen erwachsen gewordener Zwilling zurück auf die Kindheitserlebnisse, die nach und nach in einem anderen Licht erscheinen.

Regie: Ran Chai Bar-zvi
Musik: Evelyn Saylor
Dramaturgie: Leon Frisch
Bühne & Kostüme: Ansgar Prüwer

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Einsatz von Stroboskoplicht

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Schauspiel

Die verlorene Ehre der Katharina Blum

oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann
von Heinrich Böll

Am Vorabend von Weiberfastnacht verlässt eine junge Frau von siebenundzwanzig Jahren gegen 18:45 Uhr ihre Wohnung, um an einem privaten Tanzvergnügen teilzunehmen. Vier Tage später, nach einer – man muss es wirklich so ausdrücken – dramatischen Entwicklung, am Sonntagabend um fast die gleiche Zeit gibt sie der Polizei zu Protokoll, sie habe mittags gegen 12:15 Uhr in ihrer Wohnung den Journalisten Werner Tötges erschossen…

Wie entsteht das Bild von einem Menschen? Wer entwirft es, formt Ereignisse, Emotionen und zufällige Situationen zu einem Narrativ und wie kommt dieses Konstrukt an die Öffentlichkeit? Ist es möglich, diesem medialen Bild zu entkommen? Heinrich Böll hat in seiner berühmten Erzählung eine Maschinerie beleuchtet, deren Wirkmacht und Gewalt sich in unserer Gegenwart extrem potenziert hat. Shitstorms, Filterblasen und Hass im Netz haben die Meinungsmache der Boulevardpresse auf ein völlig neues Level gehoben. Katharina Blum steht damit Patin für viele aktuelle Beispiele. Sie gerät unversehens in einen Strudel aus Sensationsgier, gepaart mit öffentlicher Häme und Frauenhass. Auf ein zufälliges Treffen, eine Liebesnacht folgt so in kurzer Zeit der Verlust der eigenen Geschichte, der eigenen Person, des eigenen Bildes.

Regie: Philipp Arnold
Bühne: Viktor Reim
Kostüme: Julia Dietrich
Sound: Romain Frequency
Video: Sebastian Pircher
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: Björn Gerum

1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Über Menschen

nach dem Roman von Juli Zeh, Fassung: Christian Stückl

Frühjahr 2020: Dora flieht aus Berlin – vor dem Lockdown, vor ihrem überbesorgten Freund, der in der Obsession mit der Pandemie seine Berufung gefunden zu haben scheint, vor dem Stress der Großstadt und den Selbstzweifeln, die damit einhergehen. Im brandenburgischen Bracken scheint die Welt auf den ersten Blick simpler, wenn auch etwas trüber: Händeschütteln ist hier auf einmal wieder normal, an den Türen kleben AfD-Sticker und der Nachbar Gote stellt sich als "Dorfnazi" vor. Doch der Kosmos, den Dora mit ihrer Flucht aufs Land betritt, ist um einiges vielschichtiger als erwartet. Aus Stereotypen werden plötzlich Menschen, aus vorgefertigten Überzeugungen auf einmal wieder Raum zur Begegnung.

Juli Zeh hat mit ihrem gefeierten Bestseller einen der ersten Romane über die Gesellschaft in Zeiten des Lockdowns geschrieben und die Debatte um eine Perspektive erweitert, die die Komplexität der Gesellschaft anerkennt. In entlarvenden Dialogen und poetischen Assoziationen zeichnet sie ein Bild unserer Welt, das geprägt ist vom tiefen Wunsch nach einer immer ferner scheinenden Sicherheit. Christian Stückl bringt den Roman nun erstmals auf die Bühne.

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüm: Stefan Hageneier
Musik: Tom Wörndl
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: Björn Gerum

1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben

von Franz von Kobell / Kurt Wilhelm

Der Brandner Kaspar überlistet den Tod. Als der Boandlkramer kommt, um ihn zu holen, macht er ihn mit Kerschgeist betrunken und schwindelt ihm beim Kartenspiel einige weitere Lebensjahre ab. Die Sache wird jedoch im Himmel beim Portner Petrus bekannt. Der duldet keine Abweichungen im göttlichen Schicksalsablauf. Da bleibt dem Boandlkramer nur eine Chance: den Brandner die Freuden der paradiesischen Ewigkeit auf Probe vorkosten zu lassen.

Das ewige Drama um Leben und Tod ist hier eine Komödie. Weil es ein Einzelner vermag, die Allmacht des Todes und die himmlischen Schicksalsmächte mit seiner Schlitzohrigkeit und Dickköpfigkeit zu überlisten.

Regie: Christian Stückl
Bühne: Alu Walter
Kostüme: Ingrid Jäger
Dramaturgie: Volker Bürger
Licht: Günter E. Weiss
Musik: Riederinger Musikanten
Musikalische Mitarbeit: Markus Zwink

3 Stunden 30 Minuten, eine Pause

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Schauspiel

Feeling Faust

nach Johann Wolfgang von Goethe

Goethe widmete fast seine komplette Lebenszeit dem Schreiben des Faust-Stoffes und er hat es geschafft: Mit Faust hat er deutsche Kulturgeschichte geschrieben und prophetisch vorausgeahnt, wohin menschlicher Ehrgeiz und Erkenntnissucht führt. Auf seiner Reise mit Mephisto - erst durch die kleine, dann durch die große Welt -hinterlässt Faust fortwährend verbrannte Erde. Das faustische Streben mit seinem Glauben an die Wissenschaft, Technik und moderne Mobilitätsidealen galt lange Zeit als Vorbild und "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen" so heißt es in Faust II. Im 21. Jahrhundert angekommen schauen wir auf eine vermeintliche Erfolgsgeschichte faustischen, männlichen Fortschritts- und Machtstreben zurück. Das was Goethe in Faust exemplarisch angelegt hat, haben wir längst überschritten. Doch ist die Geschichte nicht mehr optimistisch zu lesen. Wir stehen vor einer ungewissen Zukunft und dies könnte der kälteste Sommer unseres Lebens sein. Im Zuge menschlicher Ausbeutung aller natürlichen Ressourcen und der immensen Bedrohung durch den Klimawandel kommt das faustische Streben und der deutsche Mythos FAUST an seine Grenzen. "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan" sind die letzten, erlösenden, utopisch anmutenden Worte in Faust II. Hat das Patriarchat ausgedient oder wo zieht es uns hin? Claudia Bossard und Team entwerfen eine feministische Sicht auf den Faust-Stoff.

Regie: Claudia Bossard
Bühne: Elisabeth Weiß
Kostüme: Andy Besuch
Künstlerische Mitarbeit Kostüme: Frank Salewski
Video & Sound: Annalena Fröhlich
Dramaturgie: Katja Friedrich
Licht: Björn Gerum

2 Stunden, keine Pause

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Schauspiel

hildensaga. ein königinnendrama

von Ferdinand Schmalz

Brünhilds Ruf eilt ihr voraus: stark, schön und unbezwingbar soll die Königin von Island sein, ihr Herz eine Festung. Als ihr Vater Wotan sie demjenigen verspricht, der sie im Dreikampf schlagen kann, rollen die Köpfe zahlloser Freier von den Klippen. Bis jedoch ein alter Bekannter auftaucht, dem Brünhild einst für einen Moment verfallen war, bevor sie ihm den Laufpass gab: Siegfried, der ruhmreiche Drachentöter und Besitzer des Nibelungenschatzes, ist im Gefolge des Burgunderkönigs Gunther mit neuer Mission zurückgekehrt. Gelingt es ihm, Gunther zum Sieg über Brünhild zu verhelfen, darf er dessen Schwester Kriemhild heiraten. Durch eine List tritt ein, was unmöglich schien: Brünhild unterliegt. Und der feine Deal, Frau gegen Frau, lässt in Burgund die Hochzeitsglocken doppelt läuten. Während Brünhild, ihrer Heimat entrissen, vor den Altar geschleppt wird, hat sich Kriemhild gegen ihr Gelübde, den Männern zu entsagen, in Siegfried verliebt. Von seiner kurzen Vergangenheit mit Brünhild weiß sie nichts. Da Brünhild Gunther jedoch die Hochzeitsnacht verwehrt und ihn zum Gespött des Hofes macht, überwältigt Siegfried sie unter dem Schutz der Tarnkappe ein weiteres Mal. Als Kriemhild endlich das toxische Gefüge durchschaut, verbündet sie sich mit der einstigen Konkurrentin. In der Finsternis des Waldes vor Burgund kommt es zu einem erbitterten Rachefeldzug, der die Kräfteverhältnisse auf den Kopf stellt und zum Kampf über das Schicksal wird.

Zwei Königinnen befreien sich in Ferdinand Schmalz' Neubearbeitung des berühmten Nibelungen-Mythos von ihrer Bestimmung. Mithilfe der drei Schicksalsfäden webenden Nornen begehren sie gegen eine nach Macht und Reichtum gierende Männerwelt auf, die sich in einem blutigen Labyrinth aus Eifersucht, Intrigen und Verrat verstrickt.

Regie: Christina Tscharyiski
Bühne: Sarah Sassen
Kostüme: Svenja Gassen
Dramaturgie: Rose Reiter
Komposition & Live-Musik: Cornelia Pazmandi

2 Stunden 35 Minuten, eine Pause

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Schauspiel

Sophie Scholl - Liebe in Zeiten des Widerstands

Zwei Schauspieler*innen und eine Musikerin nähern sich den Persönlichkeiten von Sophie Scholl und Fritz Hartnagel. Sie zeigen zwei junge Menschen, die um ihre Ansichten und Überzeugungen ringen, Widerstände aushalten und nicht aufgeben nach der Wahrheit zu suchen.

Die Inszenierung nimmt das Publikum mit in die Zeit des 2. Weltkriegs und bringt diese ungewöhnliche und ergreifende Liebesgeschichte auf die Bühne. Gespielt wird am Originalschauplatz der Flugblattaktion und Festnahme von Hans und Sophie Scholl im Lichthof der LMU.

Konzept und Regie: Jonathan Hutter
Komposition und Musik: Rahel Hutter
Besetzung: Jonathan Hutter, Rahel Hutter, Henrike Hahn

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Schauspiel

Bilder von uns

von Thomas Melle

Ein Bild aus der Vergangenheit taucht plötzlich auf. Aus dem Nichts wird Jesko mit etwas konfrontiert, was er eigentlich tief in den Wirren seiner Jugend im katholischen Internat vergraben hatte. Er sitzt im Auto, als ihm das Bild anonym aufs Handy gesendet wird; vor Schreck baut er fast einen Unfall und rast beinahe in eine Schulklasse hinein. Sein Leben als erfolgreicher Manager und Familienvater wird mit einem Schlag aus den Angeln gehoben. Was ist damals eigentlich passiert? Erinnerungen an Pater Stein werden wach, der damals regelmäßig die Schüler fotografiert hatte. Die Suche nach dem Absender des Bildes beginnt, aber auch die Suche nach der Wahrheit und dem Umgang mit einer Schulzeit, die vielleicht doch traumatisierender war, als er sich eingestehen möchte. Drei ehemalige Schulkameraden werden aufgesucht. Alle haben unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen, unterschiedliche Erinnerungen an das, was passiert ist, und einen anderen Umgang mit den Ereignissen, die nun in Gang gesetzt werden.

Die Geschichte von "Bilder von uns", die Thomas Melle auch in seinem neusten Bestseller "Das leichte Leben" bearbeitet hat, erzählt mal wie ein Krimi, mal wie ein psychologischer Thriller von Verdrängung, medialer Ausschlachtung und den zahllosen Facetten vom Umgang mit Trauma.

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüme: Stefan Hageneier
Musik: Tom Wörndl
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: Björn Gerum

2 Stunden 5 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Die Brüder Karamasow

nach dem Roman von Fjodor Dostojewski

Die Brüder Karamasow treffen erwachsen zum ersten Mal allesamt mit ihrem Vater zusammen. Dimitri, der Älteste, ist Soldat und führt ein zügelloses Leben. Iwan ist Akademiker und Feuilletonist. Von ihm stammt der verhängnisvolle Gedanke: "Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt." Aljoscha, der Jüngste, hat sich im Kloster dem Willen des Starez unterworfen. Ihr Vater Fjodor ist ein Trunkenbold und Possenreißer, der sich nie wirklich für seine Söhne interessiert hat. Man munkelt außerdem, dass der Diener Smerdjakow sein unehelicher Sohn sei, gezeugt mit einer verwirrten Obdachlosen. Die Verachtung von Dimitri und Iwan für ihren Vater, der sich ständig danebenbenimmt, wird schließlich so groß, dass sie seinen Tod herbeisehnen. Als dieser dann wirklich ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Dimitri, mit dem er nicht nur einen Erbschaftsstreit geführt hat, sondern der auch sein Rivale war, um die Gunst der verführerischen Gruschenka. Aber ist wirklich er der Mörder, oder wer trägt die Schuld an diesem Verbrechen?

"Die Brüder Karamasow" ist die letzte der großen Romantragödien von Fjodor Michailowitsch Dostojewski, erschienen 1879/80, ein Jahr vor dem Tod des Autors. Der Roman ist nicht nur eine packende Familiengeschichte im Russland des 19. Jahrhunderts, sondern auch das virtuose Umkreisen einer Idee: Kann die Erkenntnis des Guten inmitten von unendlich viel Bösem die Menschen erlösen?

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüm: Stefan Hageneier
Musik: Tom Wörndl
Licht: David Jäkel
Dramaturgie: Bastian Boß
Regieassistenz: Paul Reifenberger
Ausstattungsassistenz: Svenja Stannat

2 Stunden 40 Minuten, eine Pause

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1 Schauspiel

Edward II.

von Christopher Marlowe

Kaum hat Edward II. nach dem Tod seines Vaters den Thron bestiegen, bringt er schon die ganze Welt gegen sich auf. Nach Jahren der Verbannung holt er seinen Geliebten Gaveston an seine Seite, überhäuft ihn mit Geld und Ehren und macht ihn zum wichtigsten politischen Berater. Blanker Hass schlägt dem Paar entgegen: Statt in den Krieg zu ziehen und die bedrängten Grenzen zu verteidigen, turtelt Edward mit dem französischen Schmeichler herum, dem dahergelaufenen Bauern, der die gesamte alteingesessene Ordnung torpediert. Königin Isabella bangt um ihre Familie, der Adel um seine Macht, die Kirche um ihre Prinzipien. Als man Edward unverhohlen droht, einen Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen, kann er nicht mehr anders, als Gaveston wieder wegzuschicken. Doch nach dem erneuten Abschied ist die Kluft zwischen Edward und seinem Gefolge unüberwindbar geworden, die königliche Ehe ein Trümmerhaufen. Gedemütigt verbündet Isabella sich mit Mortimer, der insgeheim längst den Sturz des Königs plant. Um ihn endgültig aus dem Weg zu räumen, holen sie Gaveston zurück an den Hof. Eine gnadenlose Jagd beginnt.

Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüme: Stefan Hageneier
Musik: Markus Acher, Micha Acher, Cico Beck
Dramaturgie: Rose Reiter
Übersetzung: Alfred Walter Heymel

1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Amsterdam

von Maya Arad Yasur, Deutsch von Matthias Naumann

Die Protagonistin aus Maya Arad Yasurs Stück, eine schwangere, israelische Violinistin, die in Amsterdam lebt, findet eines Morgens eine unbeglichene Gasrechnung von 1944 vor ihrer Tür. Innerhalb der nächsten 24 Stunden versucht sie herauszufinden, wer als eigentlicher Empfänger hinter der mysteriösen Gasrechnung steckt. Ihre Recherchen führen sie tief in die historischen Ereignisse, die sich in ihrem Wohnhaus während der Zeit des Holocaust zugetragen haben. Die vermeintlich offene, multikulturell geprägte Gesellschaft Amsterdams erscheint im Zuge ihrer Nachforschungen zunehmend feindselig und sie selbst plötzlich fremd in der ihr bis dahin vertrauten Umgebung. Verschiedene Stimmen rekonstruieren und spekulieren in Maya Arad Yasurs Text darüber, was wirklich passiert sein könnte, wobei sie sich gegenseitig ergänzen, widersprechen und ins Wort fallen, in dem Versuch, eine gemeinsame Lesart der Geschichte zu entwickeln. Humorvoll und differenziert verweist die Autorin auf die blinden Flecken moderner Metropolgesellschaften und zeigt, wie Geschichte und Geschichtsaufarbeitung bis heute in unsere Gegenwart hineinwirken.

Das Stück "Amsterdam" der israelischen Autorin Maya Arad Yasur gewann 2018 den Werkauftrag des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens und wird als Deutschsprachige Erstaufführung in der Regie von Sapir Heller am Volkstheater gezeigt.

Regie: Sapir Heller
Bühne & Kostüme: Anna van Leen
Live-Musik: Kim Ramona Ranalter
Dramaturgie: Daphne Ebner
Licht: Philipp von Bergmann-Korn und Korbinian Wegmann

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Pension SchöllerInn!

frei nach Carl Laufs und Wilhelm Jacoby
von Nele Stuhler und Jan Koslowski

Alfred ist ausgebrannt. Er braucht dringend Geld für ein Retreat. Das ist ihm aber peinlich, weswegen er seinen Onkel nach einem Kredit für ein Eiscafé fragt. Der hat Geld übrig, knüpft es aber an den Wunsch, selbst ein Retreat zu sehen, weil er in eins für gestresste Städter auf dem Land investieren will. Therapieplätze sind nämlich Mangelware, hat er gehört. Außerdem droht ihm auf dem Land der Boreout. Deswegen steht er bei seinem Neffen auf der Matte und will Großstadt erleben, vielleicht selbst ein bisschen gestresst sein. Aber woher soll Alfred ein Retreat nehmen, ohne dass der Onkel merkt, dass seine Neffe selbst dort hingehört? Im Co-Working-Space, in dem Alfred Friederike zum Brainstormen trifft, finden sich die beiden mitten in einem Haufen Ausgebrannter wieder. Die Marottendichte ist hoch. So hoch, dass ihnen die geniale Idee kommt, dem Onkel das Ganze als Selbsthilfegruppe zu verkaufen. Und schon ist es geboren: ein unsichtbares Theater für nur einen Zuschauer, der sich zunächst köstlich amüsiert, dann aber zunehmend panisch reagiert.

Nele Stuhler und Jan Koslowski hangeln sich in ihrer neuen Komödie frei am Gerüst von Carl Laufs und Wilhelm Jacobys Posse Pension Schöller entlang und nehmen uns mit auf ein aberwitziges Diskurskarussell im Schleudergang einer Gesellschaft, die sich die Frage stellen muss, wer eigentlich gesund und wer krank ist.

Regie: Nele Stuhler, Jan Koslowski
Bühne: Sina Manthey, Marlene Lockemann
Kostüme: Marilena Büld
Dramaturgie: Bastian Boß
Live-Video: Sebastian Bolenius, Oliver Portmann
Licht: Björn Gerum

2 Stunden 5 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Revolution

nach dem Roman von Viktor Martinowitsch, Deutsch von Thomas Weiler

Eine wilde Verfolgungsjagd durch die Straßen Moskaus endet mit einem gewaltigen Crash. Totalschaden. Michail weiß nicht, wie ihm geschieht, als er aus dem Nichts heraus für den ominösen Autounfall verantwortlich gemacht wird. Gelingt es ihm nicht, innerhalb von 5 Tagen eine immense Schadensersatzforderung zu begleichen, muss er ins Gefängnis. Mit einer unerwarteten Spende zieht er in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge. Seine großzügigen neuen Freunde entpuppen sich jedoch als mächtiger Geheimbund, als ein undurchschaubares Netzwerk mit zahllosen Mitgliedern, deren gespenstischer Anführer "Batja" aus dem Untergrund heraus die Fäden zieht und bis ins Mark Politik und Medien, wissenschaftliche und juristische Institutionen kontrolliert. Blindlings stolpert Michail in diesen Kreis und gerät in einen Strudel von Ereignissen, der ihn geradewegs ins Herz der Macht führt. Aufträge im Namen der Organisation bringen ihn an den Rand seiner moralischen Gewissheiten, während sich ihm gleichzeitig wie von selbst die Türen öffnen: Vom einfachen Architekturdozenten avanciert er in atemberaubender Geschwindigkeit zum Prorektor mit eigenen Angestellten und dickem Auto. Doch hinter seinem kometenhaften Aufstieg verbirgt sich die totale Unterwerfung. Immer einen Schritt voraus, hat Batja auch Michails Privatleben und besonders die Beziehung zu seiner Freundin Olja im Griff. Kann die Revolution noch gelingen?

In seinem 2021 in Deutschland erschienenen Roman blickt der belarussische Autor Viktor Martinowitsch tief ins Räderwerk eines Machtapparates, in dem Überwachung und Manipulation, Abhängigkeit und Erpressung, Erniedrigung und Belohnung perfekt ineinandergreifen. In Michail entblößt er einen intelligenten Durchschnittsbürger, der sich schrittweise von der dunklen Seite der Macht verführen lässt und unbewusst an der Aufrechterhaltung eines Systems arbeitet, das er zu bekämpfen sucht.

Regie: Philipp Arnold
Bühne & Kostüme: Belle Santos
Video: Sebastian Pircher
Elektroakustische Komposition: Adel Akram Alameddine
Licht: David Jäkel
Dramaturgie: Rose Reiter
Regieassistenz: Paul Reifenberger
Ausstattungsassistenz: Veronika Müller-Hauszer

2 Stunden 20 Minuten, eine Pause

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Schauspiel

europa flieht nach europa

ein dramatisches gedicht in mehreren tableaus (erweiterte fassung)
von Miru Miroslava Svolikova

Europa spielt mit ihren Schwestern im Wasser. Eine Herde Stiere kommt angetrabt und die Königstochter Europa sieht dem größten, schönsten Stier in die Augen. Er nimmt sie mit sich und schwimmt mit ihr zu einer fernen Insel. Soweit so gut. Diese Europa wird allerdings nicht von Zeus vergewaltigt wie im griechischen Mythos. Sie schlachtet den Stier und ruft einen Kontinent aus, der nicht auf Blut und das Recht des Stärkeren gegründet werden soll. Hoch lebe die Hoffnung: alles soll anders werden als es ist.

Aber so leicht scheinen sich die Jahrhunderte von Krieg, Kolonialismus und Kapitalismus, die Europa geformt haben, nicht abzustreifen. Plötzlich werden wieder Grenzen mit Blut gezogen, auf einmal hat wieder jemand gewonnen, ein anderer verloren und ruck zuck ist man wieder in verdächtig vertrauten Bahnen von Gewalt, Gegengewalt und Herrschaft.

Miru Miroslava Svolikovas dramatisches Gedicht lässt in einem Wirbel aus skurrilen Figuren und absurden Szenerien zwischen kleinen Königen, dem Karneval des Lebens oder einem Chor von Putzkolonnen Fragen nach der Grundlage der europäischen Idee aufkommen. Dieser Kontinent – je nach Erzählung mal Speerspitze der Aufklärung, mal schwer bewachte Festung – wird zurzeit von gewaltigen Krisen beherrscht. Die Inszenierung von Anna Marboe wagt einen Spagat zwischen absurder Komik und der Reflexion über die grausame Geschichte eines Kontinents.

Regie: Anna Marboe
Bühne & Kostüme: Helene Payrhuber, Sophia Profanter
Dramaturgie: Rose Reiter

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
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Schauspiel

Animal Farm

nach George Orwell

Alle Tiere sind gleich. Das ist das wichtigste der neuen Gebote, die nach der Rebellion der Tiere auf der Herrenfarm aufgestellt werden. Nieder mit der Ungleichheit. Nicht länger soll der Mensch über das Tier herrschen, ihre Arbeit ausgebeutet, ihre Erzeugnisse gestohlen oder das Tier geschlachtet werden. Nachdem der Bauer vertrieben ist, bleibt die Farm in Klauen, Pfoten und Hufen der Tiere. Alles wird geschwisterlich geteilt und die Symbole der Knechtschaft zerstört. Die Schweine, die als die klügsten Tiere gelten, übernehmen die Leitung der neuen Farm. Doch nach und nach schleichen sich alte Muster in diese Ordnung: immer mehr Privilegien schaffen ein immer spürbareres Gefälle zwischen den Schweinen und den anderen Tieren…

Orwell schrieb die Fabel 1945 als Allegorie auf die russische Revolution. In Sapir Hellers Inszenierung erscheint sie darüber hinaus aber als grundlegende Reflexion über Macht und die Dialektik von gesellschaftlichen Veränderungen. Die Frage nach Gleichheit ist heute umso drängender: kann durch das Gebot, etwas Besonderes sein zu müssen, auch eine totalitäre Gleichheit entstehen? Wer bestimmt, wie die Norm auszusehen hat, wer sich worein integrieren soll und wie mit Menschen umgegangen wird, die nicht in das Raster passen?

Regie: Sapir Heller
Bühne & Kostüm: Anna van Leen
Musik: Ralph Heidel
Choreografie: Jenny Schinkler
Dramaturgie: Leon Frisch
Licht: Björn Gerum

2 Stunden, keine Pause

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© Andrea Huber
1 Schauspiel

Felix Krull

nach Thomas Mann

Mit seinem "Felix Krull" gelangen Thomas Mann die hinreißenden Memoiren eines gerissenen Kriminellen und Fantasten, der die gute Gesellschaft mit Leichtigkeit um den Finger wickelt und sich so seinen Weg nach oben bahnt. Felix Krull löst sich aus seinem bankrotten Elternhaus im Rheingau, um mit "natürlicher Begabung für gute Form" den Reichen, Schönen und Mächtigen genau das vorzuspielen, was diese in ihm sehen wollen. Auf diese Weise entzieht er sich dem Militär, verführt spielend die Pariser Damenwelt und lauscht schließlich mit dem von Enterbung bedrohten Marquis de Venosta seine Identität. Einem glanzvollen Leben voller "Liebeslust" scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen ... Felix, der Glückliche, der Kaiser der Schwindler und Diebe.

Regie: Bastian Kraft
Bühne & Kostüme: Anna van Leen
Komposition: Arthur Fussy
Dramaturgie: Kilian Engels
Licht: Philipp von Bergmann-Korn

1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Wer hat meinen Vater umgebracht

von Édouard Louis

Seine ganze Kindheit wünscht sich Édouard Louis sein Vater möge verschwinden. Jede Begegnung mit seinem Vater erweist sich als schwierig – aus Scham. Der Sohn schämt sich seiner Andersartigkeit, der machistische Vater schämt sich der Andersartigkeit seines Sohnes. In prekären Verhältnissen wächst er als fünftes Kind in einem von Armut und Alkohol geprägten Elternhaus auf. Auch außerhalb der Familie hat es Louis nicht leicht: Er ringt um seine Identität in der nordfranzösischen Provinz, wo ein homophobes, bildungsfeindliches und gewaltbereites Klima vorherrscht. Jeder Versuch der Anpassung scheitert. Erst mit dem Übertritt in ein Gymnasium in der nächstgelegenen Großstadt gelingt es ihm, dieser Atmosphäre zu entkommen. Viele Jahre später, mittlerweile hat er Soziologie studiert, verarbeitet er seine Erfahrungen als Schriftsteller. In seinem vielbeachteten Werk "Wer hat meinen Vater umgebracht" versucht sich der Sohn dem Vater anzunähern, sein Handeln und seine Einstellungen zu verstehen. Es ist ein wütendes und zugleich zärtliches Buch geworden. Louis prangert ein politisches System an, das die Armen nicht unterstützt sondern durch Kürzungen der Sozialleistungen weiter an den Rand treibt. Die Einsicht, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse ein Urteil bedeutet, lässt eine späte Annäherung zwischen Vater und Sohn zu.

Regie: Philipp Arnold
Bühne & Kostüm: Belle Santos
Sounddesign: Adel Akram Alameddine
Dramaturgie: Katja Friedrich
Licht: Philipp von Bergmann-Korn und Korbinian Wegmann

1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

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Party

Alien Disko #5

Das Alien Disko Festival, 2016 von der Band the Notwist an den Kammerspielen initiiert und kuratiert, kann endlich wieder stattfinden und präsentiert zum ersten Mal im neuen Volkstheater grenzüberschreitende, unkategorisierbare, spannende Musiker*innen, die größtenteils sonst nicht in München zu sehen wären. Aus Argentinien, Brasilien, England, Frankreich, Indien, Japan, Kenia, der Mongolei, Spanien und den USA kommend, werden sie auf 3 Bühnen und zusammen mit Münchner Musiker*innen in den Aftershow-Soundclashes spielen und das Festival zu einem lauten und bunten Gegenentwurf zur momentanen politischen Entwicklung allerortens machen.

Unterstütze das ALIEN DISKO FESTIVAL mit dem Supporter Ticket für 150 Euro. Dafür erhältst du ein exklusives Poster und eine Tasche. Vielen Dank.

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Lesung

Jan Weiler: Älternzeit

Wenn Fahrdienste und regelmäßige Fütterungen nicht mehr erforderlich sind, bricht für die Ältern ein neues Zeitalter an. Die Themen verändern sich: Nun fordern die Spätpubertiere aus dem Urlaub in Kroatien größere Geldbeträge an. Sie konfrontieren die Ältern mit deren veralteten Weltsichten und verbieten ihnen den Gebrauch von Alufolie. Sie weisen sie darauf hin, dass Menschen über Fünfzig keine schwarzen Hemden tragen sollten und rufen nicht auf dem Festnetz an. So beginnt sie – die Älternzeit.

Jan Weiler wurde 1967 in Düsseldorf geboren. Er arbeitete zunächst als Texter in der Werbung und besuchte dann die Deutsche Journalistenschule in München. Anschließend arbeitete er von 1994 bis 2005 als Redakteur, Autor und schließlich Chefredakteur beim Süddeutsche Zeitung Magazin.
2003 entstand aus einer Kurzgeschichte im SZ-Magazin sein erster Roman „Maria, ihm schmeckt’s nicht.“ Das Buch gilt als das erfolgreichste deutsche Romandebüt der letzten zwanzig Jahre, die Verfilmung lief 2009 erfolgreich in den Kinos. 2005 folgte die Fortsetzung „Antonio im Wunderland.“
Seine Bücher gibt es komischerweise nicht auf italienisch, wohl aber auf koreanisch.

"Ein großartiger Schreiber" (Hamburger Abendblatt)

"Jan Weiler spielt gewitzt mit Sprach– und Nationenstereotypen" (DER SPIEGEL)

"Jan Weiler lesen macht einfach Spaß.." (Brigitte)

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Schauspiel

Ein Stern ist aufgegangen

Unter dem Titel "Ein Stern ist aufgegangen" gehört die Bühne in der Vorweihnachtszeit wieder den ganz jungen Darsteller*innen.

Die Geschichte beginnt draußen auf dem winterlichen Feld. Der Teufel entdeckt, dass ein Stern aufgeht, der die Geburt eines Kindes voraussagt. Hexen, vom Teufel gerufen, versuchen mit der Heraufbeschwörung eines Schneesturmes den Stern zu vertreiben, die Niederkunft zu vereiteln. Aber kein Sturm konnte die Geburt verhindern...

Die Riederinger Hirtabuam zusammen mit Kindern aus Oberammergau erzählen singend und spielend – zusammen mit der Kirchleiten Saitenmusik und den Riederinger Bläsern – die Weihnachtsgeschichte wie sie sich vielleicht vor 2000 Jahren im bayrischen Judäa zugetragen hat.

Leitung: Georg Staber, Lukas Eberl und Christian Stückl

Pressestimmen:

"Selbstbewusst spielen, singen und musizieren die zwischen fünf und sechzehn Jahre alten Darsteller." (Abendzeitung)

"Da wurde mit Kindern professionell gearbeitet und trotzdem ihre Spontaneität nicht angetastet." (tz)

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

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Gespräch

Volksshow #2

Late-Night mit Moritz Hürtgen, Toxische Pommes und Susi Bumms

Zweiter Abend bei der Volksshow, dem neuen Power-Format im Volkstheater. Moderator Moritz Hürtgen hat inzwischen vergessen, wo er herkommt (ehemals beim Satiremagazin Titanic), und im Größenwahn zwei Superstars als Gäste angefragt, die eigentlich nur noch auf Stadiontournee gehen: Aus Wien kommt die international erfolgreiche TikTokerin TOXISCHE POMMES, deren neues Bühnenprogramm "ketchup, majo & ajvar" gerade viral geht. Und aus Westdeutschland macht sich SUSI BUMMS, die Bassistin der Band "Die Screenshots", auf den Weg, um München mit einem Mix aus komischer Zeichnerei und Handtuchkunst um den Verstand zu bringen. Wer das übersteht, ist reif für Weihnachten.

Gäste:
TOXISCHE POMMES aus Wien ist auf TikTok bekannter als Bono (der Sänger von U2) und zerlegt dort in kurzen Clips die verkrusteten Strukturen Österreichs. Auf der Offlinebühne ist sie seit kurzem mit ihrem Programm "ketchup, majo & ajvar" zu sehen. Bei der Volksshow tritt sie erstmals im noch verkrusteteren Bayern auf.

SUSI BUMMS ist Musikerin und bildende Künstlerin. Als Bassistin bei "Die Screenshots" ist sie ständig auf Tournee und tauchte bei zahlreichen Hotelübernachtungen ein in die mystische Welt der Handtuchkunst. Inzwischen sind ihre Workshops auf viele Jahre ausgebucht. Nur bei der Volksshow sind noch Plätze frei.

Host:
Moritz Hürtgen (34) verließ München als Studienabbrecher, um in Frankfurt beim Satiremagazin "Titanic" zu lernen. Durch ein Missverständnis im internen E-Mail-Verteiler wurde er 2019 Chefredakteur des Blatts. Vier Jahre musste er diesen Posten räumen, nachdem die Geschäftsführung seine Spesenrechnungen einer Prüfung unterzog. Hürtgen kehrte nach München zurück und schlägt sich seitdem angeblich als Ghostwriter von Boris Becker durch.

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Lesung

Axel Hacke liest und erzählt

Axel Hackes Lesungen sind Unikate, kein Abend ist wie der andere. Da hockt nicht einer hinter einem Tisch mit Wasserglas und Lampe und trägt aus seinem neuen Buch vor, wie das üblich ist, nein, Hacke sitzt auf einem Stuhl, redet über das Leben, erzählt von seiner Arbeit und hat alles dabei, was er im Leben geschrieben hat, na gut, eine Menge von dem – und das ist sehr viel: tausende Exemplare seiner legendären Kolumnen aus dem Magazin der Süddeutschen Zeitung, darunter auch die ganz aktuellen der vergangenen Monate, dazu einen Stapel von Büchern, jenes zum Beispiel über den ebenso furiosen wie entspannt-witzigen Monolog des Nachrufschreibers Walter Wemut, die großen Fragen unserer Existenz betreffend. Und natürlich geht es – in erster Linie und sehr ausführlich – um sein allerneuestes Buch: "Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland", ein ebenso komisches wie verträumtes und versponnenes Sprachspielbuch. So entsteht jeden Abend – wenn es gut geht (und meistens geht es doch gut) – ein neues kleines Lese-Kunstwerk, in dem die hergebrachten Trennungen von ernst und unterhaltsam nichts bedeuten, weil in so einem Abend alles drin ist, das Heitere, das Philosophische und das brüllend Lustige. Man weiß nur vorher nie so genau: was?

Axel Hacke, 1956 in Braunschweig geboren, lebt als Schriftsteller in München. Berühmt ist seine Kolumne "Das Beste aus aller Welt", die er seit Jahrzehnten jede Woche im Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Seine Bücher, zum Beispiel "Der weiße Neger Wumbaba" oder „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“ sind Bestseller. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem Joseph-Roth-Preis, zwei Egon-Erwin-Kisch-Preisen, dem Theodor-Wolff-Preis und zuletzt dem Ben Witter-Preis 2019 ausgezeichnet. Im August 2019 erschien "Wozu wir da sind. Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben".

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Lesung

Best of Poetry Slam

Best of Poetry Slam ist die Champions League des beliebtesten Literaturformats unserer Zeit und längst schon fester Bestandteil im Programm des Volkstheater sowie Fixtermin für alle Slamfans. Hier sieht man Slamlegenden und die spannendsten neuen Stars der Szene, hier versammeln sich Dutzende Meistertitel und Hunderte Slamsiege an auf einer Bühne. In einer Dichter*innenschlacht der Extraklasse stehen sich vier der namhaftesten Slampoet*innen gegenüber und kämpfen um den Titel. Mit dabei sind die preisgekrönte Rapperin und Österreichische Poetry Slam-Meisterin Yasmin Hafedh alias Yasmo (Wien), der große Stilist der deutschen Slamszene Ken Yamamonto (Berlin), der amtierende NRW-Meister Benjamin Poliak (Düsseldorf) und die zweifachen Sachsenmeisterin Lina Klöpper (Leipzig). Musikalisch abgerundet wird der Abend vom Berliner Rapper und Poeten Yunus.

Moderation: Ko Bylanzky

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© Severin Schweiger
Konzert

Bananafishbones

Leidenschaftlich wie eh und je

Ihr charmanter Individualismus und der Zusammenhalt als Musiker und Menschen sind die Pole, aus denen die Band ihren magnetischen Sog entwickelt. Live sind die Drei, die in ihren Sturm-und-Drang-Jahren zahllose Bühnen in Europa erobert haben, noch immer auf der Suche nach der Magie des Augenblicks.

Mehr als unglaubliche 20 Jahre ist es her, dass die Bananafishbones sich mit inzwischen zu Klassikern avancierten Songs wie "Come to Sin" und "Easy Day" in die erste Liga der nationalen Indie-Rock-Szene spielten. Seither gilt das Trio aus Bad Tölz als "eine der besten Livebands Deutschlands" (SZ) und ist nach über drei Jahrzehnten Bandgeschichte kreativ und leidenschaftlich wie eh und je.

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Gespräch

Yasmine M'Barek

Protest - Über Wirksamkeit und Risiken des zivilen Ungehorsams

Ob Klimaproteste oder Coronaproteste – lebhafte Bekundungen des Missfallens treten derzeit häufig und in unterschiedlichsten Formen auf. Aber welche Art von Protest kann wirklich Veränderungen bringen? Helfen an Straßen geklebte Aktivist*innen der Klimapolitik oder schaden sie ihr? Ändern offene Briefe etwas an der Realpolitik? Und wenn nicht, warum dann überhaupt noch protestieren?
Yasmine M’Barek, eine der einflussreichsten jungen Journalist*innen im deutschsprachigen Raum, argumentiert lässig und präzise, was sinnvoll und demokratisch bei der Veränderung der Verhältnisse helfen kann und welche Aktionen kontraproduktiv sind. Denn eine Gesellschaft bekommt immer die Proteste, die sie verdient hat.

Yasmine M´Barek, hat die Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft besucht und ist Redakteurin bei Zeit Online im Ressort X. 2020 wurde sie vom "Medium Magazin" unter die "Top 30 unter 30"-Journalist*innen gewählt. Im März 2022 erschien "Radikale Kompromisse" (Hoffmann & Campe). Yasmine ist regelmäßig in politischen TV-Talks zu Gast und hostet den neuen ZEIT Podcast "Ehrlich jetzt". Sie moderiert regelmäßig mit Markus Feldenkirchen den News-Podcast "Apokalypse und Filterkaffee". Sie lebt in Köln und Berlin.

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Show

Volksshow #3

Late-Night mit Moritz Hürtgen, Hengameh Yaghoobifarah und Hannes Richert

Neujahrsempfang bei der Volksshow! Moritz Hürtgen gibt in seiner Keynote einen Überblick, was 2024 wichtig wird. Welche Aktien müssen Sie abstoßen? Wie können Sie sich im neuen Jahr persönlich weiterentwickeln? Wann wird die Uhr wieder umgestellt? Zu Besuch ins Volkstheater kommt eine geballte Ladung Hauptstadt: Die Wahlberliner*innen HENGAMEH YAGHOOBIFARAH und HANNES RICHERT reisen an, um Ärger zu machen. Yaghoobifarah brachte Horst Seehofer mit einer Taz-Kolumne bereits zur Weißglut und fast zum Anwalt, Cartoonist Richert möchte heute Söder bis aufs Blut provozieren. Ein stressiger, aber unverzichtbarer Abend für alle, die im neuen Jahr nicht abgehängt werden wollen.

Gäste:

HENGAMEH YAGHOOBIFARAH lebt, arbeitet und fährt Ringbahn in Berlin. Seit 2014 ist Yaghoobifarah beim Missy Magazine. Bis 2022 erschien die Kolumne "Habibitus" in der "Taz", die Texte erschienen zuletzt als opulenter Sammelband. Mit Fatma Aydemir gab Yaghoobifarah 2019 den Essayband "Eure Heimat ist unser Albtraum" heraus, 2021 erschien der Debütroman "Ministerium der Träume".

HANNES RICHERT schläft, entspannt und zeichnet in Berlin. Seine Cartoons, bekannt u.a. aus "Titanic", "Zitty", "tip Berlin", "Stern" und "Taz", kosten Betrachter*innen regelmäßig den Verstand. Die Krankenkassen überlegen, gegen seine Veröffentlichungen vorzugehen. Am großen Tisch im Casino kommt Richert auf seine besten Ideen.

Host:

Moritz Hürtgen (34) verließ München als Studienabbrecher, um in Frankfurt beim Satiremagazin "Titanic" zu lernen. Durch ein Missverständnis im internen E-Mail-Verteiler wurde er 2019 Chefredakteur des Blatts. Vier Jahre später musste er diesen Posten räumen, nachdem die Geschäftsführung seine Spesenrechnungen einer Prüfung unterzog. Hürtgen kehrte nach München zurück und schlägt sich seitdem angeblich als Ghostwriter von Boris Becker durch.

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Lesung

U20 Poetry Slam

Mikrofone frei für Münchens Poet*innennachwuchs!

Seit vielen Jahren füllen die Stars der Poetry Slam-Szene das große Theaterhaus. Nun steht endlich Münchens Slam-Nachwuchs im Mittelpunkt. Jugendliche bis 20 Jahren haben von nun an im Volkstheater beim U20 Poetry Slam eine Bühne.
Ob ernst oder witzig, persönlich oder sozialkritisch - Eure Geschichte, Euer Gedicht, Eure Performance ist wichtig und findet bei uns Gehör.
Bekannte deutsche Slamstars heizen als Special Guests für unsere jugendlichen Protagonist*innen ein, der Münchner Slam-Pionier Ko Bylanzky und ein*e Gastmoderator*in führen durch den Abend.

Spitzt die Stifte, macht Euch bereit! Es wird poetisch! Eure formlose Anmeldung schickt ihr einfach per E-Mail an u20slam@muenchner-volkstheater.de !

Workshops für U20 Poetry Slammer*innen!
Du schreibst Texte oder würdest es gerne mal versuchen und bist zwischen 14 und 20 Jahren? Du magst Poetry Slam oder bist neugierig, das literarische Bühnenformat der Gegenwart kennenzulernen? Dann bist Du jetzt nicht mehr allein, denn hier ist die Gruppe Jugendlicher, der es genauso geht. Und hier sind die professionellen Poetry Slammer*innen, die auf Deine Fragen Antworten wissen, Dir Wege aufzeigen, wie Du Deine Ideen zu Texten entwickelst oder Deinen Text bühnenfertig machst und ihn z.B. beim neuen U20 Poetry Slam im Volkstheater präsentierst. Natürlich kannst Du auch einfach nur den Workshop besuchen ohne aufzutreten, niemand wird dazu gedrängt, aber allen wird im Schreib- und/oder Performanceprozess geholfen. Und das auch noch völlig kostenlos.

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© Roland Halbe
21

Münchner Volkstheater

So traditionsträchtig der Begriff Volkstheater klingt, so jung ist seine Geschichte als Haus. 1983 wurde das Münchner Volkstheater am Stiglmaierplatz mit seinen 609 Sitzplätzen durch die Stadt München ermöglicht und eröffnet. Im November 2003 feierte es mit einem großen Heimatabend sein 20jähriges Jubiläum.
Das Haus ist ein Volks-Theater im wahrsten Sinn: Denn neben Schauspielern, Regisseuren und Dramaturgen vom Bayerischen Staatsschauspiel, die ein Bedürfnis nach räumlicher und künstlerischer Ausweitung ihrer Arbeit an und mit der bayerisch-österreichischen Volkstheatertradition hatten, war vor allem das Publikum maßgeblich am Gelingen dieses Gründungsprojektes beteiligt. Ein Großteil der Gesamtumbausumme von 3,9 Millionen Mark, die zur Sanierung und Umgestaltung der Mitte der 50er Jahre erbauten Mehrzweckhalle im Haus des Sports in der Brienner Straße benötigt wurden, kam durch öffentliche Spenden in die Umbaukassen. Zum Beispiel ermöglichten viele großzügige Münchner Bürger, von denen jeder 350 Mark für einen Sitz spendete, die neue Bestuhlung. Dafür wurden sie mit ihrem Namen auf den neuen Sitzen verewigt. Noch heute ist der Verein der Freunde des Münchner Volkstheaters ein wichtiger Förderer des Volkstheaters.

So konnte die Stadt München 1983 einer Reihe von bekannten Schauspielern und Theatermachern, die von jedermann eng mit Bayern in Verbindung gebracht wurden, die erhoffte Bühne für ihre Theaterarbeit schaffen. Besonders in den ersten 5 Jahren unter der Intendanz von Jörg-Dieter Haas sorgte vornehmlich die altbekannte Volksschauspielerriege mit Schauspielern wie Gustl Bayrhammer, Beppo Brem, Helmut Fischer, Willy Harlander, Karl Obermayr, Veronika Fitz, Enzi Fuchs, Rita Russek und Maria Singer für die Anziehungskraft des Hauses.

Über viele Jahre prägte Ruth Drexel das Volkstheater maßgeblich. Mit ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat mit Hans Brenner in der Hauptrolle wurde 1983 das Haus eröffnet. 5 Jahre später, 1988 übernahm sie selbst federführend die Geschicke des Hauses, das sie - mit Ausnahme einer kurzen Interimsintendanz - bis zum Sommer 2002 leitete. Neben ihren eigenen Auftritten und Inszenierungen haben über viele Jahre vor allem ihr Lebensgefährte Hans Brenner, Nikolaus Paryla, Helen Vita und Christine Ostermayer als große Zuschauermagnete das Volkstheater geprägt.

Die Spielpläne des Hauses legten ihren Schwerpunkt auf die klassische Volkstheaterliteratur. Sie erhielten ihre zeitgenössische Anbindung durch die teilweise enge Zusammenarbeit mit den prägenden Autoren des kritischen Volksstücks Peter Turrini, Martin Sperr, Felix Mitterer und Franz Xaver Kroetz, die am Haus teilweise auch spielten oder inszenierten.

Im Oktober 2002 begann mit dem Antritt von Christian Stückl eine neue Ära am Volkstheater. Mit einem neuen und jungen Ensemble schuf er ein eigenständiges Profil und öffnete das Haus der Arbeit mit jungen Regisseuren, die neben Christian Stückl am Haus inszenieren. Das seit 2005 jährlich stattfindende Festival "Radikal jung" sucht mit großem Erfolg eine Standortbestimmung junger Regie, indem es herausragende Inszenierungen junger Theatermacher aus dem ganzen deutschen Sprachraum in München präsentiert. Wie schon in früheren Jahren ergänzt sich der Abendspielplan durch Gastspiele und Konzerte, erweitert durch Lesungen und Konzerte im Foyer. So gelang es Christian Stückl, neue Publikumsschichten zu erreichen und gleichzeitig die alten zu halten.

Nach mehreren Untersuchungen und Gutachten stellte sich 2012 heraus, dass eine Kernsanierung am Standort in der Brienner Straße nötig sein würde. Das bisherige Haus platzte aus allen Nähten. Es gab zu wenig Platz für Lager, Werkstätten und Probenräume. Das Volkstheater hatte die Bühnenbilder außerhalb der Stadt in über 40 Containern ausgelagert und Probenbühnen angemietet. Zudem war das Theater nicht barrierefrei und es fehlten ein Schnürboden, eine Tiefgarage und auch der Brandschutz müsste verbessert werden. Der Münchner Stadtrat beschloss daher Mitte Dezember 2017 den Neubau des Volkstheaters mit einer Gegenstimme.

Nach einem Wettbewerb fiel die Wahl auf das Stuttgarter Architekturbüro LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei und die Firma Georg Reisch aus dem schwäbischen Bad Saulgau als Generalübernehmer. In einem sogenannten Generalübernehmerverfahren verpflichtete sich die Firma Reisch vertraglich, den Neubau zum festgelegten Zeitpunkt und vereinbarten Fixpreis schlüsselfertig zu übergeben. Bis 2021 entstand das neue Volkstheater für eine Summe von 130,7 Millionen Euro auf knapp 18.000 Quadratmetern auf dem Viehhofgelände. Am 15. Oktober 2021 eröffnete Christian Stückl mit seiner Inszenierung von "Edward II." den neuen Standort des Münchner Volkstheaters.
Öffnungszeiten der Kasse:
Montag bis Freitag 11 Uhr bis 18 Uhr
Samstag 11 Uhr bis 14 Uhr

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Aufführungen / Oper Bayerische Staatsoper München München, Max-Joseph-Platz 2
Aufführungen / Theater Residenztheater München München, Max-Joseph-Platz 1
Aufführungen / Theater Staatstheater am Gärtnerplatz München München, Gärtnerplatz 3
Aufführungen / Theater Münchner Kammerspiele München, Falckenbergstraße 1
Aufführungen / Theater theater VIEL LÄRM UM NICHTS - München München, August-Exter-Str. 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Orff-Zentrum München München, Kaulbachstr. 16
Ereignisse / Festival Opernfestival Gut Immling, Halfing Halfing, Gut Immling
Aufführungen / Theater Teamtheater München München, Am Einlaß 2a / 4
Aufführungen / Musical Deutsches Theater München München, Schwanthalerstraße 13
Aufführungen / Kabarett Münchner Lustspielhaus München, Occamstr. 8
Aufführungen / Theater Komödie im Bayerischen Hof München, Promenadeplatz 6
Aufführungen / Theater theater ... und so fort München, Hans-Sachs-Str. 12
Aufführungen / Kulturveranstaltung FestSpielHaus gGmbH München, Quiddestr. 17
Aufführungen / Theater Tatwort Improvisationstheater München, Rumfordstr. 29-31
Aufführungen / Theater Oberanger Theater München München, Oberanger 38
Aufführungen / Theater Kleine Bühne München München, Kazmairstraße 66
Aufführungen / Theater fastfood theater München, Betriebsbüro: Häberlstraße 20
Aufführungen / Theater HochX München, Entenbachstr. 37
Aufführungen / Theater TamS-Theater München, Haimhauser Str. 13 a
Aufführungen / Theater MÜNCHNER GALERIE THEATER München, Geigenbergerstr. 37

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