zur Startseite
© Ralph Larmann
10

Elbphilharmonie

Am 11. und 12. Januar 2017 wurde die Elbphilharmonie Hamburg feierlich eröffnet. Im Strom der Elbe, an drei Seiten von Wasser umgeben, ist das neue Konzerthaus ein Anziehungspunkt für alle Hamburger und für Gäste aus der ganzen Welt. Das spektakuläre Gebäude vereint drei Konzertsäle, einen großen Musikvermittlungsbereich, Gastronomie, ein Hotel und die öffentliche Plaza, die Besuchern einen einmaligen Panoramablick über die gesamte Stadt bietet. Künstlerische Qualität, Vielfalt und Zugänglichkeit prägen das musikalische Programm von Hamburgs neuem kulturellem Wahrzeichen.

Kontakt

Elbphilharmonie
Platz der Deutschen Einheit 4
D-20457 Hamburg

Telefon: +49 (0)40-357 666 0
E-Mail: info@elbphilharmonie.de

 

HamburgMusik gGmbH
Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft
Platz der Deutschen Einheit 4
D 20457 Hamburg

Telefon: +49 (0)40-357 666 0
E-Mail: info@elbphilharmonie.de
Bewertungschronik

Elbphilharmonie bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Elbphilharmonie

Konzert

NDR Kammerkonzert

Schubert / Brahms

Julius Beck, Violine
Anna Theegarten, Viola
Phillip Wentrup, Violoncello
Benedikt Kany, Kontrabass
Malte Schäfer, Klavier


Franz Schubert: Streichtrio B-Dur D 471
Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60
Franz Schubert: Klavierquintett A-Dur D 667 »Forellenquintett«

Johannes Brahms, früh ein großer Verehrer von Bach und Beethoven, entdeckte seine Liebe zu Schubert erst relativ spät. Umso intensiver empfand er sie – und umso mehr stieg der österreichische Komponist schließlich in seiner Achtung. Lange Jahre war er inoffizieller Mitarbeiter der ersten großen Schubert-Gesamt-Ausgabe – und wurde auf diese Weise ein profunder Kenner des Schubertschen Werks.

Bevor er eine Komposition voreilig fertig stellte, legte Johannes Brahms sie lieber für ein paar Jahre zur Seite. So auch das Dritte Klavierquartett, dessen Anfänge bereits 1855 in einem Quartett liegen. Fertiggestellt wurde es erst 1875. Aus einer gewissen unsicheren Haltung dem Werk gegenüber konnte Brahms sich nie ganz befreien. Er schrieb an seinen Freund Billroth und den Verleger Simrock, dass sie auf der Titelseite gerne ein Bild anbringen dürften, »nämlich einen Kopf – mit der Pistole davor«. Diese Stimmung wird im hochpathetischen ersten Satz schon mit dem erschütternden forte-Akkord des Klaviers und den darauffolgenden Seufzern der Streicher ohne Umschweife bedient.

Regelmäßig traf man sich in Schuberts Elternhaus zur Kammermusik; die ganze Familie war, aufgeteilt auf die verschiedensten Instrumente, daran beteiligt. Von den beiden 1816/1817 komponierten Streichtrios blieb das erste, in B-Dur, aus unbekannten Gründen unvollendet. Stilistisch erinnert es an Haydn und Mozart – es wird durch seine gesangliche Stimmführung zu einer Art Lied ohne Worte.

Neben seinen zwei Streichtrios und den 15 Streichquartetten verfasste Schubert nur ein einziges Klavierquintett. Kurz nach Schuberts Tod kündigte der Verleger Joseph Czerny 1829 das bis dahin ungedruckte Werk als »großes Quintett für Pianoforte und Streicher« an. Entstanden war die Komposition auf Wunsch des Cellisten Sylvester Paumgartner, der sich die besondere Besetzung mit Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass wünschte. Außerdem bat er Schubert um Variationen über sein längst allgemein bekannt gewordenes Lied »Die Forelle« – es brachte dem Quintett den Beinamen »Forellenquintett« ein.

NDR Kammerkonzert bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte NDR Kammerkonzert

© Christoph Köstlin
Konzert

Seong-Jin Cho / Klavierabend

Alle Werke für Klavier solo von Maurice Ravel

Seong-Jin Cho Klavier

Wenn es perlt und schimmert, wenn es transparent wird und zugleich in allen Farben strahlt, dann ist schnell klar, wer am Klavier sitzt: Seong-Jin Cho, der Klangzauberer, der 2015 schlagartig berühmt wurde, als er den prestigeträchtigen Chopin-Wettbewerb für sich entschied – eine Verpflichtung als Exklusivkünstler bei der Deutschen Grammophon folgte auf dem Fuße. In seiner Heimat Südkorea galt er da bereits als Popstar. Ein Ruhm, den er selbst nur mit einem Lächeln quittiert. Denn was ihn wirklich begeistert, sind die Klangwelten eines jeden Komponisten, in die er mit jedem neuen Programm ganz tief eintaucht: Auf Chopin folgte Debussy, auf Mozart Schubert und Händel. Irgendwie klar, dass er sich nun im Ravel-Jahr 2025 aufmacht, den farbenprächtigen Kosmos des französischen Tonmalers zu erkunden.

Seong-Jin Cho / Klavierabend bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Seong-Jin Cho / Klavierabend

© Paul Strassner
Jugendprogramm

rosmarin

Jugendkonzert ab 14 Jahren

Bilderbuch, Von Wegen Lisbeth – und jetzt rosmarin? Die Indie-Funk Band aus Kassel auf dem besten Wege, die deutsche Pop-Landschaft zu erobern. Benannt nach ihrem Lieblings-Imbiss singen sie über das Lebensgefühl der Gen Z. Im Jugend- und Schulkonzert in der Elbphilharmonie präsentieren sie nicht nur ihre aktuellen Songs, sondern verknüpfen diese auch mit dem Motto des im Mai stattfindenden Internationalen Musikfest Hamburg »Zukunft«. Erst Anfang Februar 2025 gab rosmarin im Rahmen ihrer ersten Deutschlandtournee ein Konzert in Hamburg in der ausverkauften Hebebühne – die fünf Musiker finden, dass ihre Songs genau hierhin gehören: »Unsere Musik kommt live noch viel besser rüber als aufgenommen – das spornt uns an. Dafür sind wir im Probenraum auch richtig perfektionistisch und basteln ewig an Details, damit auf der Bühne alles sitzt«, sagt Silas de Jong, Sänger der Band. Angeleitet von der Education-Abteilung der Elbphilharmonie haben Jugendliche diese Konzerte in der Workshop-Reihe »How to Concert« konzipiert und organisiert – denn sie wissen am besten, wie man Gleichaltrige begeistert. Die Vision des Workshop-Teams? Ein Konzert zum Wohlfühlen!

rosmarin bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte rosmarin

© Barbarea Barefield
Konzert

Art Ensemble of Chicago

»Great Black Music – Ancient to the Future«

Famoudou Don Moye, drums, congas, percussion, vocal
Aquiles Navarro, trumpet, congas
James Brandon Lewis, tenor saxophone
Simon Sieger, piano, organ, trombone, tuba, vocal, percussion
Yuniya Edi Kwon, violin, vocal, percussion
Junius Paul, double bass, electric bass, vocal, percussion, electronics
Dudu Kouaté, djembè, congas, percussion, flute, vocal


»The Sixth Decade« - A Tribute to Lester Bowie, Joseph Jarman, Malachi Favors Maghostut and Their Lasting Contributions to »Great Black Music – Ancient to the Future«

Das Art Ensemble of Chicago genießt Legendenstatus: 1967 in der namensgebenden Stadt gegründet, siedelte die Band kurz darauf nach Paris über. Von dort startete sie ihre Weltkarriere mit »Great Black Music« – einem einzigartigen Avantgarde-Jazz, der afrikanische, aber auch asiatische oder lateinamerikanische Traditionen einschließt. Im sechsten Jahrzehnt des Bestehens sind noch zwei Altmeister der ersten Generation dabei: Saxofonist Roscoe Mitchell und Drummer Famoudou Don Moye.

Roscoe Mitchell kann aus gesundheitlichen Gründen im Moment nicht nach Europa reisen. Das Line-up wird stattdessen durch James Brandon Lewis und Aquiles Navarro ergänzt.

Ergänzt um fantastische jüngere Musikerinnen und Musiker, erschafft das Kollektiv eine gewohnt ungewöhnliche Hommage an seine Gründungsmitglieder, treu den Wurzeln und doch am Puls der Zeit. »From Ancient to the Future« lautete das Band-Motto schon zu Beginn und spricht Bände über die musikalische Verortung nicht nur im aktuellen Jazz, sondern auch in alten Musiktraditionen und in der Neuen Musik.

Das Album »The Sixth Decade – from Paris to Paris« wurde 2020 beim Pariser Festival »Sons d’Hiver« aufgenommen und markiert damit auch eine Hommage an den Ort, an dem alles begann. Der Guardian schreibt über das Zusammenspiel von alter und neuer Garde: »Es ist herzerwärmend zu hören, dass das Art Ensemble of Chicago solch treue Erben hat, die so entschlossen sind, die Geschichte fortzuschreiben.«

Art Ensemble of Chicago bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Art Ensemble of Chicago

© Frank Stefan Kimmel
Aufführung

Händel: Solomon

NDR Vokalensemble
FestspielOrchester Göttingen
Lena Sutor-Wernich, Solomon
James Way, Zadok
Isaak Lee, Attendant
Armin Kolarczyk, Levit
Francesca Lombardi Mazzulli, Queen, Nicaule & 2nd Harlot
Carlotta Colombo, 1st Harlet
Leitung: George Petrou


Georg Friedrich Händel: Solomon / Oratorium in drei Akten, Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Schon bevor Georg Friedrich Händel sein Oratorium »Solomon« begann, wusste er anscheinend, dass ihm bei der Uraufführung mehr Musiker als gewöhnlich zur Verfügung stehen würden. Und so nahm sich Händel bei seiner Komposition jede Freiheit, er schrieb für eine große Bläserbesetzung, zusätzliche Streicher und machtvolle Doppelchöre. Das Sujet ist für sagenhaften (Klang-)Reichtum wie gemacht: Händel stellt den biblischen König Salomon ins Zentrum des Geschehens und damit die wichtigsten Etappen im Leben des weisen Herrschers – Gleich den ersten Akt eröffnen grandiose Freudenchöre zum Tempelbau in Jerusalem. Voller Dramatik folgt der zweite Akt, in dem König Salomon zwischen zwei Frauen entscheiden muss, die um ein Kind streiten. In einer anrührenden Arie verrät der Komponist die entsagungsvolle Liebe der echten Mutter. Und zum Finale erscheint niemand Geringeres als die Königin von Saba, um mit König Salomon über die Macht der Musik zu philosophieren.

Das Treffen des jüdischen Herrschers und der arabischen Fürstin erscheint nicht nur heutzutage wie ein Friedensgebet. Eine mögliche Lesweise ist, dass Händel sein Oratorium über den weisen König Salomo insgeheim an König Georg II. adressierte. Großbritannien hatte sich in jenen Jahren in zahlreichen Kriegen aufgerieben, und nicht wenige der Untertanen wünschten sich ein beschauliches Leben zurück. Mit der Interpretation der Werke Händels ist das FestspielOrchester Göttingen mehr als vertraut: Seit 2006 versammeln sich alljährlich Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, um den renommierten Festival-Klangkörper der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen zu bilden.

Händel: Solomon bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Händel: Solomon

© Marek Audirsch
Ballett

Hamburger Kammerballett / Leon Gurvitch Ensemble

»Kintsugi« und »Silentium« – Ballette von Edvin Revazov

Hamburger Kammerballett
Vladyslav Bondar, Tanz
Oleksiy Grishun, Tanz
Veronika Hordina, Tanz
Viktoriia Miroshyna, Tanz
Alisa Nikitina, Tanz
Ihor Khomyshchak, Tanz
Edvin Revazov, Künstlerische Leitung Tanz, Choreografie, Kostüm, Bühnenbild
Leon Gurvitch Ensemble
Leon Gurvitch, Künstlerische Leitung Musik, Klavier


Leon Gurvitch:
Kintsugi / mit einer Choreografie von Edvin Revazov
Silentium / mit einer Choreografie von Edvin Revazov

Das Hamburger Kammerballett wurde im Sommer 2022 von Edvin Revazov, selbst gefeierter Erster Solist im Hamburg Ballett, gemeinsam mit Isabelle Rohlfs gegründet – ein Herzensprojekt für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Solidarität. Seither bietet es vertriebenen jungen Tänzer:innen aus der Ukraine eine neue künstlerische Heimat in Hamburg. Im Mai 2025 debütiert das Ballett nun gemeinsam mit dem herausragenden Komponisten und Pianisten Leon Gurvitch und dessen Ensemble im Großen Saal der Elbphilharmonie. Die Musiker:innen und Tänzer:innen aus Deutschland und der Ukraine präsentieren mit dem Ballett »Silentium« die Weltpremiere ihres neuen gemeinsamen Projekts für den Frieden. Eröffnet wird der Ballettabend mit »Kintsugi«, der alten japanischen Kunst des »goldenen Flickens«. Das Ballett ist eine Hommage an das Leben mit all seinen Brüchen und an die Schönheit, die entsteht, wenn man sich entscheidet, wieder zusammenzukommen und einander zu verzeihen.

Hamburger Kammerballett / Leon Gurvitch Ensemble bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Hamburger Kammerballett / Leon Gurvitch Ensemble

© Raphael Neal
Konzert

Zubin Kanga

»Cyborg Pianist«

Zubin Kanga, piano, synthesizers, brain and motion sensors, live electronics
Ludmilla Mercier, voice, movement
Oscar Corpo, movement
Alexander Schubert, live electronics, video, lighting


»Cyborg Pianist«
Zubin Kanga: Hypnagogia (after Bach)
Tansy Davies: Star-way
Alex Groves: Dance Suite
Alexander Schubert: Steady State

Wie klingt die Zukunft des Klaviers? Dieser Frage geht der australische Pianist, Komponist und Technologe Zubin Kanga nach. Dafür ergänzt und verkabelt er den klassischen Konzertflügel mit vielen Tech-Gadgets oder spielt auf gleich mehreren Synthesizern gleichzeitig. Seine Konzerte gleichen einem Happening, das Musik mit Performing Arts verbindet und ein einzigartiges Erlebnis verspricht: einen Cyborg am Klavier.

Sensor-Handschuhe und ein Helm, der aussieht wie eine Discokugel, dabei aber Hirnströme misst, machen Alexander Schuberts »Steady State« zu einem multimedialen Experiment. Zubin Kangas Gedanken und feinste Bewegungen seiner Hände verwandeln sich in ein Kunstwerk aus Klang, Licht und Video.

Zubin Kangas eigene Komposition »Hypnagogia (after Bach)« erzählt vom Halbschlaf eines Langstreckenflugs, in dem sich Bach mit dem Rauschen der Turbinen vermischt. »Star-way« blickt mit Wellen von pulsierenden und funkelnden Synthie-Klängen ins nächtliche Himmelsgewölbe. Alex Groves fragmentiert in seiner »Dance Suite« die Tanzfläche eines Clubs – ein Fiebertraum aus Gesangssamples, Drumkicks, verschwitzten Körpern und verschütteten Drinks.

Rahmenprogramm: Gespräch am 17. Mai um 14:30 Uhr im Kaistudio 1

Zubin Kanga bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Zubin Kanga

© Claudia Höhne
Kinderprogramm

Workshop: Kosmos Minimal Music

für Familien mit Kindern ab 10 Jahren

Mit der Minimal Music entwickelte sich ab den 1960er Jahren in den USA eine neue Musikrichtung, mit eingängigen, sich immer wieder wiederholenden Melodien oder Rhythmen, sogenannten »Patterns«. Komponisten wie Steve Reich oder Philip Glass machten diesen Stil weltberühmt. Im Workshop erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einiges über den Musikstil, können verschiedene Instrumente ausprobieren und spielen am Ende gemeinsam ihr eigenes Minimal-Music-Stück.

Bitte beachten Sie: Dieses Angebot richtet sich an Familien mit Kindern ab 10 Jahren. Alle Teilnehmenden benötigen ein Ticket. Kinder unter 10 Jahren können an diesem Workshop nicht teilnehmen.

Workshop: Kosmos Minimal Music bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Workshop: Kosmos Minimal Music

© Raphael Neal
Gespräch

Der Cyborg-Pianist

Talk mit Zubin Kanga

Zubin Kanga, Klavier
Ali Nikrang Mofrad, Gespräch


Zubin Kanga komponiert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und erschafft mit Klavier oder mehreren Synthesizern gleichzeitig faszinierende, surreale Klangwelten. Zu erleben ist der »Cyborg Pianist« am 16. Mai 2025 im Konzert in der Elbphilharmonie. Als perfekte Ergänzung dazu erklärt der gebürtige Australier am Folgetag im Gespräch, wie er Künstliche Intelligenz für seine Performance nutzt und welche Potenziale er in der Technologie sieht.

Bitte beachten Sie: Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Der Cyborg-Pianist bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Der Cyborg-Pianist

Gespräch

KI in der Musik

Podiumsgespräch

Brigitta Muntendorf. Gespräch
Alexander Schubert, Gespräch
Barbara Lebitsch, Moderation
Leopold Hurt, Gespräch

Kunst und Musik gelten als zutiefst menschlich, schöpferisch kreativ zu sein als die vielleicht menschlichste Eigenschaft überhaupt. Was passiert im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz mit dieser Kreativität? Der Einsatz von KI wirft zahlreiche Fragen auf, die auf dem Podium drei Künstler:innen des Internationalen Musikfests Hamburg diskutieren.

Eintritt frei bei Vorlage eines Konzerttickets für Brigitta Muntendorf, Zubin Kanga oder dem Decoder Ensemble

KI in der Musik bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte KI in der Musik

© Friederike Wetzels
Konzert

Brigitta Muntendorf: Orbit

Weltraum-Oratorium für KI-Sprachklone und 3D-Sound

Ein Konzert ohne Bühne und sichtbare Musiker:innen: Das Publikum sitzt bei »Orbit – A War Series« im Raum verteilt, der Sound scheint von überall herzukommen. Als »imposantes Gesamtkunstwerk« beschreibt das Magazin Groove die Uraufführung bei der Biennale in Venedig 2023 – und das dreht sich um ein gewichtiges Thema, präsentiert von einem posthumanen, techno-futuristischen Chor.

Über elektronische Musik zwischen Techno und sphärischem Flächenklang setzt Komponistin Brigitta Muntendorf mit KI geklonte, verfremdete Stimmen. Sie erzählen von struktureller sexualisierter Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe. Durch die Verfremdung losgelöst vom Einzelschicksal und von jeder Körperlichkeit, umkreisen die Stimmen das Publikum mit eindringlichen Zeugnissen der Kriege und Machtkämpfe, wie sie seit Jahrtausenden gegen den weiblichen Körper geführt werden.

»Ich wollte einen Raum schaffen, in dem wir uns diesen Themen annähern und sie ›umarmen‹ können, in dem die Gewalt nicht an das Publikum weitergetragen oder im Konzertsaal reproduziert wird«, sagt die Komponistin. Raum ist hier wörtlich als »Klang-Raum« gemeint. Der Sound kommt aus Lautsprechern, die rund um das Publikum angeordnet ist, mal scheint er wie ein Hubschrauber zu kreisen, dann aus einer bestimmten Richtung zu kommen oder von überall. Möglich macht das modernste 3D-Soundtechnik, die seit Kurzem im Kleinen Saal der Elbphilharmonie verbaut ist.

Bitte beachten Sie, dass im Konzert phasenweise Stroboskop-Scheinwerfer, Nebel und hohe Lautstärke eingesetzt werden. Die Inszenierung thematisiert sexualisierte Gewalt.

Kostenloses Zusatzangebot: Komponist:innen und Künstler:innen des Musikfests diskutieren über Chancen und Risiken von KI in der Musik, direkt vor dem Konzert, 17 Uhr, Kaistudio 1.

Brigitta Muntendorf: Orbit bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Brigitta Muntendorf: Orbit

© Brad Trent
Konzert

Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden

Mahler: Sinfonie Nr. 6

Chicago Symphony Orchestra
Dirigent: Jaap van Zweden


Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Finale auf Weltniveau: Unter dem Motto »Zukunft« versammelt das Internationale Musikfest zum Saisonabschluss die Global Players der Klassik mit spannenden Programmen. Mit dabei ist eines der traditionsreichsten und prestigeträchtigsten Orchester der USA: das Chicago Symphony Orchestra. Unter der Führung von Stardirigent Jaap van Zweden füllen sie den Großen Saal der Elbphilharmonie mit der visionären Musik von Gustav Mahler.

Nur wenige Komponist:innen haben der Orchestermusik so viel Zukunft beschert wie Mahler. Selbst ein gefragter Dirigent mit internationaler Karriere, wusste er beim Komponieren ganz genau um die Grenzen des Orchesters, konnte sie ausreizen und immer wieder verschieben. In seiner grandiosen und düsteren Sechsten Sinfonie ist das offensichtlichste Zeichen von Mahlers Innovationsgabe ein neuartiger Schlagzeugeffekt: Der berühmte Hammerschlag, der im tragischen letzten Satz die Apokalypse heraufbeschwört und damit zum Symbol des ganzen Werks wurde. Das ist aber etwas verkürzt, denn der Rest der Sinfonie ist nicht weniger emotional, mitreißend und genial. Ein riesiger Roman in Tönen, fesselnd von der ersten bis zur letzten Sekunde!

Einführung mit Marcel Klinke um 18:45 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal

Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden

Jugendprogramm

Workshop: Kosmos Minimal Music

für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene

Mit der Minimal Music entwickelte sich ab den 1960er Jahren in den USA eine neue Musikrichtung, mit eingängigen, sich immer wieder wiederholenden Melodien oder Rhythmen, sogenannten »Patterns«. Komponisten wie Steve Reich oder Philip Glass machten diesen Stil weltberühmt. Im Workshop erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einiges über den Musikstil, können verschiedene Instrumente ausprobieren und spielen am Ende gemeinsam ihr eigenes Minimal-Music-Stück.

Bitte beachten Sie: Dieses Angebot richtet sich an Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren können an diesem Workshop nicht teilnehmen.

Workshop: Kosmos Minimal Music bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Workshop: Kosmos Minimal Music

© Richard Stöhr / Lorin Strohm
Konzert

Decoder Ensemble

»Future Recognition«

Decoder Ensemble
Sonja Lena Schmid, Violoncello
Leopold Hurt, Zither
Andrej Koroliov, Klavier, Keyboard
Jonathan Shapiro, Schlagzeug
Giovanni Dinello, Sound-Design


»Future Recognition«
Monika Dalach Sayers: When Things Bite Back (Uraufführung)
Michael Brailey: Answerlessness (Uraufführung)
Alexander Schubert: Holo_Acid.MOV (CRYPT-File) / Fassung in 3D Audio
Sasha Chen: iᵈᵉᶜᵒᵈᵉʳdentity factory (Uraufführung)

Das Decoder Ensemble bewegt sich stets am Puls der Zeit – oder ist ihm ein Stück voraus. Als »Band für Neue Musik« sind die sechs Musikerinnen und Musiker mit unterschiedlichsten Projekten Stammgäste in der Elbphilharmonie. »Future Recognition« erkundet im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg, das 2025 unter dem Motto »Zukunft« stattfindet, die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in Musik und Kunst.

Alle Werke des Abends experimentieren mit KI und sind größtenteils Uraufführungen von internationalen jungen Komponistinnen und Komponisten, für die das Arbeiten mit KI fast schon selbstverständlich ist. Kreatives Potenzial oder Gefahr für den Menschen und seine Identität?

Alexander Schubert ist sowohl Ensemblemitglied als auch Komponist. Mit seinem Stück »Holo_Acid.MOV (CRYPT-File)« wirft er weitere zentrale Fragen auf: Texte, Sounds und Videos des multimedialen Werks sind ausnahmslos KI-generiert. Seit der Uraufführung 2021 haben sich Produktionstechniken rasant verbessert und vereinfacht – was bedeutet diese kurze Halbwertszeit für das künstlerische Schaffen? Der Multimedia-Künstler Denis Polec ist beauftragt, den visuellen Teil der Komposition mithilfe von KI weiterzuentwickeln.

Kostenloses Zusatzangebot: Podiumsdikussion mit Brigitta Muntendorf, Eva Reiter und Alexander Schubert am 17. Mai

Decoder Ensemble bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Decoder Ensemble

© Simon van Boxtel
Konzert

Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden

Mahler: Sinfonie Nr. 7

Chicago Symphony Orchestra
Dirigent: Jaap van Zweden


Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 7 e-Moll

Unglaubliche 40 Jahre ist es her, dass das Chicago Symphony Orchestra zuletzt bei ProArte gastierte. Es wird also höchste Zeit, Amerikas Edelklangkörper, der zu den traditionsreichsten Orchestern der USA gehört, dem ProArte-Publikum in der Elbphilharmonie zu präsentieren. Als ausgewiesene Mahler-Spezialisten liefern die Musiker:innen aus Chicago einen substanziellen Beitrag zu unserem Saisonschwerpunkt: Mahlers 7. Sinfonie liegt laut Jaap van Zweden »genau auf der Grenze zwischen Traum und Realität« und gehöre damit zu den anspruchsvollsten Werken – für Dirigent und Orchester gleichermaßen. Durch Nacht zum Licht führt der Weg bis zum jubelnden Finale der Sinfonie, die der vielbeschäftigte Hofoperndirektor Mahler wieder einmal in seinem Sommerrefugium am Wörthersee zu Papier brachte. »Beim ersten Ruderschlag fiel mir das Thema […] der Einleitung zum ersten Satz ein.«

Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Chicago Symphony Orchestra / Jaap van Zweden

© Martin Jähnichen
Konzert

Mozart: Requiem

Dresdner Philharmonie
Dresdner Kreuzchor
Katharina Konradi, Sopran
Marie Henriette Reinhold, Mezzosopran
Patrick Grahl, Tenor
Krešimir Stražanac, Bass
Leitung: Martin Lehmann


Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem d-Moll KV 626
sowie ausgewählte Werke von Arvo Pärt

Was wäre gewesen, hätte Wolfgang Amadeus Mozart Zeit gehabt, sein Requiem noch zu vollenden? Welche Welten hätten sich uns wohl eröffnet, wenn der damals 35-Jährige nicht 1791 vom »hitzigen Frieselfieber« dahingerafft worden wäre – einer Diagnose, die bis heute nicht eindeutig identifiziert werden konnte? Nun ist sein letztes, geheimnisvollstes und existenziellstes Werk Fragment geblieben – wenn auch kunstvoll vervollständigt von Franz Xaver Süßmayr. Konsequent eigentlich, dass der weltberühmte Dresdner Kreuzchor das Fragmentarische des Requiems als Qualität begreift und es mit Werken eines zeitgenössischen Komponisten versetzt, der wie kaum ein anderer für eine zutiefst spirituelle Haltung bekannt ist: Arvo Pärt. Kompositionen des Esten verbinden sich in der Elbphilharmonie mit den Meisterklängen Mozarts zu einem neuen Ganzen, das den Tod – und das Leben – aus einer Perspektive zwischen damals und heute beleuchtet.

Mozart: Requiem bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Mozart: Requiem

© Nadia F. Romanini
Konzert

Orchestra of the Age of Enlightenment / Sir András Schiff

Schumann / Mendelssohn Bartholdy

Orchestra of the Age of Enlightenment
Sir András Schiff, Hammerklavier und Leitung


Robert Schumann: Introduktion und Allegro appassionato für Klavier und Orchester G-Dur op. 92
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Ouvertüre zu »Ein Sommernachtstraum« op. 21
Intermezzo / aus: Ein Sommernachtstraum op. 61
Notturno / aus: Ein Sommernachtstraum op. 61
Scherzo / aus: Ein Sommernachtstraum op. 61
Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54

Schon über ein halbes Jahrhundert währt die Karriere von Sir András Schiff, einem der weltweit führenden Pianisten. Der ganzheitliche Musiker ist immer wieder auch als Dirigent zu erleben und kollaboriert regelmäßig mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, mit dem ihn das Interesse an historisch informierten Interpretationen verbindet. 2021 dokumentierte das bestens aufeinander eingespielte Duo seine künstlerische Verbindung in einer gefeierten Einspielung der Brahms-Klavierkonzerte und präsentiert jetzt Werke von zwei Komponisten, die die Quintessenz deutscher Romantik verkörpern: Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Der Ruhm von Robert Schumanns Klavierkonzert ist bis heute so groß, dass kaum jemand die anderen Werke kennt, die er für Klavier und Orchester komponierte. Wer das ändern will, kann sich zu Beginn des Konzerts von Schumanns »Allegro appassionato« begeistern lassen, das von größter Zartheit bis zu düsterer Dramatik das ganze Spektrum romantischer Stimmungen ausschöpft und nebenbei ein wahres Feuerwerk pianistischer Brillanz entzündet.

Danach tauscht Sir András Schiff die Tasten gegen den Taktstock ein und dirigiert Auszüge aus Mendelssohns »Sommernachtstraum« – eine Perlenschnur perfekt gezeichneter Szenen und Charakterbilder, deren Eleganz und beiläufige Perfektion immer wieder verblüfft. Der Kreis schließt sich, wenn Schiff an den Flügel zurückkehrt, um den Abend mit Schumanns Klavierkonzert zu beschließen, das völlig zu Recht einer der beliebtesten Dauerbrenner des Konzertrepertoires ist!

Orchestra of the Age of Enlightenment / Sir András Schiff bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Orchestra of the Age of Enlightenment / Sir András Schiff

© Julia Wesely
Konzert

Sächsische Staatskapelle Dresden / Sol Gabetta / Tugan Sokhiev

Schostakowitsch / Bruckner

Sächsische Staatskapelle Dresden
Sol Gabetta, Violoncello
Dirigent: Tugan Sokhiev


Dmitri Schostakowitsch:Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur

Was haben Schostakowitschs Erstes Cellokonzert und Bruckners Siebte Sinfonie gemeinsam? Richtig: Sie haben beide die Werkverzeichnisnummer 107 und – und das ist der eigentliche Punkt – am Anfang steht das Cello. Man könnte vermuten, dass die Gemeinsamkeiten hier enden. Denn während Bruckner den Fokus auf lange Melodielinien und gesangliche Bögen legt, kommt der Schostakowitsch sehr viel rhythmischer daher. Dennoch verfolgen beide Komponisten das gleiche Ziel: den Ausdruck größter und intensivster Gefühle. Damit sind sie bei Tugan Sokhiev und der Sächsischen Staatskapelle Dresden in den besten Händen. Mit seinem einzigartigen Klang – Herbert von Karajan verglich ihn mit dem »Glanz von altem Gold« – rückt der Traditionsklangkörper die beiden Klangmonumente in der Elbphilharmonie ins perfekte akustische Licht. Für die passende Tonlage am Cello sorgt Starcellistin Sol Gabetta.

Sächsische Staatskapelle Dresden / Sol Gabetta / Tugan Sokhiev bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Sächsische Staatskapelle Dresden / Sol Gabetta / Tugan Sokhiev

© Caue Diniz
Konzert

Neojiba Orquestra Juvenil da Bahia / Guido Sant’Anna / Ricardo Castro

Gomes / Sibelius / Bernstein

Neojiba Orquestra da Bahia
Guido Sant’Anna, Violine
Dirigent: Ricardo Castro


Carlos Gomes: Alvorada / aus der Oper »Lo schiavo«
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Leonard Bernstein: Symphonic Dances from »West Side Story«
Aaron Copland: El salón México
Alberto Ginastera: Danzas / aus dem Ballett »Estancia« op. 8a

Aus hochtalentierten Musikerinnen und Musikern zwischen 13 und 27 Jahren besteht das 2007 gegründete brasilianische Jugendorchester Neojiba. Ganz nach dem Vorbild des venezolanischen »El Sistema« ist es Teil eines Förderprogramms, das nicht nur musikalische Bildung bietet, sondern auch soziale Integration fördert. Als erstes brasilianisches Jugendorchester überhaupt trat Neojiba vor einigen Jahren in Europa auf, nun kehrt es mit einem vielfältigen nord- und südamerikanischen Programm zurück.

Zum Auftakt bringt das Orchester ein Werk seiner Heimat auf die Bühne: Carlos Gomes gilt als wichtigster brasilianischer Komponist der Romantik. Aus seiner Oper »Lo schiavo« über die Liebe einer Sklavin zum Sohn eines Großgrundbesitzers erklingt das Orchestervorspiel mit dem schönen Titel »Alvorada« – Morgenröte. Von hier aus geht es – mit einem kleinen Umweg über Finnland – nach Mexiko, Argentinien und in die USA.

So ließ sich Aaron Copland von einem Tanzsaal in Mexiko-Stadt zu seinem Orchesterwerk »El salón México« inspirieren, in dem unter anderem zwei betrunkene Fagotte ihren Auftritt haben. Argentinische Folklore und moderne Harmonik verband wiederum Alberto Ginastera – zu hören in der Suite aus seinem Ballett »Estancia«. Und auch Leonard Bernsteins »Symphonic Dances« aus der berühmten »West Side Story« sorgen für ordentlich Schwung im Großen Saal. In gänzlich andere (Klang-)Welten entführt Jean Sibelius’ berühmtes Violinkonzert, in dem der aufstrebende 19-jährige Brasilianer Guido Sant’Anna als Solist zu erleben ist.

Neojiba Orquestra Juvenil da Bahia / Guido Sant’Anna / Ricardo Castro bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Neojiba Orquestra Juvenil da Bahia / Guido Sant’Anna / Ricardo Castro

© Daniel Dittus
Gespräch

Quartett der Kritiker

Diskussion über Alban Bergs Oper »Wozzeck«

Manuel Brug
Joachim Mischke
Regine Müller
Christian Wildhagen


Die Musikjournalist:innen Manuel Brug (Die Welt), Joachim Mischke (Hamburger Abendblatt), Regine Müller (taz / SWR) und Christian Wildhagen (Neue Zürcher Zeitung) bilden an diesem Abend das »Quartett der Kritiker«. Dieses Expertengremium des »Preises der deutschen Schallplattenkritik« diskutiert regelmäßig über wichtige Werke der klassischen Musik und setzt sich für jede Diskussion aus anderen Mitgliedern zusammen. Im Zuge des Internationalen Musikfests Hamburg nimmt das Quartett sich Alban Bergs Oper »Wozzeck« vor, die das NDR Elbphilharmonie Orchester am 23. und 25. Mai in der Elbphilharmonie präsentiert.

Mit ihrem sensiblen und absolut ehrlichen Porträt einer vom Militarismus zersetzten Gesellschaft und den Abgründen, in die sie Menschen stößt, wurde die Oper zu einem der größten Erfolge der Weimarer Republik – ein Erfolg, der bis heute ungebrochen anhält. Das Quartett der Kritiker vergleicht verschiedene – historische und neuere – Aufnahmen und skizziert so die Relevanz dieses Meisterwerks der Moderne in einer unruhigen Gegenwart.

Im Verein »Preis der deutschen Schallplattenkritik« haben sich Musikkritikerinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen, um regelmäßig herausragende Musik- und Wortproduktionen auszuzeichnen. Dieses Gremium aus maximal 160 Juroren legt Wert darauf, zu unabhängigen Urteilen zu finden, unbeeinflusst von den Interessen der Tonträger- und/oder Hörbuchproduzenten. Regelmäßig findet sich ein »Quartett der Kritiker« zusammen, um öffentlich über ein bestimmtes Werk zu diskutieren und Platteneinspielungen zu vergleichen.

Quartett der Kritiker bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Quartett der Kritiker

© Marco Borggreve
Aufführung

Berg: Wozzeck / Alan Gilbert

NDR Elbphilharmonie Orchester
NDR Vokalensemble
Hamburger Alsterspatzen
Matthias Goerne, Wozzeck
Michael Weinius, Tambourmajor
Martin Mitterrutzner, Andres
Peter Hoare, Hauptmann
Falk Struckmann, Doktor
Christine Goerke, Marie
Stefanie Irányi, Margret
Isaak Lee, Der Narr
Fabian Kuhnen, 1. Handwerksbursch
Andreas Heinemeyer, 2. Handwerksbursch
Dávid Csizmár, Soldat
Dirigent: Alan Gilbert
Romain Gilbert, Szenische Einrichtung


Alban Berg: Wozzeck / Oper in drei Akten op. 7
Aufführung in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Diese packende Story zwischen Drama, Mordfall und Sozialstudie lässt niemanden kalt: Mit »Wozzeck«, basierend auf Georg Büchners einflussreichem Dramenfragment, gelang Alban Berg 1925 einer der größten Erfolge der Operngeschichte. Im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg erweckt eine Riege hervorragender Sänger:innen um Matthias Goerne in der Titelrolle und Alan Gilbert am Pult die Oper zu neuem Leben.

Begonnen unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs fand Alban Berg erst nach seinem Kriegsdienst in der österreichischen Armee die nötige Ruhe, um seine erste Oper zu vollenden. Vor dem Hintergrund der Kriegsjahre fühlte Berg sich seiner Hauptfigur umso näher und die Oper wurde letztendlich zu einem klingenden Mahnmal gegen den Militarismus und seine gesellschaftlichen Auswirkungen. Auf die skandalträchtige Berliner Uraufführung 1925 folgte bald eine ganze Reihe von Produktionen an Opernhäusern im deutschsprachigen Raum – bis das Stück vom NS-Regime als »entartete Kunst« verboten wurde. Den weltweiten Erfolg der Oper konnte das allerdings nicht mehr aufhalten.

Rahmenprogramm
Fr, 23.5.2025 17:30 Uhr: Quartett der Kritiker, Elbphilharmonie, Kleiner Saal

Berg: Wozzeck / Alan Gilbert bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Berg: Wozzeck / Alan Gilbert

© Chris Lee
Konzert

Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach

Geschlossene Veranstaltung

Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach
Alexej Barchevitch, Violine
Elena Moșuc, Sopran
Irakli Kakhidze, Tenor
Alessandro Crudele, Dirigent
Claudia Grundmann, Moderation


Werke von Richard Strauss, Giacomo Puccini, Giuseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart u.a.

Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach

© Felix Broede
Konzert

Wiener Philharmoniker / Igor Levit / Thomas Adès

Haydn / Adès / Kurtág / Boulez / Janáček

Wiener Philharmoniker
Igor Levit, Klavier
Dirigent: Thomas Adès


Joseph Haydn: Sinfonie A-Dur Hob. I:64 »Tempora mutantur«
Thomas Adès: Konzert für Klavier und Orchester
György Kurtág: Petite musique solennelle en hommage a Pierre Boulez 90
Pierre Boulez: Messagesquisse
Leoš Janáček: Taras Bulba / Rhapsodie für Orchester

Die Wiener Philharmoniker, Pianist Igor Levit und Dirigent Thomas Adès: Allein jeder dieser drei Namen verspricht bereits Weltklasse. Was muss dann erst für ein Konzert herauskommen, wenn sich diese drei Interpreten zusammentun? Über das letzte Konzert des Orchesters mit Levit hieß es im Österreichischen Standard, dass »sie sich nicht nur auf einer Wellenlänge befanden, sie surften geradezu auf einer Energiewelle«. Für das Internationale Musikfest Hamburg haben sie ein Programm voller (positiver!) Überraschungen und jenseits ausgetretener Pfade zusammengestellt.

Den klassischen Auftakt bildet eine Sinfonie von Joseph Haydn, gefolgt von Thomas Adès’ Klavierkonzert, das seit seiner Uraufführung 2019 schon rund 60 Mal aufgeführt wurde – eine beachtliche Zahl für ein zeitgenössisches Werk. Angesichts des Ruhms, den das britische Multitalent als Komponist genießt, verwundert dieser Erfolg aber kaum. Über die Premiere des Konzerts schrieb ein Kritiker der New York Times: »Das Handwerk ist verblüffend, die Orchestrierung durchweg brillant. Die Tonsprache ist ganz und gar seine eigene und trägt doch die Musikgeschichte in sich. Dieses atemlose Konzert kommt spritzig und zugänglich daher und doch brodelt die Musik unter der Oberfläche. Ich kann gar nicht erwarten, es noch einmal zu hören!«

Adès, dessen Musik voller Anklänge an Musik von Barock bis Jazz ist und die keinen Dogmen folgt, setzt den Schwerpunkt der zweiten Konzerthälfte auf Leoš Janáček, dessen Klangsprache vor rund 100 Jahren ebenfalls undogmatisch war. Seine Rhapsodie »Taras Bulba« vertont die gleichnamige tragische Erzählung über einen Vater und seine zwei Söhne von Nikolaj Gogol so bildhaft, dass sich unweigerlich ein Film vor dem inneren Auge entspinnt. Als Auftakt erweisen zwei Miniaturen Pierre Boulez als Schwerpunktkomponisten des Internationalen Musikfests die Ehre.

Wiener Philharmoniker / Igor Levit / Thomas Adès bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Wiener Philharmoniker / Igor Levit / Thomas Adès

© Thomas Huisman
Konzert

Tin Men and the Telephone

»It’s About Time«

Tony Roe, piano
Pat Cleaver, bass
Jamie Peet, drums


Sie lassen ihre Konzerte per App steuern und synchronisieren Politikerreden, Tennis-Matches oder Tierlaute mit Musik: Die Gruppe Tin Men and the Telephone vereint Technik, Humor und großartigen Jazz. In ihrem Programm »It’s About Time« setzt das Trio spielerisch und mit den Tricks des Kinos die Regeln der Zeit außer Kraft – in Musik und Video den Moment einfrieren, vor- und zurückspulen oder den Zeitraffer einschalten? Kein Problem!

Tin Men and the Telephone haben sich in Amsterdam gegründet und tüfteln dort an immer neuen Konzepten für ihre Konzerte. Gekonnt verbinden sie ihre genialen Improvisations-Skills mit Einflüssen aus Hip-Hop, Pop, Jazz und dem alltäglichen Wahnsinn des Internets. Mit ihren innovativen Multimedia-Shows treten sie weltweit bei den größten Jazz-Festivals wie dem North Sea Jazz Festival, dem London Jazz Festival oder dem Jazzahead auf.

Tin Men and the Telephone bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Tin Men and the Telephone

© Arne Jeran
Kinderkonzert

Peter und der Wolf

Familienkonzert

Hamburger Camerata
Wanja Mues, Sprecher
Dirigent: Vilmantas Kaliunas


Sergej Prokofjew: Peter und der Wolf / Ein sinfonisches Märchen für Erzähler und Orchester op. 67

Was passiert nicht alles, wenn Peter die Gartentür öffnet! Man erinnert sich vielleicht: Die Ente verlässt den Garten, die Katze jagt den Vogel, der Wolf verschlingt die Ente, Peter rettet ihn vor den Schüssen der Jäger und am Schluss wird er im Triumphzug in den Zoo gebracht ...

Peter und der Wolf bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Peter und der Wolf

© Georgia Bertazzi
Konzert

Christian Tetzlaff / Kammerakademie Potsdam / Antonello Manacorda

Mendelssohn Bartholdy / Viotti / Dvořák / Beethoven

Christian Tetzlaff, Violine
Kammerakademie Potsdam
Dirigent: Antonello Manacorda


Felix Mendelssohn Bartholdy: Das Märchen von der schönen Melusine / Vierte Konzertouvertüre F-Dur op. 32
Giovanni Battista Viotti: Konzert für Violine und Orchester Nr. 22 a-Moll
Antonín Dvořák: Romanze für Violine und Orchester f-Moll op. 11
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

»Ich glaube, sie ist keine Schicksalssinfonie, sondern Beethoven zeigt uns im Verlauf der Sinfonie den Weg zu einer besseren Welt.« Mit dieser Sicht auf die Fünfte Sinfonie Ludwig van Beethovens überraschten Antonello Manacorda und die unter seiner Leitung zu einem herausragenden Klangkörper gewachsenen Kammerakademie Potsdam bereits im vergangenen Jahr das Publikum, als ihre Einspielung in der Klassikszene für Furore sorgte. So viel frischer Wind wehte selten durch die wohl bekannteste Tonfolge der Musikgeschichte – ein »Ta-da-da-daaaa« voller Tatendrang. In Spitzengeiger Christian Tetzlaff hat die Kammerakademie Potsdam einen Bruder im Geiste gefunden: »Er ist jemand, der immer neugierig ist!« heißt es in der Klassikkolumne der Süddeutschen Zeitung. Eine zweifellos hervorragende Eigenschaft für einen Musiker, der die Kunst beherrscht, Altbekanntes immer wieder neu und unerhört klingen zu lassen.

Christian Tetzlaff / Kammerakademie Potsdam / Antonello Manacorda bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Christian Tetzlaff / Kammerakademie Potsdam / Antonello Manacorda

© Gisela Schenker
Konzert

Budapest Festival Orchestra / Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor / Iván Fischer

Mahler: Sinfonie Nr. 2

Budapest Festival Orchestra
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg
Christiane Karg, Sopran
Anna Lucia Richter, Mezzosopran
Dirigent: Iván Fischer


Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll für Sopran, Alt, Chor und Orchester »Auferstehungssinfonie«

Sie sind ein bestens eingespieltes Team: Vor 40 Jahren gründete der ungarische Dirigent Iván Fischer in seiner Heimatstadt das Budapest Festival Orchestra und führte es über die Jahre zu Weltruhm. Ihr großes Jubiläum feiern die äußerst gern gesehenen Elbphilharmonie-Gäste im Rahmen des Internationalen Musikfests unter dem Motto »Zukunft« mit der visionären Musik von Gustav Mahler. Die Star-Besetzung setzt sich mit Christiane Karg und Anna Lucia Richter auch in den Gesangs-Soli fort.

»Aufersteh’n, ja aufersteh’n, wirst du!« Ergreifend optimistisch trägt der Chor am Ende von Mahlers Zweiter Sinfonie die religiös und philosophisch motivierte Kernbotschaft des Werks vor. Bis heute sind Aufführungen der monumentalen »Auferstehungssinfonie« ein beeindruckendes Ereignis – nicht nur in Hamburg, wo dem Komponisten im »Michel« einst die Eingebung für das Chorfinale kam. Wie passend, dass mit dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor ein Hamburger Klangkörper eben jenes Finale übernimmt. Das Manuskript des rund eineinhalbstündigen Werks wurde vor einigen Jahren für 5,3 Million Euro versteigert – das Live-Erlebnis ist zum Glück (un)bezahlbar.

Budapest Festival Orchestra / Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor / Iván Fischer bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Budapest Festival Orchestra / Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor / Iván Fischer

© Daniel Dittus
Konzert

Lukas Geniušas

Russischer Futurismus: Skrjabin, Schostakowitsch, Strawinsky u.a.

Lukas Geniušas, Klavier

Alexander Skrjabin: Fünf Préludes op. 74
Arthur Lourié: Eight Scenes of Russian Childhood
Alexei Stantschinski: Präludium E-mixolydisch / aus: Präludien in Kanonform
Dmitri Schostakowitsch: Sonate für Klavier Nr. 1 D-Dur op. 12
Igor Strawinsky: Grand Suite aus »L’histoire du soldat« (Auswahl)
Sergej Prokofjew: Sonate für Klavier Nr. 2 d-Moll op. 14

Maschinen, Geschwindigkeit und Fortschritt versprachen Anfang des 20. Jahrhunderts eine glorreiche Zukunft. Die allgemeine Technik-Begeisterung schwappte bald auf die Kunst über, als Strömung der Futuristen. Sie erkundeten neue Inhalte und Ausdrucksformen – etwa in Russland, das auch politisch vor dem Umbruch stand. Der russisch-litauische Pianist Lukas Geniušas, der in der Elbphilharmonie zuletzt in der Reihe »Pianomania« gefeiert wurde, präsentiert wichtige Vertreter dieser kurzen, aber umso aufregenderen Phase.

Musikalischer Vorbote für die russischen Futuristen war mit seinen bahnbrechenden Klavierwerken wie den Fünf Préludes Alexander Skrjabin. Arthur Louré wurde schließlich zum musikalischen Wortführer der Bewegung und verlangte die »Selbstständigkeit von Tempi und Rhythmen«. In seinen »Eight Scenes of Russian Childhood« setzt er die Bewegungen von Kindern, Fußbällen oder zeitgenössischen Tänzen in Musik.

Welchen immensen Einfluss der Futurismus auf die russische Musik hatte, wird mit den frühen Werken von drei der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts deutlich: Sowohl Schostakowitsch als auch Prokofjew und Strawinsky begeisterten sich für den neuen Zeitgeist. Während Strawinsky schon längst in Paris lebte und mit seinen Werken das Publikum abwechselnd schockierte und begeisterte, erlebten seine zwei Kollegen wenig später ihren künstlerischen Durchbruch.

Lukas Geniušas bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Lukas Geniušas

© Jakob Tillmann
Konzert

Rolando Villazón / lautten compagney BERLIN

»Seelenreise«

Rolando Villazón, Tenor
lautten compagney BERLIN


»Meine Seele muss sich glücklich singen«, sagt der Tenor Rolando Villazón. Er zählt zu den führenden Künstlern unserer Zeit und begeistert weltweit mit einzigartig fesselnden Auftritten voller Energie und Hingabe. Keine Stadt von Welt, die er noch nicht besungen hat, kein Festival, bei dem er nicht Stargast war. Rolando Villazón ist aber nicht nur begnadeter Welttenor, Regisseur und Leiter der Salzburger Mozartwoche, sondern auch Kulturbotschafter Mexikos, Karikaturist, Romanautor und Moderator. Das ProArte-Publikum konnte er zuletzt mit seinem lateinamerikanischen Liederabend an der Seite des Harfenisten Xavier de Maistre begeistern. Zu den »Großen Stimmen« kehrt er nun mit dem Originalklangensemble lautten compagney BERLIN zurück: Gemeinsam nehmen sie uns mit auf eine berührende musikalische Reise in die Welt Claudio Monteverdis und zu dessen feinsinnigen kompositorischen Miniaturen aus dem Venedig des 17. Jahrhunderts.

Rolando Villazón / lautten compagney BERLIN bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Rolando Villazón / lautten compagney BERLIN

© Imagem
Konzert

Metamorphosen Berlin / Roman Trekel / Wolfgang Emanuel Schmidt / Luka Coetzee

Kammerphilharmonie Metamorphosen Berlin
Klangrausch – art of string trio
Roman Trekel, Bariton
Indira Koch, Violine
Sophia Reuter, Viola
Luka Coetzee, Violoncello
Emanuel Schmidt, Violoncello
Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello und Leitung


Antonio Vivaldi: Concerto f-Moll RV 297 »L’inverno (Der Winter)« / aus: Die vier Jahreszeiten
Franz Schubert: Herbst D 945
Winterreise (Auszüge)
Im Frühling D 882
Piotr I. Tschaikowsky: Oktober und Juli / aus: Die Jahreszeiten
Christian Jost: Regen und Hagel / aus: Die Jahreszeiten
Astor Piazzolla: Verano porteño / aus: Cuatro estaciones porteñas

Das Kammerorchester Metamorphosen Berlin widmet sich in seinem Jubiläumskonzert (15 Jahre) dem Thema »Jahreszeiten reloaded« und präsentiert epochenübergreifende Jahreszeiten anfangend mit dem berühmten »Winter« aus Vivaldis Jahreszeiten, über Auszügen aus Schuberts Winterreise mit dem Starsänger Roman Trekel, Tschaikowskys Jahreszeiten (hier in Bearbeitung für Cello und Streicher) bis hin zu Astor Piazzollas Tangokonzert »Four seasons of Buenos Aires« mit der künstlerischen Leiterin Indira Koch. Ein besonderes Highlight ist die Uraufführung zweier Sätze aus dem neuen Cellokonzert »Die Jahreszeiten« von Christian Jost, der das Werk für Wolfgang Emanuel Schmidt komponiert hat.

Metamorphosen Berlin / Roman Trekel / Wolfgang Emanuel Schmidt / Luka Coetzee bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Metamorphosen Berlin / Roman Trekel / Wolfgang Emanuel Schmidt / Luka Coetzee

© Justin Pumfrey
Konzert

Mitsuko Uchida

Klavierabend: Beethoven, Schönberg und Schubert

Mitsuko Uchida, Klavier

Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier e-Moll op. 90
Arnold Schönberg: Drei Klavierstücke op. 11
György Kurtág: Márta Ligatúrája / aus: Játékok
Franz Schubert: Sonate B-Dur D 960

Weltklasse – und zwar seit Jahrzehnten: Bekannt für ihre technische Perfektion und ihr tiefes musikalisches Gespür, ist Mitsuko Uchida eine der größten Pianist:innen unserer Zeit. Mit einem bewegenden Solo-Programm kehrt die Grand Dame des Klaviers nun in die Elbphilharmonie zurück. Hier war sie übrigens nicht nur an der Auswahl der zahlreichen Konzertflügel beteiligt, sondern gab 2017 nach der Eröffnung auch den ersten Klavierabend überhaupt im Großen Saal.

Auf dem Programm stehen mit Beethoven und Schubert zwei Komponisten, mit denen sich die Grammy-prämierte Musikerin weltweit einen Namen gemacht hat. Beethovens berühmte Sonate op. 90 besticht durch große musikalische Kontraste: Während der leidenschaftliche erste Satz geprägt ist von einer rastlosen Bewegtheit, weist der lyrische zweite Satz mit seiner teils gesanglichen Schönheit schon weit in Richtung Schubert.

Mit dessen letzter Klaviersonate bringt Mitsuko Uchida danach eines der bedeutendsten Klavierwerke überhaupt auf die Bühne. In dieser zutiefst innerlichen und berührenden Musik scheint der romantische Komponist Raum und Zeit hinter sich zu lassen – schwärmerisch und melancholisch, dramatisch und tröstlich zugleich. Repertoire-Klassiker in Top-Besetzung – ein Klavierabend wie man ihn sich nur wünschen kann.

Einführung mit Daniel Bucurescu um 19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Foyer Großer Saal / nur Stehplätze

Mitsuko Uchida bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Mitsuko Uchida

© Magnus Andersen
Konzert

Valgeir Sigurðsson

»Isabelle Lewis«

Valgeir Sigurðsson, live electronics, piano
Benjamin Abel Meirhaeghe, countertenor
Elisabeth Klinck, violin


Wo klassische und elektronische Musik sich begegnen, ist der Isländer Valgeir Sigurðsson nicht weit. Bei ProArte X tut er sich mit dem belgischen Theatermacher und Countertenor Benjamin Abel Meirhaeghe und der Geigerin Elisabeth Klinck zu einem unkonventionellen Trio zusammen. Gemeinsam erkunden sie die fließenden Übergänge zwischen sphärischen Klanglandschaften, wie nur Sigurðsson sie zu schaffen versteht, und den klassisch anmutenden Klängen von Gesang und Geige. Die Lust am Experiment und den Wunsch, einen atmosphärischen Gegenpol zur zerrissenen Gegenwart zu schaffen, hört man ihrem Projekt »Isabelle Lewis« in jedem Ton an: Augen schließen, Ohren öffnen und mitschwimmen im Klangstrom.

Valgeir Sigurðsson bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Valgeir Sigurðsson

© Philippe Matsas
Konzert

NDR Elbphilharmonie Orchester / Antoine Tamestit / Pablo Heras-Casado

Gubaidulina / Wagner

NDR Elbphilharmonie Orchester
Antoine Tamestit, Viola
Åsa Jäger, Sopran
Dirigent: Pablo Heras-Casado


Sofia Gubaidulina: Konzert für Viola und Orchester
Richard Wagner: »Siegfrieds Rheinfahrt« und »Trauermarsch und »Schlussgesang der Brünnhilde« aus der Oper »Götterdämmerung« WWV 86D

Das gelingt nicht vielen Dirigenten: beim Freiburger Barockorchester ebenso gefragt zu sein wie bei den Bayreuther Festspielen oder beim San Francisco Symphony Orchestra; das richtige Händchen für Alte Musik zu haben ebenso wie für Romantik und Gegenwart, für die Konzertmusik genauso wie für die Oper. Der Spanier Pablo Heras-Casado ist ein stilistisches Multitalent und präsentiert bei seinem Comeback zum NDR Elbphilharmonie Orchester eine weitere »Eroberung« in seinem Repertoire: Auszüge aus Richard Wagners »Götterdämmerung«. Dazu interpretiert der nicht weniger vielseitige Star-Bratscher und NDR Artist in Residence 2024/25 Antoine Tamestit das fast schon zum »modernen Klassiker« gewordene Violakonzert von Sofia Gubaidulina.

Die Bratsche genoss jahrhundertelang auch unter Komponist:innen nicht den besten Ruf. Viele haben einen Bogen um die große Schwester der Violine als Soloinstrument gemacht. Auch für die seit 1992 vor den Toren Hamburgs lebende Russin Sofia Gubaidulina wirkte der besondere, matte und dunkle Klang des Instruments stets »mysteriös, verschleiert und rätselhaft« – aber gerade DAS begeisterte und reizte die Komponistin, als sie 1996 ihr Violakonzert schrieb. Und um dieses faszinierende Timbre irgendwie auch im Orchester zu spiegeln, nahm sie noch ein Streichquartett mit tiefer gestimmten Saiten in die Besetzungsliste auf. Ein Fest des »tiefer gelegten« Klanges also! Und damit ein gefundenes Fressen für Antoine Tamestit, für den Gubaidulina ihrer Solostimme 2015 eigens einen neuen Anstrich verpasste.

NDR Elbphilharmonie Orchester / Antoine Tamestit / Pablo Heras-Casado bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte NDR Elbphilharmonie Orchester / Antoine Tamestit / Pablo Heras-Casado

© Philippe Gontier
Konzert

Boulez und die junge Generation

»Le marteau sans maître«

Ema Nikolovska, Mezzosopran
Adam Walker, Flöte
Matthew Hunt, Klarinette
Mira Benjamin, Violine
Emma Wernig, Viola
Colin Alexander, Violoncello
Sean Shibe, Gitarre
George Barton, Schlagwerk
Sam Wilson, Schlagwerk
Iris Vandenbos, Schlagwerk
Dirigent: Alphonse Cemin


Tyshawn Sorey: Neues Werk
Cassandra Miller: Bel Canto für Mezzosopran und Ensemble
Pierre Boulez: Le marteau sans maître

Mit der Kammerkantate »Le marteau sans maître« (Der Hammer ohne Meister) katapultierte sich Pierre Boulez 1955 an die Spitze der Musik-Pioniere. Junge Top-Talente wie Ema Nikolovska und Sean Shibe, beide FAST-LANE-Künstler:innen der Elbphilharmonie, stellen ihm im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg unter dem Motto »Zukunft« Werke der nächsten Generation gegenüber: ein brandneues vom Schlagzeuger und Pulitzer-Preisträger Tyshawn Sorey (auch präsent im Elbphilharmonie-Schwerpunkt »Jazz Drums«) und »Bel Canto« von Cassandra Miller, das der Operndiva Maria Callas gewidmet ist.

»Le marteau sans maître« ist eines von Boulez’ berühmten Signature Pieces. Drei surrealistische Gedichte des Franzosen René Char aus dessen gleichnamiger Sammlung machte er zum Ausgangspunkt für seine Komposition für Altstimme und sechs Instrumente. Dabei handelt es sich um keine traditionelle Textvertonung. Die Verse werden zwar gesungen, aber auch rein instrumental interpretiert – eine geradezu labyrinthische Wort-Ton-Beziehung, die zum Suchen und Entdecken einlädt.

Boulez und die junge Generation bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Boulez und die junge Generation

© Ralph Larmann
10

Elbphilharmonie

Am 11. und 12. Januar 2017 wurde die Elbphilharmonie Hamburg feierlich eröffnet. Im Strom der Elbe, an drei Seiten von Wasser umgeben, ist das neue Konzerthaus ein Anziehungspunkt für alle Hamburger und für Gäste aus der ganzen Welt. Das spektakuläre Gebäude vereint drei Konzertsäle, einen großen Musikvermittlungsbereich, Gastronomie, ein Hotel und die öffentliche Plaza, die Besuchern einen einmaligen Panoramablick über die gesamte Stadt bietet. Künstlerische Qualität, Vielfalt und Zugänglichkeit prägen das musikalische Programm von Hamburgs neuem kulturellem Wahrzeichen. HamburgMusik gGmbH
Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft
Platz der Deutschen Einheit 4
D 20457 Hamburg

Telefon: +49 (0)40-357 666 0
E-Mail: info@elbphilharmonie.de

Elbphilharmonie bewerten:

Vielen Dank für Ihre Bewertung!

Bewertungen & Berichte Elbphilharmonie

Konzerte / Konzert Tonhalle Düsseldorf Düsseldorf, Ehrenhof 1
Konzerte / Orchester Berliner Philharmoniker Berlin, Herbert-von-Karajan-Str. 1
Konzerte / Konzert Philharmonie Luxembourg Luxembourg, 1, Place de l'Europe
Konzerte / Konzert Wiener Konzerthaus Wien, Lothringerstraße 20
Konzerte / Konzert Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg Salzburg, Schwarzstraße 26
Konzerte / Konzert Duisburger Philharmoniker Duisburg, König-Heinrich-Platz
Konzerte / Konzert Nordwestdeutsche Philharmonie Herford, Stiftbergstraße 2
Konzerte / Orchester Dresdner Philharmonie Dresden, Schloßstr. 2
Konzerte / Konzerthaus Pierre Boulez Saal Berlin Berlin, Französische Straße 33 D
Konzerte / Konzerthaus Elbphilharmonie Hamburg Hamburg, Platz der Deutschen Einheit 4
Konzerte / Konzert Hochschule Luzern
Bereich Musik
Luzern-Kriens, Arsenalstrasse 28a
Konzerte / Konzert Gewandhaus zu Leipzig Leipzig, Augustusplatz 8
Konzerte / Konzert Festival Strings Lucerne Luzern, Dreilindenstr. 89
Konzerte / Konzert Sinfonieorchester Münster Münster, Neubrückenstraße 63
Konzerte / Orchester Bruckner Orchester Linz
Konzerte / Festival Klosters Music 26.7. bis 3.8.2025
Konzerte / Konzert Klosterkonzerte Maulbronn 24.5. bis 28.9.2025
Konzerte / Festival Ebracher Musiksommer 11.5. bis 21.9.2025
Konzerte / Neue Musik ART Ensemble NRW Klangraum 61
Konzerte / Neue Musik ensemble XXI. jahrhundert​
Konzerte / Orchester Zafraan Ensemble Berlin Konzerte verschiedene Städte
Konzerte / Orchester Orchester im Treppenhaus
Literatur / Kulturveranstaltung Literaturhaus Salzburg Salzburg, Strubergasse 23
Ereignisse / Festspiele Salzburger Festspiele 18.7. bis 31.8.2025
Aufführungen / Oper Opernhaus Zürich Zürich, Sechseläutenplatz 1
Aufführungen / Oper Wiener Staatsoper Wien, Opernring 2
Ereignisse / Festspiele Wiener Festwochen 16.5. bis 22.6.2025
Ereignisse / Festival Lucerne Festival Luzern, Hirschmattstr. 13
Ereignisse / Festspiele Salzburger Pfingstfestspiele 6. bis 9.6.2025
Aufführungen / Oper Staatsoper Hannover Hannover, Opernplatz 1
Aufführungen / Aufführung HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Karl-Liebknecht-Str. 56
Ereignisse / Festival Brühler Schlosskonzerte 10.5. bis 31.8.2025
Sehenswürdigkeiten / Kirche Berner Münster Bern, Münsterplatz 1
Ereignisse / Festspiele Tiroler Festspiele Erl Erl, Mühlgraben 56a
Ereignisse / Festival Acht Brücken
Musik für Köln
9. bis 18.5.2025
Ereignisse / Festival intersonanzen
Fest der Neuen Musik
8. bis 18.5.2025
Ereignisse / Festival MDR Musiksommer 8.8. bis 7.9.2025
Aufführungen / Oper Volksoper Wien Wien, Währingerstraße 78
Ereignisse / Festival Keys To Heaven
Piano Festival
23. bis 25.5.2025
Ereignisse / Festival Bluesfestival Baden 24. bis 31.5.2025
Ereignisse / Festival Hohenloher Kultursommer 31.5. bis 21.9.2025
Aufführungen / Oper Staatstheater Kassel Kassel, Friedrichsplatz 15
Ereignisse / Festspiele Händel-Festspiele Halle 5. bis 15.6.2025
Ereignisse / Festival Young Euro Classic Berlin 1. bis 17.8.2025
Ereignisse / Festival Gstaad Menuhin Festival 18.7. bis 6.9.2025
Ereignisse / Festival Schumannfest Düsseldorf 5. bis 30.6.2025
Aufführungen / Theater Volkstheater München München, Tumblingerstraße 29
Ereignisse / Festival Jazztage Dresden Saison 2025
Aufführungen / Theater Theater Bonn Bonn, Am Boeselagerhof 1
Ereignisse / Festival Int. Gitarren-Festival Iselohn 27.7. bis 2.8.2025
Aufführungen / Theater Vorarlberger Landestheater Bregenz, Seestr. 2
Aufführungen / Theater Theater im Pfalzbau Ludwigshafen Ludwigshafen, Berliner Str. 30
Aufführungen / Theater Theater Konstanz Konstanz, Konzilstraße 11
Ereignisse / Festival Festival Herbstgold Eisenstadt 10. bis 21.9.2025
Ereignisse / Festival Choriner Musiksommer 21.6. bis 31.8.2025
Ereignisse / Konzert Aschaffenburger Bachtage 3. bis 31.7.2025
Ereignisse / Festival Opernfestival Gut Immling, Halfing 21.6. bis 10.8.2025
Ereignisse / Konzert Styriarte Graz 19.6. bis 20.7.2025
Ereignisse / Festival Salzkammergut Festwochen Gmunden Region Gmunden
Ereignisse / Festspiele Opernfestspiele Heidenheim 5.6. bis 27.7.2025
Ereignisse / Festival a cappella Leipzig 30.5. bis 7.6.2025
Ereignisse / Konzert Festliche Serenaden Schloss Favorite Rastatt-Förch
Ereignisse / Festival Oberstdorfer Musiksommer 31.7. bis 15.8.2025
Ereignisse / Festival Richard-Strauss-Tage Garmisch-Partenk. 21. bis 29.06.2025
Ereignisse / Festival Nymphenburger Sommer München 24.6. bis 15.7.2025
Ausstellungen / Museum Kügelgenhaus - Museum der Dresdner Romantik
Ereignisse / Festival Internationales Musikfest am Tegernsee 2. bis 10.7.2025
Ereignisse / Festival Sommer im Park
Neumarkt i.d.OPf.
1.5. bis 14.8.2025
Aufführungen / Theater Uckermärkische Bühnen Schwedt
Ereignisse / Meisterkurs Sommermusik im oberen Nagoldtal 5. bis 21.8.2025
Ereignisse / Festival Theater im Park Wien Mai bis September 2025
Ereignisse / Festival Zahnrad und Zylinder Chemnitz / Meissen
Ereignisse / Konzert Neuschwanstein Konzerte 1. bis 5.8.2025
Konzerte / Klassik Windkraft Tirol Kapelle für Neue Musik Innsbruck
Konzerte / Neue Musik notabu.ensemble neue musik
Konzerte / Hochschule Hochschule für Musik Nürnberg
Konzerte / Festival Argentinisches Kultur Cantapueblo Leipzig

Sie haben noch keinen Login? Dann registrieren Sie sich gleich hier!

Bitte schauen Sie in Ihrem E-Mail-Postfach nach der Registrierungsmail und klicken Sie auf den darin enthaltenen Link.