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Hamburger Camerata / Vilmantas Kaliunas
Camerata concertante II: »Schicksalsfreunde«
Hamburger CamerataLilit Grigoryan, Klavier
Jan Christoph Semmler, Trompete
Johann-Peter Taferner, Klarinette
Ulrike Höfs, Querflöte
Dirigent: Vilmantas Kaliunas
Dmitri Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35
Mieczysław Weinberg:
Kammersinfonie Nr. 4 op. 153
Flötenkonzert Nr. 1 op. 75
Dmitri Schostakowitsch: Kammersinfonie c-Moll op. 110a
Mieczysław Weinberg? Noch vor einem guten Jahrzehnt war dieser Name hierzulande nicht einmal den eingefleischten Klassik-Fans ein Begriff. Und bis heute gilt der 1996 verstorbene polnisch-russische Komponist, der in seinem Leben unter dem Druck gleich zweier Diktaturen (der deutschen und der sowjetischen) stand, als Geheimtipp. Auch wenn sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass sich Weinberg nicht länger hinter seinem Leidensgenossen und Mentor Dmitrij Schostakowitsch verstecken muss. Mit dem Übervater der sowjetischen Musik tauschte er sich immer wieder künstlerisch aus, und er fühlte sich geradewegs als dessen »Fleisch und Blut« – Grund genug, für die Hamburger Camerata, dieser besonderen Freundschaft in herausfordernden Zeiten musikalisch nachzuspüren. Auf dem Programm des Konzerts unter dem Saisonmotto »Camerata concertante« stehen vier Werke der beiden, die das Spannungsfeld zwischen solistischem, kammermusikalischem und orchestralem Musizieren ebenso vielseitig ausloten wie dasjenige zwischen persönlichem Freiheitswillen und politischem Zwang.
Einführung: 18:45 Uhr / Elbphilharmonie, Kleiner Saal
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Rudolf Buchbinder / Sächsische Staatskapelle Dresden
Mozart: Klavierkonzerte
Rudolf Buchbinder, Klavier und LeitungSächsische Staatskapelle Dresden
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester B-Dur KV 595
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467
Konzert für Klavier und Orchester d-Moll KV 466
In Mozart’scher Manier
»In den Klavierkonzerten trat Mozart als jener Musiker auf, der er wirklich sein wollte.« Davon ist Rudolf Buchbinder überzeugt – und er wird es wissen, denn der Grandseigneur am Klavier kennt sich mit den Werken der Wiener Klassiker aus wie kaum ein anderer. In diesen Meisterwerken, die sich Mozart allesamt in die eigenen Finger komponierte, begegne man »einem Musiker, der der eigenen Freiheit vertraute«, so der Österreicher, der selbst bereits mit fünf Jahren an der Wiener Musikhochschule unterrichtet wurde. Mozart begleitet ihn schon sein ganzes Leben. Bei ProArte wird Buchbinder mit der ihm eigenen Liebe auch zum kleinsten musikalischen Detail gleich sechs Klavierkonzerte an zwei Abenden interpretieren und dabei – ganz in Mozart’scher Manier – die Sächsische Staatskapelle Dresden vom Flügel aus dirigieren.
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Fortuna Ehrenfeld
»Die Universum Konzerte«
Fortuna EhrenfeldMartin Bechler, vocals, guitar, keyboard
Elin Bell, keyboard, vocals
Jannis Knüpfer, drums
Fortuna Ehrenfeld haben ihren Sound, ihre Idee, ihren Blick aufs Leben und die Kunst gefunden, der neben dem Großen, Ganzen und Emotionalen gerne auch dem Sonderbaren, Banalen und manchmal auch dem bloßen Quatsch Beachtung schenkt. Die Herausforderung ist nun, sich nicht einrichten in der gemütlichen Wohnung mit dem Plüsch an der Wand und dem Stroboskop in der Ecke, sondern den Umzugswagen mit laufendem Motor vorm Haus zu parken.
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Yomiuri Nippon Symphony Orchestra / Mao Fujita / Sebastian Weigle
Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 / Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2
Yomiuri Nippon Symphony OrchestraMao Fujita, Klavier
Dirigent: Sebastian Weigle
Piotr I. Tschaikowsky: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23
Sergej Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Eleganz trifft Leidenschaft
»Mao Fujita ist ein Artikulationswunder«, heißt es bei NDR Kultur. Und wahrhaftig: Obwohl der 25-jährige japanische Pianist alles andere als ein Tastenlöwe ist, hat er in den letzten fünf Jahren die Klavierwelt im Sturm erobert. Wettbewerbssieg reihte sich an Wettbewerbssieg, Auftritte bei den renommierten Festivals ließen nicht lange auf sich warten und mit seiner Einspielung sämtlicher Klaviersonaten Mozarts positionierte er sich endgültig als feinsinniger Interpret anspruchsvoller Partituren. »Wir Pianisten müssen auf die Details schauen. Die technischen Aspekte und all das Virtuose in der Musik spielen eine untergeordnete Rolle.«, verrät Mao Fujita sein Geheimnis, warum auch die virtuosesten Werke bei ihm transparent und elegant klingen. Tschaikowskys leidenschaftliches Klavierkonzert lässt sich auf diese Weise völlig neu erleben!
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Micah Thomas Trio / Jazzkonzert
FAST LANE – Junge Spitzenmusiker:innen auf der Überholspur
Micah Thomas TrioMicah Thomas, piano
Dean Torrey, bass
Kayvon Gordon, drums
Die Kunst des Trios
Der 27-jährige Micah Thomas gehört aktuell zu den gefragtesten Pianisten der New Yorker Jazzszene, weithin bewundert für sein Verständnis für Harmonien und seine technische Brillanz. »Musik ist für mich eine meditative Praxis. Den Hauptfokus lege ich darauf, immer präsent zu sein«, beschreibt er das Verhältnis zu seinem Lebensinhalt. Sein erstes Trio-Album »Reveal« mit Dean Torrey und Kayvon Gordon strahlt lässige Souveränität und eine tiefe Kenntnis der Jazzgeschichte aus, die das Trio im Kollektiv mit funkelnder Virtuosität weiterdenkt.
»Reveal ist eine Art ästhetisches Manifest, das definitiv die Grundlagen für eine einzigartige und innovative ›Kunst des Trios‹ legt«, schreibt die Presse und legt damit die Messlatte für zukünftige Auftritte und Alben hoch. Micah Thomas, für den Musik seine ganz natürliche Art ist sich ausdrücken, hat solche Erwartungen an ihn bisher stets spielend übertroffen.
In der Elbphilharmonie hat er schon zwei Mal begeistert: als Teil des Ambrose Akinmusire Quartet und als Teil des Immanuel Wilkins Quartet, das ebenfalls in der Reihe Fast Lane zu erleben war. Aller guten Dinge sind drei? In diesem Fall hoffentlich noch viele mehr!
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Katharina Konradi / Catriona Morison / Liederabend
Ammiel Bushakevitz, Klavier – Lieder von Schumann, Brahms, Fauré u.a.
Katharina Konradi, SopranCatriona Morison, Mezzosopran
Ammiel Bushakevitz, Klavier
Robert Schumann:
Erste Begegnung / aus: Spanisches Liederspiel op. 74
Liebesgram / aus: Spanisches Liederspiel op. 74
Mailied / aus: Mädchenlieder op. 103
Frühlingslied / aus: Mädchenlieder op. 103
An die Nachtigall / aus: Mädchenlieder op. 103
An den Abendstern / aus: Mädchenlieder op. 103
Bedeckt mich mit Blumen / aus: Spanische Liebeslieder op. 138
Johannes Brahms:
Junge Lieder I / aus: Neun Lieder und Gesänge op. 63
Die Mainacht / aus: Vier Gesänge op. 43
Immer leiser wird mein Schlummer / aus: Fünf Lieder op. 105
Ständchen / aus: Fünf Lieder op. 106
Weg der Liebe »Über die Berge« / aus: Drei Duette für Sopran und Alt op. 20
Weg der Liebe »Den gordischen Knoten« / aus: Drei Duette für Sopran und Alt op. 20
Die Meere / aus: Drei Duette für Sopran und Alt op. 20
Die Boten der Liebe / aus: Duette für Sopran und Alt op. 61
Ernest Chausson:
La nuit / aus: Deux Duos op. 11
Réveil / aus: Deux Duos op. 11
Gabriel Fauré:
Pleurs d’or op. 72
Puisqu’ici bas / aus: Deux Duos op. 10
Fernando J. Obradors:
Coplas de Curro Dulce
El molondrón / aus: Canciones clásicas españolas, Band 4
Del cabello más sutile
El vito / aus: Canciones clásicas españolas
Pauline Viardot-García: Habanera VWV 1019
Maria Malibran: Le prisonnier
Mélanie Bonis: Le Ruisseau / aus: Duett oder Chor für zwei Frauenstimmen und Orchester op. 21
Gabriel Fauré: Tarentelle / aus: Deux Duos op. 10
Vom Lied zur Mélodie
»Le lied« nennt Frankreich das deutsche Kunstlied. Da schwingt Respekt vor diesem weltberühmten Phänomen mit, gleichzeitig aber auch viel Eigenständigkeit. Das französische Kunstlied nennt sich nämlich ganz selbstbewusst »mélodie«. Mit Katharina Konradi und Catriona Morison präsentieren gleich zwei hochkarätige Sängerinnen ein Programm, das Schumann und Brahms’ Lieder reizvoll mit ihren französischen Zeitgenossen kontrastiert.
Katharina Konradi dürfte dem Hamburger Publikum bestens aus der hiesigen Staatsoper bekannt sein, wo sie als Ensemblemitglied schon in zahlreichen Hauptrollen zu erleben war. Catriona Morisons preisgekrönter Mezzosopran begeistert mit seiner »warm-erdigen Klangfärbung und exzellenten Textverständlichkeit«, wie die FAZ über einen Liederabend mit ihr schrieb.
Die politischen und militärischen Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich im 19. Jahrhundert machten auch vor der Kunst nicht Halt – viele französische Komponist:innen wollten sich hörbar von ihren Nachbarn absetzen. Das heißt jedoch nicht, dass man die Ohren verschlossen hätte vor Klängen jenseits der Grenze. Frankreichs bedeutendster Liedkomponist Gabriel Fauré liebte ganz wie Brahms die klassische Liedform. Ernest Chausson fühlte sich eher zu Richard Wagners freiem Sprechgesang hingezogen.
Als Repertoire-Perlen hat das Sängerinnen-Duo Lieder eines Schwestern-Duos im Gepäck: Die Operndiva Maria Malibran starb mit nur 28 Jahren und hinterließ neben Zigtausenden Fans auch eine Handvoll Lieder. Ihre Schwester Pauline Viardot-García wurde dagegen sehr alt – und gehört zu Frankreichs absolut wiederentdeckenswerten Komponistinnen!
Einführung mit Marvin Deitz
18:30 Uhr / Elbphilharmonie, Kleiner Saal
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Lucerne Festival Orchestra / Daniel Lozakovich / Riccardo Chailly
Sibelius: Violinkonzert / Rachmaninow: Sinfonische Tänze
Lucerne Festival OrchestraDaniel Lozakovich, Violine
Dirigent: Riccardo Chailly
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Sergej Rachmaninow: Sinfonische Tänze op. 45
»Orchester der Freunde«
Das Lucerne Festival gehört allsommerlich zu den Top-Adressen für Klassik-Fans. Und mit seiner Lage am malerischen Vierwaldstättersee ist es sicher auch eine der schönsten! Gleich mehrere Festival-eigene Ensembles sorgen dabei jedes Jahr für programmatische Höhepunkte – allen voran natürlich das Lucerne Festival Orchestra. Vor 21 Jahren vom großen Claudio Abbado gegründet, setzt sich das »Orchester der Freunde«, wie er es nannte, aus renommierten Solisten, Kammermusikerinnen und Musikprofessoren sowie aus Mitgliedern des Mahler Chamber Orchestra und der Filarmonica della Scala zusammen. Unter seinem aktuellen Chefdirigenten Riccardo Chailly ist es nun erstmals in der Elbphilharmonie zu Gast.
Mit von der Partie ist auch der schwedische Geigen-Überflieger Daniel Lozakovich, der bereits im Alter von 15 Jahren einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon schloss – als jüngster Künstler in der Geschichte des Traditionslabels. Für seine Rückkehr in den Großen Saal hat er sich dieses Mal Jean Sibelius’ einziges Violinkonzert ausgesucht. Anschließend widmet sich das Orchester Sergej Rachmaninows populären »Sinfonischen Tänzen«, die der Komponist selbst als sein »bestes Werk« bezeichnete.
Einführung mit Dominik Bach
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Andrey Boreyko
Suk: Scherzo fantastique / Strawinsky: Divertimento aus »Le baiser de la fée« / Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4
Philharmonisches Staatsorchester HamburgDirigent: Andrey Boreyko
Josef Suk: Scherzo fantastique op. 25
Igor Strawinsky: Divertimento aus »Le baiser de la fée«
Piotr I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Mit Dirigent Andrey Boreyko richtet das Philharmonische Staatsorchester Hamburg die Ohren gen Osten aus. Der Tscheche Josef Suk, Schüler und Schwiegersohn von Antonín Dvořák, schuf mit seinem fantastischen Scherzo ein Orchesterwerk, das betont lebhaft daherkommt – und dem folgenden Divertimento aus Strawinskys Ballett »Der Kuss der Fee« an Ausdruckskraft in nichts nachsteht.
Als Piotr I. Tschaikowsky seine Vierte Sinfonie, eine der bekanntesten aus seiner Feder, schrieb, erlebte er tiefdunkle Zeiten (unglückliche Ehe, Nervenzusammenbruch, Selbstmordversuch – die Biografen malen düstere Szenen ...). Entsprechend klingt das Programm, das er dieser Vierten selbst beigab: In den ersten Takten sei die »Schicksalsgewalt« zu hören. Dieses »Fatum«, so Tschaikowsky, kontrolliere uns beständig, so dass Glück und Friede niemals vollkommen würden. »Man muss sich ihm unterwerfen und seine Zuflucht in vergeblichen Sehnsüchten suchen.« Nach »einem Schwarm von Erinnerungen« und wilden Pizzicati der Streicher im berühmten dritten Satz kommt Tschaikowsky zu dem Schluss: »Wenn Sie in sich selbst keinen Anlass zur Glückseligkeit finden, blicken Sie auf andere.« Das Leben sei letztlich »doch zu ertragen« – sofern man sich wie im Sinfoniefinale einer »Volksbelustigung an einem Feiertag« zuwendet.
Einführung mit Kathrin Liebhäuser
10:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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NDR Vokalensemble: Schubertiade
Julius Drake / Klavier – Klaas Stok / Leitung
NDR VokalensembleJulius Drake, Klavier
Leitung: Klaas Stok
Franz Schubert:
Gott im Ungewitter D 985
Gondelfahrer D 808
An die Sonne D 439
Psalm 23 »Gott ist mein Hirt« D 706
Arnold Schönberg: Drei Volkslieder op. 49
Franz Schubert:
Gesang der Geister über den Wassern D 538 für vierstimmigen Männerchor
Ständchen D 920 »Zögernd leise«
Coronach D 836 »Totengesang der Frauen und Mädchen«
Arnold Schönberg:
Drei Satiren für gemischten Chor op. 28
Man mag über Schönberg denken, wie man will
Franz Schubert:
Nachthelle D 892
Gebet D 815
Poetische Welten und Klangminiaturen
Silbrig zitternde Akkordanschläge erwecken die Ahnung von Mondesschimmer, eine schwärmerische Tenorstimme schwingt sich über das Klavier und wie ein Widerhall antwortet der Männerchor. So wie hier in »Nachthelle« wusste Franz Schubert mit nur wenigen Ausdrucksmitteln poetische Welten zu erzeugen. Diesem Meister der Klangminiaturen widmen das NDR Vokalensemble und Pianist Julius Drake unter Leitung seines Chefdirigenten Klaas Stok ein Programm, das vorwiegend um Schuberts Chorlieder kreist. Für den romantischen Sound gesellt sich bei Werken wie »Gesang der Geister über den Wassern« zum achtstimmigen Chor noch ein Streichquintett hinzu.
Ein begeisterter Anhänger des wegweisenden Romantikers war auch Arnold Schönberg. Der Erfinder der Zwölftonmusik wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden. Und so ergänzt das NDR Vokalensemble das Schubert-Programm um einige Schönberg-Lieder. Beide Komponisten schrieben herrliche Werke für die Singstimme, oft durchzogen von feinem Humor. Während Schönberg seinen Opus 28 sogar »Drei Satiren« taufte, ist Schuberts Witz hintersinniger. In seinem »Ständchen« schleicht sich die Solistin nachts zum Liebchen, laut Text »zögernd leise«. Doch in der ursprünglichen Version hat sie einen ganzen Männerchor im Anhang. Ob das Liebchen sich bei so geballter Männlichkeit wohl ans Fenster traut?
Einführung mit Christian Münch-Cordellier
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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Notos Quartett
Klavierquartette von Mozart, Walton und Brahms
Notos QuartettSindri Lederer, Violine
Andrea Burger, Viola
Benjamin Lai, Violoncello
Antonia Köster, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierquartett Es-Dur KV 493
William Walton: Klavierquartett d-Moll
Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26
Einführung: 18:45 Uhr / Elbphilharmonie, Kleiner Saal
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Marisa Monte
»Os maiores sucessos« – Brazilian Legends
Marisa Monte, vocalsDavi Moraes, guitar
Dadi Carvalho, bass
Pedrinho da Serrinha, percussion
Pupillo, drums
Auf dem Zenit des Erfolgs
In ihrer Heimat Brasilien ist Marisa Monte ein Superstar: Mitunter tritt sie dort vor Hunderttausenden von begeisterten Fans auf, die jede Zeile ihrer selbst geschriebenen Lieder mitsingen können. Doch Liebhaber:innen der guten brasilianischen Musik gibt es auf der ganzen Welt, weshalb Marisa Monte auch in vielen anderen Ländern sehr gefeiert wird. Sechs Jahre nach ihrem Elbphilharmonie-Debüt mit dem All-Star-Trio Tribalistas kehrt die Diva nun endlich nach Hamburg zurück. Ob sie auch hier ihr Bühnengewand mit einem funkelnden Diadem auf dem Kopf krönen wird, wie sie es neuerdings gern zuhause tut? Die royale Anmutung wäre durchaus gerechtfertigt. Denn es scheint, als befinde sich Marisa Monte gerade auf dem Zenit ihres Erfolgs.
Ein Songtitel der in Rio geborenen und aufgewachsenen Sängerin, die schon als Kind Idolen wie Maria Callas und Billie Holiday nacheiferte, klingt wie ein Selbstportrait in fünf Worten: »Sou feliz, alegre e forte«. Glücklich, froh und stark – so positiv und selbstbestimmt hat Marisa Monte ihr Berufsleben von Beginn an definiert. Mit 14 Jahren wollte sie Opernsängerin werden. Diese Kunstform hat sie dann fünf Jahre lang studiert, das letzte davon im gelobten Land der Oper, in Italien. Doch spätestens da erkannte sie, dass es die eigene Musik war, die ihr das Glück bedeutet. Und ahnte, dass ihre wundervolle Stimme erst im rechten Umgang mit einem Mikrofon ihre Magie ganz entfalten würde.
Als Marisa Monte mit 19 Jahren nach Rio zurückkehrte, fand sie dort eine Szene vor, in der noch immer fast ausnahmslos Männer die Songs für die großen Sängerinnen schrieben. Monte aber wollte alles selbst machen – Texte, Musik, Produktion, Veröffentlichung. Und so hält sie es bis heute. Längst ist sie selbst Vorbild für nachwachsende Generationen.
Die Música Popular Brasileira ist eng verknüpft mit Namen wie Antônio Carlos Jobim, Caetano Veloso, Milton Nascimento, Beth Carvalho oder Gilberto Gil. Marisa Monte hat diese imposante Liste mit ihrer weichen, dabei sehr akzentuierten und geschmeidigen Stimme und großartigen Songs um ihren eigenen Namen bereichert.
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KdK Stand Up
Präsentiert von Kampf der Künste
Fabi RommelQuichotte
Ana Lucia
Osan Yaran
Maria Clara Groppler
Jan van Weyde
Sebastian 23, Moderation
Jokes, Punchlines, Impro
Stand Up Comedy boomt und wir feiern das. Eine furchtlose Bande junger Comedians erobert Livebühnen und Internet – Kampf der Künste holt die Brisantesten auf die Bühne der Elbphilharmonie.Virtuose Humorkünstler:innen geben bizarre Blickwinkel auf die ganz normale, völlig irre Welt. Bitterschöne Pointen über das kleine Glück, das große Elend und die unendliche Unzulänglichkeit. Oder einfach nur herrlich ehrliche Stimmen, die man gehört haben sollte.
KDK Stand Up liefert einen auf den Punkt kuratierten Abend, den man sich wirklich gerne gefallen lässt. Oder anders gesagt: Endlich eine Abendveranstaltung, bei der man auch mit seinen unlustigsten Freund:innen richtig was zu lachen hat. Die Stand Up Szene ist so frisch und lebendig wie lange nicht mehr. Ein High-Intensity-Workout für’s Zwerchfell – geistreich und wahnwitzig, lakonisch und ausufernd.
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João Bosco & Jaques Morelenbaum
Brazilian Legends
João Bosco, vocals, guitarJaques Morelenbaum, violoncello
Volksheld der »Música Popular Brasileira«
In Brasilien ist João Bosco ein Volksheld. Der Sänger und Gitarrist begeistert sein Publikum seit mehr als 40 Jahren mit eingängigen Melodien und cleveren Rhythmen. »João klingt wie ein Orchester«, sagt der Jazz-Gitarrist Lee Ritenour über den Altmeister der »Música Popular Brasileira«, der in seiner Musik Einflüsse aus Rock, Jazz und afro-brasilianischer Musik verbindet und bei dem irgendwie immer alles gleichzeitig passiert. In den 1970er und 1980er Jahren gehörte Bosco neben Größen wie Caetano Veloso und Gilberto Gil zu den jungen und politisch engagierten Musiker:innen Brasiliens, die mit ihren verschlüsselten Songs immer wieder aufs Neue die Zensur der Militärdiktatur herausforderten.
Mit dem kongenialen Cellisten und Arrangeur Jaques Morelenbaum, der durch seine Arbeit mit Bossa-Nova-Ikone Antonio Carlos Jobim einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde, verbindet ihn nicht nur eine Vorliebe für feinsinnige Arrangements, sondern auch die Sorge um die brasilianische Natur, die buchstäblich in Flammen aufzugehen droht – eine Entwicklung, die insbesondere die indigene Bevölkerung schon längst mit drastischen Konsequenzen zu spüren bekommt.
Rahmenprogramm:
Sa, 19.10.2024 12:30 Uhr
Moro no brasil, Zeise Kinos
So, 20.10.2024 11 Uhr
Moro no brasil, Zeise Kinos
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Sabin Tambrea / Trio Guadagnini
»Vaterländer« – Lesung mit musikalischer Begleitung
Sabin Tambrea, LesungGuadagnini Trio
Alina Armonas Tambrea, Violine
Edvardas Armonas, Violoncello
Yannick van de Velde, Klavier
Lesung aus »Vaterländer«
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, George Enescu und Dmitri Schostakowitsch
Sabin Tambrea, einer der talentiertesten, meistbeschäftigten Schauspieler jüngerer Generation begann seine Karriere in der Musik. Seine Eltern, beide Musiker, gaben Sabin und seiner Schwester Alina früh ein Instrument in die Hand. Alina hat ihre berufliche Heimat darin gefunden; Sabin fand seine im Theater. Nun hat er außerdem mit »Vaterländer« sein zweites Buch geschrieben, das Ende August 2024 erscheint.
Sein Debütroman war in der Spiegel-Bestsellerliste vertreten, in »Vaterländer« erzählt er die Geschichte seiner rumänisch-ungarischen Familie durch die Augen dreier Generationen: des Jungen Sabin, seines Vaters Bela und seines Großvaters Horea. Ein Roman über Neuanfänge, Entbehrungen und die Ohnmacht einem gnadenlosen politischen System gegenüber, über die Folgen von Unrecht, die Tragweite von Entscheidungen und eine zärtliche Liebesgeschichte. Die Geschichte seiner Eltern.
Es ist aber auch die Geschichte der Geschwister, deren Lebenswege sich an diesem Abend wieder vereinen. Die Höhen und Tiefen dreier Generationen aus dem Roman spiegeln sich in den Klängen der Romantik, des Fin de Siècle sowie der Moderne des 20. Jahrhunderts wider und ermöglichen es, dieser Geschichte auf einer intensiven emotionalen Ebene durch die universelle Sprache der Musik mitzuerleben.
Sabin Tambrea liest Ausschnitte aus »Vaterländer«, das Guadagnini Trio mit Alina Armonas Tambrea an der Violine, Edvardas Armonas am Cello und Yannick van de Velde am Klavier spielen u.a. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, George Enescu und Dmitri Schostakowitsch.
Sabin Tambrea liest und erzählt seine Geschichte und signiert im Anschluss für das Publikum seinen Roman.
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Branford Marsalis Quartet & Friends
»The Hungarian Folk Project«
Branford Marsalis QuartetBranford Marsalis, saxophone
Joey Calderazzo, piano
Eric Revis, bass
Justin Faulkner, drums
Sára Tímár, Gesang
Soma Salamon, Flöten, Akkordeon
Mihály Borbély, Tárogató
Balázs Szokolay Dongó, Dudelsack, Flöten
Miklós Király, Violine
Gergely Hegedűs, Violine, Viola
Kornél Varga, Gitarre
Reise nach Ungarn
Der Saxofonist und Komponist Branford Marsalis ist schon seit Jahrzehnten eine feste Größe im Jazz. Er ist der älteste Spross der Marsalis Dynastie aus New Orleans, zu der auch die Brüder Wynton (Trompete), Delfeayo (Posaune) und Jason (Schlagzeug) gehören. Marsalis ist kein Jazzpurist. Er hat mit Popstars wie Sting und Tina Turner zusammengearbeitet und er liebt die europäische Klassik. Nun steht die ungarische Volksmusik, die Komponist:innen schon seit Jahrhunderten fasziniert, im Fokus und Branford Marsalis teilt sich die Bühne mit einem herausragenden ungarischen Ensemble.
Ursprünglich wollte Marsalis ungarische Lieder – wie mit anderer Musik so üblich in der Szene – »verjazzen«. Aber er musste feststellen: »Die Akkorde, die Harmonien sind perfekt so wie sie sind. Sie erzielen genau die richtige emotionale Wirkung.« Also stellte er den traditionellen Liedern Einleitungen voran, die nach und nach in das Original übergehen. Und das mit großem Erfolg, das Publikum bei der Uraufführung im auftraggebenden Konzertsaal Müpa in Budapest war begeistert.
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Kruder & Dorfmeister
»The K&D Sessions«
Peter Kruder, electronicsRichard Dorfmeister, electronics
»The K&D Sessions« sind zweifelsohne das Meisterwerk des österreichischen DJ- und Produzenten-Duos Kruder & Dorfmeister. Stilprägend für eine ganze Generation und auch über ein Vierteljahrhundert später musikalisch noch immer relevant. 26 Jahre nach der Veröffentlichung bringen Peter Kruder und Richard Dorfmeister »The K&D Sessions« nun erstmals live auf die Bühne – ihre Premiere feiert diese exklusive Show im Großen Saal der Elbphilharmonie.
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Vinícius Cantuária
»Psychedelic Rio« – Brazilian Legends
Vinícius Cantuária, vocals, guitarPaolo Andriolo, bass
Roberto Rossi, drums, vocals
Der ewige Spätsommer
Vinícius Cantuária ist ein Meister der coolen Sinnlichkeit. Der in New York lebende Gitarrist, Sänger und Drummer aus Brasilien kombiniert in seinen Songs Samba, Bossa Nova, Jazz und Rock. Fans lieben ihn dafür, wie geschmackvoll er in seinem Auftreten Anmut und Power verbindet. Seine Vielfalt machte ihn schon vor dem Beginn seiner Solokarriere in den frühen 1980er Jahren zum äußerst beliebten, weil effektiven Session-Musiker. Für den britischen Guardian ist Cantuária »melodischer als Caetano Veloso, beständiger als Gilberto Gil und mit mehr Talent als Max de Castro, Otto und Patricia Marx zusammen ausgestattet.«
Für »Psychedelic Rio« hat Cantuária den italienischen Bassisten Paolo Andriolo und den Drummer Roberto Rossi an Bord geholt, um den ewigen Spätsommer zu zelebrieren. Cantuárias lakonische Vocals treffen auf mal brodelnde, mal flirrende Rhythmen. »Psychedelic Rio« ist ebenso abenteuerlustig wie entspannt. Cantuária schafft es, auch altvertrauten Sounds immer wieder neue Facetten abzugewinnen. Musik, die verzaubert, herausfordert, verführt und überrascht.
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Mônica Salmaso Trio
»Alma Lírica Brasileira« – Brazilian Legends
Mônica Salmaso, vocalsTeco Cardoso, flute, clarinet, saxophone
Nelson Ayres, piano
Die lyrische Seele Brasiliens
Mônica Salmaso aus São Paulo wird von der Kritik als eine der ganz großen Stimmen der zeitgenössischen brasilianischen Musik gefeiert. Während der Pandemie schenkte sie ihrem Heimatland mit einem besonderen Projekt Hoffnung: Nicht weniger als 175 virtuelle Besuche in die Wohnungen befreundeter Musiker:innen unternahm sie – geteilter Bildschirm, gemeinsames Musizieren. Für diese Form des intimen Auftritts ist Salmaso prädestiniert, sie ist die geborene Kammermusikerin. Ihr Gesang ist leise, schimmernd und schmachtend. Salmaso kann mit ihrer Stimme zuhören.
Ihr Projekt »Alma Lírica Brasileira« ist eine empfindsame Reise durch ihr riesiges Heimatland, und sein reiches Liedgut, Salmaso erkundet die »lyrische Seele Brasiliens«. Begleitet wird sie von Nelson Ayres am Klavier und Teco Cardoso an verschiedenen Blasinstrumenten. Auf dem Programm stehen Stücke von Villa-Lobos, brasilianische Walzer aus dem frühen 20. Jahrhundert, alte Sambas und lyrische Lieder von Tom Jobim oder Vinicius de Moraes.
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Sinfonietta Rīga / Friedrich Thiele / Aivis Greters
Werke von Maija Einfelde, Joseph Haydn und Juste Janulytė
Sinfonietta RīgaFriedrich Thiele, Violoncello
Dirigent: Aivis Greters
Maija Einfelde: … And a Tricolour Sun Shines on Everything
Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1
Justė Janulytė: Elongation of Nights
Joseph Haydn: Sinfonie D-Dur Hob. I:104 »Salomon«
Haydn im Baltikum
In der 2006 gegründeten Sinfonietta Rīga treffen Musikerinnen und Musiker, die in Lettland und dem Baltikum ausgebildet wurden, auf junge Musizierende Westeuropas und bilden mit ihnen gemeinsam eine »multifunktionale Werkstatt für die Aufführung von Werken für Streich- und Blasinstrumente«. Bei ihrem Gastkonzert auf Einladung der TheaterGemeinde Hamburg hat die Sinfonietta Rīga neben Haydn auch zwei zeitgenössische Werke der Komponistinnen Maija Einfelde aus Lettland und Justė Janulytė aus Litauen im Gepäck.
Das staatliche Kammerorchester erforscht die Tradition der barocken Aufführungspraxis und studiert klassische Musikwerke ein. Außerdem zeichnet es sich durch seine Aufführungen neuer Musik aus und ist offen für Experimente und Crossover-Projekte. Die Sinfonietta Rīga tritt nicht nur in Lettland, sondern auch in Estland und Litauen auf und ist so zu einem der wichtigsten Orchester in der Region geworden. Zweimal schon wurde sie mit dem Großen Lettischen Musikpreis ausgezeichnet (2007 und 2008).
Solist des Konzerts ist der 1996 geborene Cellist Friedrich Thiele, der sich mittlerweile auf großer Solisten-Laufbahn befindet: Er gewann zahlreiche renommierte Preise (u.a. den 2. Preis sowie Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2019 und den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs 2019). Als leidenschaftlicher Kammermusiker und vielbeschäftigter Solist arbeitete er bereits mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der Kammerakademie Potsdam und mit Musiker:innen wie Igor Levitt, Patricia Kopatchinskaja und Antoine Tamestit zusammen.
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Egberto Gismonti
Brazilian Legends
Egberto Gismonti, guitar, pianoZwischen Klassik und Folklore
Der Gitarren- und Klaviervirtuose Egberto Gismonti verbindet als Solist die musikalische Folklore seines Heimatlandes mit der Welt der klassischen Musik. Die prächtigen orchestralen Farben, die der begnadete Improvisator seinen Instrumenten entlockt, bringen ihm zu Recht Vergleiche mit dem großen brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos ein. Nach seinem ersten Elbphilharmonie-Auftritt beim Reflektor-Festival von Manfred Eicher, damals im Avishai Cohen Quartet, tritt Gismonti beim Festival »Brazilian Legends« nun solo auf.
Gismonti entstammt einer Musiker:innenfamilie aus Carmo im Bundesstaat Rio de Janeiro. Nach dem Kompositionsstudium in Paris bei Jean Barraqué und Nadia Boulanger war es vor allem die Begegnung mit der Musik der Xingu aus dem Amazonas-Regenwald, die seinen einzigartigen musikalischen Stil beeinflussten.
Seinen internationalen Durchbruch feierte Gismonti 1976 mit dem Album »Dança das Cabeças«, das er gemeinsam mit dem brasilianischen Perkussionisten Nana Vasconcelos aufnahm. Gismonti arbeitete mit Ikonen aus allen Genres wie Quincy Jones, Miles Davis oder Yo-Yo Ma. Zu den Bewunderern des weltbekannten Multi-Instrumentalisten gehören der Mandolinenvirtuosen Hamilton de Holanda aus Rio de Janeiro genauso wie der unvergessene HipHop-Produzent J Dilla aus Detroit, Michigan.
Egberto Gismonti bewerten:
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Orchestra Leonore / Philharmonischer Chor München / Daniele Giorgi
Jubiläumskonzert: 200 Jahre Beethovens Neunte
Orchestra LeonorePhilharmonischer Chor München
Nika Gorič, Sopran
Natalya Boeva, Mezzosopran
Matthew Swensen, Tenor
Roberto Lorenzi, Bass
Dirigent: Daniele Giorgi
Luigi Cherubini: Konzertouvertüre G-Dur
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Spitzenmusiker:innen aus den wichtigsten europäischen Orchestern und hervorragenden Kammerensembles in einem Elite-Orchester vereint: Orchestra Leonore, gegründet und geleitet von Daniele Giorgi. In Kooperation mit dem Philharmonischen Chor München und mit renommierten Gesangssolist:innen präsentiert Orchestra Leonore an diesem Abend Beethovens monumentale Sinfonie Nr. 9.
Drei große Orchester im Angebot: Beim gleichzeitgen Kauf von Tickets für die folgenden drei Konzerte erhalten Sie 20% Ermäßigung auf den Normalpreis
27. Oktober 2024 / Elbphilharmonie Großer Saal: Orchestra Leonore
19. Februar 2025 / Elbphilharmonie Großer Saal: Orchestra di Padova e del Veneto
29. März 2025 / Elbphilharmonie Großer Saal: Copenhagen Philharmonic Orchestra
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Schwarmintelligenz – Das Quiz
Jan Merseburger, ModerationMax Dietrich, Moderation
Ein mitreißender Quizabend voller Witz und Spannung
Ein Quiz als Bühnenshow? Vorhang auf für »Schwarmintelligenz«! Norddeutschlands dauerausverkaufte Fragen-Fabrik »Schwarmintelligenz« feiert ihr Debüt in der Elbphilharmonie. Bei »Schwarmintelligenz« ist der Name Programm: Die Gäste bilden ein Team aus Verwandten, Freund:innen oder Kolleg:innen und beantworten 30 unterhaltsame Fragen aus vielen verschiedenen Themenbereichen. Dabei gibt es klassische Fragen, Soundschnipsel, Bilderrätsel sowie Logik- und Gedächtnisfragen: Gespielt wird als Team gegen alle anderen anwesenden Teams im Saal.
Nach kurzen Auszählpausen werden Zwischenstände präsentiert. So kann genau verfolgt werden, wie sich die Teamperformance über den Abend entwickelt. Zum Schluss gibt es ein offizielles Endergebnis und die Gewinner:innen gehen mit Goldmedaillen nach Hause.
»Schwarmintelligenz« ist ein Hamburger Kulturbetrieb und Deutschlands führender Anbieter von Live-Quiz-Events. In rund 100 ausverkauften Shows pro Jahr rätseln in Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck und Lüneburg knapp 20.000 Menschen mit.
Bitte beachten Sie: Da als Team gequizzt wird, sind Karten ausschließlich im Paket als Team-Tickets für bis zu acht Personen buchbar. Während der Veranstaltung sitzen die Teams an einem Tisch.
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Utopia / Teodor Currentzis
Mahler: Sinfonie Nr. 5
UtopiaDirigent: Teodor Currentzis
Jay Schwartz: Passacaglia – Music for Orchestra IX / Kompositionsauftrag vom Utopia Orchestra und dem Schubert Projekt Fonds
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Charismatiker am Pult
Einen »Pyrotechniker am Pult« nannte der NDR den griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis, nachdem er im Herbst 2022 in der Laeiszhalle sein neues Projektorchester »Utopia« vorgestellt hatte: »Es trillert, vibriert und funkelt in jedem Takt. Die Spielfreude des Orchesters ist mit Händen zu greifen. Das Publikum ist mit- und hingerissen. Jubelstürme nach jedem Stück.« Nach einem weiteren Gastspiel in der Elbphilharmonie im vergangenen Mai kehren die mehr als 100 Musikerinnen und Musiker aus 30 Nationen nun zurück – dieses Mal mit Gustav Mahlers populärer Fünfter Sinfonie.
»Utopia« rekrutiert sich aus Mitgliedern europäischer Spitzenorchester. Ähnlich wie bei den einst von Claudio Abbado initiierten internationalen All-Star-Orchestern liegt es vor allem am Charisma des Chefdirigenten, eine hochklassige Besetzung zusammenzustellen. Und dafür ist Currentzis genau der Richtige. Kaum ein Dirigent unserer Zeit hat durch seine Genialität, seine Hingabe und seinen Habitus als »enfant terrible« der Klassik einen solchen Kult um seine Person entfacht.
Dafür sucht er sich regelmäßig packende Werke heraus, deren Intensität und Klangwucht seinen Gestaltungswillen und die Qualitäten seines Orchesters optimal zur Geltung bringen. In diesem Fall Mahlers Sinfonie Nr. 5, die das Publikum vom eröffnenden Trauermarsch bis zum turbulenten Finale in ihren Bann zieht. Im Zentrum steht das sehnsuchtsvolle Adagietto, berühmt geworden als Filmmusik in Luchino Viscontis »Tod in Venedig«.
Zum Auftakt schickt Jay Schwartz das Orchester mit einem brandneuen, für den Klangkörper in Auftrag gegebenen Werk auf Wanderschaft: »Passacaglia« lässt sich übersetzen mit »über die Straße gehen« und beschreibt hier eine musikalische Wanderung. Schwartz zitiert ein Lied von Franz Schubert, für den das Motiv des Wanderns beim Komponieren immer wieder eine Rolle spielte und schickt die Töne auf Reisen in die unendlichen Weiten des Geistes.
Einführung und Künstlergespräch mit Jay Schwartz und Vincent Dahm
19:15 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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musica assoluta / Tanja Tetzlaff / cylixe / Thorsten Encke / Antje Boetius
»The Ocean is a noisy Place«
musica assolutaTanja Tetzlaff, Violoncello
Antje Boetius, Vortrag
cylixe, visuals
Leitung: Thorsten Encke
Claude Debussy: Ce qu’a vu le vent d’ouest / aus: Douze Préludes, Buch 1, bearbeitet für Ensemble von Thorsten Encke
Jana Winderen: The Wanderer (Auszug)
»Was uns der Ozean erzählt« / Kurzvortrag von Prof. Dr. Antje Boetius
Thorsten Encke:
Black Ice für Violoncello und 6-Kanal-Tape
Deep Blue / Percussion-Improvisation
Thorsten Encke: It Is Noisy in the Ocean ... für zehn Spieler und Elektronik
Claude Debussy: La mer / Drei sinfonische Skizzen, bearbeitet für Kammerorchester von Thorsten Encke
Wie klingt das Meer?
Sanftes Wellenrauschen oder unberechenbare Naturgewalt, beruhigende Blautöne oder geheimnisumwobene Tiefen: All das ist Meer – und es ist ein bedrohter Lebensraum. Verschmutzung, Überfischung, Erwärmung und Lärm stören die Abläufe in diesem filigranen Ökosystem. Zu der von den UN ausgerufenen »Decade of Ocean Science 2021-2030« hat das innovative Hannoversche Orchester musica assoluta ein Projekt ins Leben gerufen, das spartenübergreifend Wellen schlägt: »The Ocean is a Noisy Place«. Grenzen zwischen Forschung und Kultur werden aufgebrochen, jungen Künstler:innen wird eine Plattform geboten, das Publikum immer mittendrin – alles gemeinsam wird zu einem brandaktuellen Sprachrohr einer bedrohten Artenvielfalt. Das Projekt »The Ocean is a noisy place« ist aktuell auf der Shortlist für OPUS KLASSIK 2024 in der Kategorie »Innovationspreis für Nachhaltigkeit« nominiert.
Auf künstlerisch-ästhetische Weise machen die Musiker:innen mit einem genreübergreifenden Programm aus klassischer und zeitgenössischer Musik, Vortrag und Videokunst erlebbar, wie das Meer klingt. Das Programm umfasst naturinspirierte Kompositionen von Jana Winderen und Thorsten Encke, eine Percussion-Improvisation, einen performativen Vortrag der Meeresbiologin Prof. Dr. Antje Boetius (Alfred-Wegener-Institut) und die epochale Komposition »La Mer« von Claude Debussy (in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Thorsten Encke). Dazu taucht die Videokünstlerin cylixe den Saal auch optisch in eine faszinierende maritime Atmosphäre. Cellistin Tanja Tetzlaff lässt den Sound des »Black Ice« erklingen.
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Yuja Wang & Víkingur Ólafsson / Klavierabend
Werke von Schubert, Adams, Rachmaninow, Cage, Pärt u.a.
Yuja Wang, KlavierVíkingur Ólafsson, Klavier
Franz Schubert: Fantasie für Klavier zu vier Händen f-Moll D 940
John Adams: Hallelujah Junction für zwei Klaviere
Sergej Rachmaninow: Sinfonische Tänze op. 45 (Fassung für zwei Klaviere)
sowie Werke von Arvo Pärt, John Cage, Luciano Berio und Conlon Nancarrow
Fantastisch!
Ein gegensätzlicheres Paar kann man sich kaum vorstellen: Auf der einen Seite Víkingur Ólafsson – ein eher introvertiert wirkender Künstler, zurückhaltend im Auftreten, nuancenreich im Spiel. Auf der anderen Seite Yuja Wang, bei deren Konzerten ihr spektakuläres Äußeres – extravagante kurze Kleider und Röcke, meilenhohe Louboutins – meist ebenso viel Aufmerksamkeit erregt wie ihr nicht weniger spektakuläres Spiel. Was beide gemeinsam haben: Von der Meinung anderer lassen sie sich wenig beeindrucken. Und sie sind verdammt gut.
Bei ProArte entfesseln die chinesische Powerfrau und der isländische Klangzauberer nun ein wahres pianistisches Feuerwerk. Rückgrat ihres Konzerts bilden Franz Schuberts f-Moll-Fantasie und Sergej Rachmaninows Sinfonische Tänze (ursprünglich: Fantastische Tänze) – späte Werke der beiden Komponisten, die beinahe einer Lebensrückschau gleichkommen. Mit kurzen Werken zeitgenössischer Tonschöpfer wie John Adams und Arvo Pärt betten Wang und Ólafsson diese beiden Hauptwerke in einen reizvoll neuen musikalischen Kontext ein.
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Eefje de Visser
Singer-Songwriter
Eefje de Visser hat sich als Sängerin, Musikerin und Performerin einen mehr als guten Ruf erarbeitet. Ihre Musik ist fesselnd und surreal, hoffnungsvoll und nostalgisch. Sie spielt vielschichtigen, alternativen Pop und schafft eine warme visuelle Welt, in der der Betrachter die Zeit vergessen und der Realität überschwänglich oder leise entfliehen kann. Sie geht mit neuen Songs auf Tour, die sie während der Tour zu ihrem letzten, umjubelten Album »Bitterzoet«, während der Pandemie, ihrer Schwangerschaft und der ersten Zeit als Mutter geschrieben hat.Die Niederländerin hat eine aufregende Zeit hinter sich. Ihr letztes Album »Bitterzoet« wurde wie eine Offenbarung gefeiert und mit Preisen überhäuft. So wurde es von 60 Musikkritiker:innen für die Jahresendliste des ältesten niederländischen Musikmagazins Oor zum besten Album des Jahres 2020 gewählt. Noch nie zuvor hat es ein einheimisches Album auf Platz eins dieser Liste geschafft, die immerhin seit 1973 veröffentlicht wird. Noch bessere Kritiken erhielt nur die Tour zur Platte. Völlig zurecht kommentierte 3voor12: »›Bitterzoet‹ ist eines der besten niederländischen Alben, die je gemacht wurden. Jetzt können wir feststellen, dass es auch live auf der Bühne eine bahnbrechende, umwerfend schön inszenierte Show ist, die ihresgleichen sucht.«
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Münchner Philharmoniker / Alexandre Kantorow / Tugan Sokhiev
Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini / Rimski-Korsakow: Scheherazade
Münchner PhilharmonikerAlexandre Kantorow, Klavier
Dirigent: Tugan Sokhiev
Piotr I. Tschaikowsky: Polonaise / aus der Oper »Eugen Onegin« op. 24
Sergej Rachmaninow: Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester op. 43
Nikolai Rimski-Korsakow: Scheherazade / Sinfonische Suite op. 35
Farbenreich und Virtuos
Ein mitreißendes Orchesterkonzert mit unsterblichen Melodien und atemberaubender Virtuosität: Am ersten Abend ihres zweitägigen Hamburg-Besuchs treffen die Münchner Philharmoniker auf den jungen Starpianisten Alexandre Kantorow, um zwei Schlüsselwerke der russischen Romantik auf die Bühne zu bringen.
Spätestens seit seinem Triumph beim prestigeträchtigen Tschaikowsky-Wettbewerb 2019 spielt Alexandre Kantorow in der allerersten Liga der Klavier-Welt. Nachdem er auch in Hamburg schon mehrfach für Begeisterung sorgte, gestaltet der französische Durchstarter in dieser Saison als Portraitkünstler gleich eine ganze Reihe von Konzerten in der Elbphilharmonie. Den Auftakt seiner Residenz feiert er nun mit Sergej Rachmaninows überbordender »Rhapsodie über ein Thema von Paganini«. Komponiert für Solo-Klavier und Orchester, besticht dieses Werk in 24 Variationen mit verschwenderischem Glanz, üppigen Klangfarben und unglaublicher Virtuosität, die dem legendären »Teufelsgeiger« Paganini alle Ehre machen.
Unter der Leitung des russischen Dirigenten Tugan Sokhiev präsentieren die Musiker:innen mit Nikolai Rimski-Korsakow »Scheherzerade« außerdem einen echten Orchester-Hit des späten 19. Jahrhunderts. In klangmalerischen wie abwechslungsreichen Sätzen und mit orientalisch inspirierten Klängen entführt der Komponist hier in die sinnliche Märchenwelt von »1001 Nacht«.
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Kuss Quartett
Beethoven: Streichquartett F-Dur & a-Moll / Mantovani: Beethoveniana / Bitte beachten Sie die Besetzungsänderung
Kuss QuartettJana Kuss, Violine
Oliver Wille, Violine
William Colema,n Viola
Mikayel Hakhnazaryan, Violoncello
Ludwig van Beethoven: Streichquartett F-Dur op. 135
Bruno Mantovani: Beethoveniana / Quatuor à cordes n°6
Ludwig van Beethoven: Streichquartett a-Moll op. 132
Beethovens Seele
Bitte beachten Sie die Besetzungsänderung: Das Doric String Quartet musste das Konzert aus gesundheitlichen Gründen leider absagen. Mit dem Kuss Quartett konnte kurzfristig ein herausragender Ersatz gefunden werden. Das Programm mit zwei späten Streichquartetten von Beethoven bleibt bestehen.
2019 spielte das Kuss Quartett sämtliche 16 Streichquartette Beethovens live ein. Die Süddeutsche Zeitung bewundert die Aufnahme für das »geschmeidige, wagemutige Quartettspiel ersten Ranges. Die vitale Neugier und musikalische Geistesgegenwart der Kuss-Leute fordern größten Respekt ab.«
Beethovens späte Streichquartette gehören zum Faszinierendsten, was die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts hervorgebracht hat: leidenschaftlich, mitreißend, und doch voller Brüche stellen sie ihre Hörer:innen seit jeher vor Fragen und werden nicht ohne Grund als Wegbereiter der Moderne angesehen. Sein letztes Streichquartett ist eine raffinierte Komposition mit eingängigen Melodien, überraschenden Wendungen sowie einem schaurig-schönen langsamen Variationssatz. Vor allem das Finale mit dem Titel »Der schwer gefasste Beschluss« machte das Werk berühmt. Einen Einblick in Beethovens Seele bietet auch das Streichquartett in a-Moll, das er nach langer Krankheit komponierte. Im Zentrum des fünfsätzigen Werkes steht ein inniger »Dankgesang eines Genesenen« – berührende Musik, die Raum und Zeit vergessen lässt.
Der emotionalen Tiefe Beethovens stellt das Kuss Quartett ein ihnen gewidmetes Stück gegenüber, das mit Augenzwinkern auf die Koryphäe blickt: Der Komponist Bruno Mantovani zitiert das thematische Material aller Beethovenquartette – innerhalb von elf Minuten. »Meine Beziehung zu Beethoven ist sehr innig, deshalb schien es mir unmöglich, eine Hommage an ihn zu komponieren. Diese Konfrontation mit meinem Idol hat mich sehr eingeschüchtert – der eher humorvolle Ansatz hat mir darüber hinweggeholfen.«
Einführung mit Oliver Wille
18:30 Uhr / Elbphilharmonie, Kleiner Saal
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Münchner Philharmoniker / Tugan Sokhiev
Bruckner: Sinfonie Nr. 8
Münchner PhilharmonikerDirigent: Tugan Sokhiev
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll (Zweite Fassung)
Im zweiten Anlauf
Nach jedem einzelnen Satz musste sich Anton Bruckner bei der Uraufführung seiner Achten Sinfonie auf der Bühne verbeugen – und das gleich mehrmals. Für den Komponisten, dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert, war dies eine Genugtuung, haderte er doch sein Leben lang mit dem Komponieren und hatte auch bei diesem Werk Rückschläge einstecken müssen. Unter der Leitung von Dirigent Tugan Sokhiev präsentiert mit den Münchner Philharmonikern ein Orchester diese Sinfonie, das mit seiner langen Bruckner-Tradition genau den richtigen Sound mitbringt.
Ausnahmsweise war der selbstkritische Anton Bruckner mit der Komposition seiner Achten Sinfonie zunächst richtig zufrieden und sandte sie in der Hoffnung auf eine Uraufführung in München an den Dirigenten Herman Levi – der sie schrecklich fand. Immerhin: »Vielleicht lässt sich durch eine Umarbeitung viel erreichen«, schrieb dieser an den Komponisten. Bruckner arbeitete die Sinfonie prompt um: Alles ging nun auf ein imposantes Finale zu, das sämtliche vorangegangen Themen aufgreift und in einer gewaltigen Schluss-Coda mündet.
Tugan Sokhiev ist ein erfahrener Bruckner-Dirigent, der den runden Geburtstag des Komponisten gleich mit mehreren großen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern feiert. Bei den Münchner Philharmonikern ist er gern gesehener Stammgast, der mit dem Klangkörper auch bei diesem Konzert ganz in Bruckners Klangmagie schwelgen wird.
Einführung mit Klaus Wiegmann
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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Community Projekt: »Futur X – wann ist morgen?«
Gesamtproben: »TOGETHER«
Das Community-Projekt »Futur X – wann ist morgen?« bringt Menschen ab 16 Jahren aus Hamburg und naher Umgebung zusammen, die Lust haben eine große gemeinsame Performance auf die Bühne im Großen Saal der Elbphilharmonie zu bringen. Vier Workshops entwickeln Musik, Choreografien und Texte für das Projekt. In »TOGETHER« kommen etwa einmal im Monat alle Beteiligten zusammen, um die Ergebnisse zusammenzusetzen und sich auszutauschen. Außerdem sind hier alle zum Mitmachen willkommen, die gern in der Gemeinschaft mit Tanz, Musik und Schauspiel aktiv sein und sich in der großen Gruppe von den Ergebnissen der Kreativ-Workshops inspirieren lassen möchten. Hier sind nicht nur alle Teilnehmenden vereint, sondern auch die Workshopleiter:innen Kian Jazdi (Musik), Patricia Carolin Mai (Tanz) und Marlene Schleicher (Text).»TOGETHER« mit allen Beteiligten, an zehn Wochenenden in den Elbphilharmonie Kaistudios: 1./2.11.2024, 15./16.11.2024, 13./14.12.2024, 24./25.1.2025, 8.2.2025, 22./23.2.2025, 8./9.3.2025, 12./13.4.2025, 26./27.4.2025, 30.4.–4.5.2025
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Ana Vidovic, Gitarre
Werke von Bach, Rodrigo, Piazzolla u.a.
Johann Sebastian Bach:Partita a-Moll BWV 1013 / Bearbeitung für Gitarre von Valter Dešpalj
Suite Nr. 1 G-Dur BWV 1007 / Bearbeitung für Gitarre von Valter Dešpalj
Joaquín Rodrigo: Gitarrenkonzert »Concierto de Aranjuez«
Federico Moreno Torroba: Sonatina castellana A-Dur
Mario Castelnuovo-Tedesco: Capriccio diabolico op. 85 »Omaggio a Paganini«
Mauro Giuliani: Gran Sonata eroica op. 150
Astor Piazzolla:
Verano porteño / aus: Cuatro estaciones porteñas (Bearbeitung für Gitarre solo)
Milonga del ángel
La muerte del ángel
Ein ganzes Orchester auf der Gitarre
Herrlich südländisch klingt es, ein bisschen auch nach Urlaub: das »Concierto de Aranjuez« von Joaquín Rodrigo – das vermutlich berühmteste Werk für klassische Gitarre überhaupt. Die gefeierte kroatische Gitarristin Ana Vidovic spielt es aber nicht wie im Original mit Orchester, sondern in einer Solo-Fassung, für die sie die Orchesterstimmen in spektakulär akrobatischen Fingersätzen auf ihr Griffbrett überträgt. Da kommt es Vidovic zugute, dass sie ihr Instrument so virtuos wie derzeit nur wenige andere bespielt. Ihr Fingerfertigkeit zeigt sie auch im Rest des Programms: etwa in einem waghalsigen Stück von Mario Castelnuovo-Tedesco, das seinen Titel »Capriccio diabolico« durchaus zurecht trägt.
Geboren in der Nähe von Zagreb, begann Ana Vidovic mit fünf Jahren Gitarre zu spielen und trat schon früh auch international auf. Heute blickt sie auf über 1.000 Auftritte in der ganzen Welt zurück, darunter auch in vielen berühmten Sälen wie dem Wiener Musikverein oder dem Concertgebouw in Amsterdam. Einige Dinge sind aber seit dem Beginn ihrer Karriere unverändert: etwa ihre große Liebe zu Johann Sebastian Bach. Und so eröffnet sie ihr Konzert auch mit zwei Bach-Transkriptionen. Sie spielt die Partita in a-Moll für Flöte solo und die berühmte Erste Cello-Sonate.
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Oslo Philharmonic / Leif Ove Andsnes / Klaus Mäkelä
Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 / Bartók: Konzert für Orchester
Oslo PhilharmonicLeif Ove Andsnes, Klavier
Dirigent: Klaus Mäkelä
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
Béla Bartók: Konzert für Orchester Sz 116
Heldenmut und Exilverdruss
Zwei große und besondere Instrumentalkonzerte der Musikgeschichte stehen an diesem Abend auf dem Programm, wenn Klaus Mäkelä das Oslo Philharmonic dirigiert: Ludwig van Beethovens triumphales Fünftes Klavierkonzert und Béla Bartóks »Konzert für Orchester«. Der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes übernimmt den Solopart im Klavierkonzert. Andsnes war schon oft in Hamburg zu Gast, unter anderem mit seiner »Beethoven Journey«, bei der er alle fünf Klavierkonzerte des Komponisten spielte.
Beethoven schrieb sein letztes Klavierkonzert in der »Heldentonart« Es-Dur, weshalb es im englischen Sprachraum auch »Emperor« genannt wird. Doch täuscht dieser Titel über die vielen sanften und lyrischen Momente im Stück hinweg. Kaum zu glauben, dass Beethoven diese mitreißende Musik schon beinahe taub komponierte.
In Bartóks »Konzert für Orchester« können anschließend die Mitglieder des Oslo Philharmonic ihr Können unter Beweis stellen – denn statt eines Soloinstruments übernehmen die einzelnen Orchestergruppen abwechselnd die Solopartien. Kurz vor seinem Tod komponierte Bartók im ungeliebten amerikanischen Exil diesen modernen Klassiker, den er als »einen stufenweisen Übergang vom Ernst des ersten Satzes und dem Klagelied des dritten zur Lebensbejahung des Finales« bezeichnete. Die Sehnsucht nach Ungarn ist in den vielen musikalischen Anklängen an seine Heimat hörbar.
Oslo Philharmonic / Leif Ove Andsnes / Klaus Mäkelä bewerten:
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Oslo Philharmonic / Vilde Frang / Klaus Mäkelä
Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 1 / Strawinsky: Concerto en Ré / Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4
Oslo PhilharmonicVilde Frang, Violine
Dirigent: Klaus Mäkelä
George Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11
Igor Strawinsky: Concerto en Ré für Violine und Orchester
Piotr I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Sprungbrett Oslo
Mit dem Oslo Philharmonic begründeten sowohl Klaus Mäkelä als auch Vilde Frang ihre Weltkarrieren. Der charismatische Finne wurde im Alter von nur 22 Jahren zum Chefdirigenten des Orchesters ernannt und Vilde Frang trat bereits mit zwölf Jahren als Geigerin in ihrer Heimatstadt Oslo auf. Nun kommen sie in Hamburg zusammen, um gemeinsam das effektvolle Violinkonzert von Igor Strawinsky zu spielen. Es folgt die Vierte Sinfonie von Piotr I. Tschaikowsky in der zweiten Hälfte.
Beide Stücke könnten unterschiedlicher nicht sein. Strawinskys neoklassizistisches Konzert sprüht vor Humor und Spielfreude – es wird oft auch als Parodie auf die Gattung verstanden. Dagegen behandelt Tschaikowsky in seiner Vierten Sinfonie die großen Themen des Lebens. Wie schon bei Beethoven bricht mit einer gewaltigen Fanfare gleich zu Beginn das Schicksal über die Hörerschaft hinein. Die Parallele zum großen Vorbild hat Tschaikowsky nicht geleugnet: »Im Grunde ist meine Sinfonie eine Nachempfindung der Fünften von Beethoven.«
Einführung mit Oliver Wille
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Iveta Apkalna / Kent Nagano
Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied / Saint-Saëns: Orgelsinfonie
Philharmonisches Staatsorchester HamburgIveta Apkalna, Orgel
Quatuor Diotima
Yun-Peng Zhao, Violine
Léo Marillier, Violine
Franck Chevalier, Viola
Alexis Descharmes, Violoncello
Dirigent: Kent Nagano
Helmut Lachenmann: Tanzsuite mit Deutschlandlied / Musik für Orchester mit Streichquartett
Camille Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78 »Orgelsinfonie«
Wenn in Helmut Lachenmanns 1980 entstandener »Tanzsuite mit Deutschlandlied« irgendwann gegen Ende tatsächlich Haydns Kaiserquartett zitiert oder zumindest angedeutet wird, ist längst klar, dass hier keine Hymne mitgesungen werden soll. Und auch von Tanzen kann in diesem Stück von einem der zentralen Komponisten der vergangenen Jahrzehnte keine Klangrede sein. In diesem provokanten, einst natürlich in Donaueschingen uraufgeführten Werk, das hier mithilfe des aufsehenerregenden Quatuor Diotima aus Paris aufgeführt wird, ging es Lachenmann um Geräusche, um Brüche, um die Frage, was das eigentlich ist, ein Ton.
Und diese Frage stellt auch – auf freilich andere Weise – Camille Saint-Saëns’ Orgelsinfonie. Iveta Apkalna, Titularorganistin der Elbphilharmonie, wird den Großen Saal mit 69 Registern samt 4.765 Pfeifen volltönend zum Klingen bringen. Über seine letzte Sinfonie sagte der französische Komponist vielversprechend: »Mit ihr habe ich alles gegeben, was ich geben konnte … so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben.«
Einführung mit Saskia Kruse
10:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Iveta Apkalna / Kent Nagano bewerten:
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Alinde Quartett
Werke von Franz Schubert, Anton Rubinstein und Hugo Wolf
Alinde QuartettEugenia Ottaviano, Violine
Guglielmo Dandolo Marchesi, Violine
Gregor Hrabar, Viola
Bartolomeo Dandolo Marchesi, Violoncello
Franz Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703
Anton Rubinstein: Streichquartett c-Moll op. 17/2
Hugo Wolf: Italienische Serenade für Streichquartett G-Dur
Franz Schubert: Streichquartett d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«
Das aufstrebende Alinde Quartett gilt als eines der spannendsten Kammermusikensembles seiner Generation, was sich durch zahlreiche Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben (u. a. »Città di Pinerolo« und »Salieri-Zinetti«) und Einladungen in die renommiertesten Konzerthäuser und Festivals Europas, wie die Philharmonie und das Funkhaus Köln, das Konzerthaus Berlin, die Elbphilharmonie Hamburg und das Verbier Festival bestätigt. Benannt ist das Alinde Quartett nach dem gleichnamigen Lied Schuberts, welches die leidenschaftliche Suche der vier Musiker nach musikalischer Wahrheit und die Faszination der Unbeständigkeit der Welt einfängt.
2020 hat das Quartett begonnen, alle Streichquartette Schuberts und zusätzlich Auftragswerke, die von ihrem namensgebenden Lied »Alinde« inspiriert sind, aufzunehmen. Die Einspielungen erscheinen auf sechs Alben bei Hänssler Classic. Im Jahr 2028, dem zweihundertsten Todesjahr Schuberts, wird ihr Projekt »#Schubert200« seinen Höhepunkt finden.
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Kit Armstrong / Jan Caeyers / Le Concert Olympique
»Beethoven 27« – Bach: Wohltemperiertes Klavier / Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2, Sonate »Pathétique« & Sinfonie Nr. 1
Le Concert OlympiqueKit Armstrong, Klavier
Dirigent: Jan Caeyers
»1800: Jugendlicher Enthusiasmus. Beginn einer Ära«
Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge B-Dur BWV 890 / aus: Das wohltemperierte Klavier, Band 2
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Ludwig van Beethoven:
Sonate für Klavier c-Moll op. 13 »Pathétique«
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
Jugendlicher Enthusiasmus
Nach ihrem erfolgreichen Elbphilharmonie-Debüt mit Sabine Meyer kehren Jan Caeyers und das von ihm ins Leben gerufene Orchester Le Concert Olympique in die Elbphilharmonie zurück. Der ausgewiesene Beethoven-Spezialist hat sich mit dem auf mehrere Jahre angelegten Projekt »Beethoven 27« ein besonderes Ziel gesetzt: Mit 27 Werken aus der Feder des großen Komponisten möchte er Brücken in die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union schlagen. Der zweite Teil der Reihe ist am 8. März 2025, unter anderem mit Beethovens »Eroica«-Sinfonie in der Elbphilharmonie zu erleben.
Als Auftakt dazu erklingen – in Hamburg und bei Gastspielen in ganz Europa – Erstlingswerke Beethovens, nicht nur im Bereich der Sinfonie. Denn auch das Zweite Klavierkonzert ist eigentlich ein erstes (es wurde nur als zweites gedruckt). Und so zeigt sich besonders in diesem Werk eine sympathische Impulsivität und ein überschäumender Ideenreichtum – jugendlicher Enthusiasmus am Anfang einer neuen musikalischen Ära.
Starpianist Kit Armstrong, fester musikalischer Partner bei »Beethoven 27«, interpretiert zwischen den beiden Orchesterwerken die Sonate »Pathétique«. An ihr lässt sich die für Beethoven typische Verschränkung von Orchester-, Kammer- und Solomusik ideal nachvollziehen. Kit Armstrong eröffnet den Abend, wie bei allen »Beethoven 27«-Konzerten, mit Bachs »Wohltemperiertem Klavier«: Musik, von der Beethoven geprägt wurde und die wie keine andere die Ohren für ein besonderes Hörerlebnis öffnet.
Kit Armstrong / Jan Caeyers / Le Concert Olympique bewerten:
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Drinnies – der Podcast aus der Komfortzone
mit Giulia Becker und Chris Sommer
Vom Dachboden direkt in die Elbphilharmonie: Im November verlassen Giulia und Chris vom Drinnies-Podcast ihr natürliches Habitat und geben in drei der geschichtsträchtigsten Konzerthäuser Deutschlands ihr Live-Debüt – und kommen natürlich auch in den Großen Saal der Elbphilharmonie. Die Shows werden nicht aufgezeichnet. Was in der Elbphilharmonie passiert, bleibt in der Elbphilharmonie. Frei nach dem Motto: This is Los Angeles, this is Hollywood, it can happen anywhere, anytime.Drinnies – der Podcast aus der Komfortzone bewerten:
Bewertungen & Berichte Drinnies – der Podcast aus der Komfortzone
Schulkonzert »Somnia – wie klingen Träume?«
Klasse 3–6
Ensemble ResonanzGregor Dierck, Violine, Arrangement
Swantje Tessmann, Violine
Carrie Robinson, Viola
Maresi Stumpf, Viola
Jörn Kellermann, Violoncello
Daniele Contino, Zirkusartist
Daniel Esteban, Zirkusartist
Dan Tanson, Regie
Pietro Gaudioso, Regie-Assistenz
Anna Kurz Bühne, Kostüm
Werke von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann und Bryce Dessner
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Träume ich oder ist das echt? In »Somnia« führt die Musik in eine verzauberte Welt. Im Traum fühlt man sich auch mal bedroht. Doch bevor man mitten in einem Albtraum aufwacht, holt das Ensemble Resonanz einen wieder behutsam zurück. Das Kammermusik-Ensemble spielt in diesem fantasievollen Konzert Musik aus fünf Jahrhunderten. Begleitet wird es von zwei schwindelfreien Zirkusartisten, die sich kunstvoll zur Musik bewegen und zusammen mit dem Ensemble für einige Überraschungen sorgen.
Schulkonzert »Somnia – wie klingen Träume?« bewerten:
Bewertungen & Berichte Schulkonzert »Somnia – wie klingen Träume?«
Klangzeit
für Menschen mit und ohne Demenz
Ensemble ResonanzBenjamin Spillner, Violine
Christine Krapp, Violine
Neasa Ní Bhriain, Viola
Saskia Ogilvie, Violoncello
Benedict Ziervogel, Kontrabass
Ulrich Wedemeier, Laute
»Wetterwunder«
Werke von Antonio Vivaldi, Robert Fuchs, Krzysztof Penderecki u.a.
Krzysztof Penderecki: Drei Stücke im alten Stil, Arr. Gregor Dierck / nach der Musik zu dem Film »Die Handschrift von Saragossa«
Robert Fuchs: Fantasiestück op. 105/2
Volkslied: Bunt sind schon die Wälder
Michael Haydn: Divertimento in Es-Dur für Viola, Violoncello und Kontrabass
Krzysztof Penderecki: Drei Stücke im alten Stil, Arr. Gregor Dierck / nach der Musik zu dem Film »Die Handschrift von Saragossa«
Volkslied: Hejo, spann’ den Wagen an
Jean Sibelius: Wassertropfen für Violine und Violoncello
Javier Alvarez: Metro Chabacano
Francis Cutting: Greensleeves
Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento B-Dur KV 137
Grażyna Bacewicz: Duos für zwei Violinen »Folk Songs«
Volkslied: O wie ist es kalt geworden
Antonio Vivaldi: Concerto f-Moll RV 297 »L’inverno (Der Winter)«, Arr. Gregor Dierck / aus: Die vier Jahreszeiten
Volkslied: Hine mah tov
Béla Bartók: 44 Duos für zwei Violinen Sz 98
Scott Joplin: The Easy Winners
Musik hören und Mitsingen
Live-Musik zu hören ist ein wunderbares Erlebnis. Bei den »Klangzeit«-Konzerten kann man die Augen schließen und für einen Moment dem Alltag entfliehen. In den kurzweiligen, etwa einstündigen Konzerten mit den Streichern des Ensemble Resonanz kann man in entspannter Atmosphäre zuhören, sich äußern, bekannte Lieder mitsingen und sich frei bewegen. Hier dürfen alle sein, wie sie sind. Damit eignet sich das Format besonders auch für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Spielorte sind alle barrierefrei.
Klangzeit bewerten:
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Prager Radio-Sinfonieorchester / Josef Špaček / Petr Popelka
Martinů: La Bagarre & Violinkonzert Nr. 2 / Dvořák: Die Mittagshexe / Suk: Pohádka
Prager Radio-SinfonieorchesterJosef Špaček, Violine
Dirigent: Petr Popelka
Bohuslav Martinů:
La Bagarre / Allegro für Orchester H 155
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 H 293
Antonín Dvořák: Die Mittagshexe / Sinfonische Dichtung op. 108
Josef Suk: Pohádka (Ein Märchen) / Suite nach Motiven der Musik zu Julius Zeyers dramatischen Märchen »Radúz a Mahulena« op. 16
Geheimtipps aus Tschechien
In diesem Konzert zeigt sich Tschechien von all seinen herrlichen musikalischen Seiten – abseits ausgetretener Pfade von Klassikern wie der »Moldau« oder der Sinfonie »Aus der Neuen Welt«. Musik von Antonín Dvořák ist natürlich trotzdem dabei. Mit dem Prager Radio-Sinfonieorchester unter der Leitung von Petr Popelka, der gerade Chefdirigent der Wiener Symphoniker geworden ist, steht außerdem eine tschechische Top-Besetzung auf der Bühne.
In der sinfonischen Dichtung »Die Mittagshexe« von Antonín Dvořák tritt um Punkt zwölf Uhr mittags mit effektvoll auskomponierten Glockenschlägen eine Hexe auf den Plan, die das Geschehen sowohl im gleichnamigen Märchen als auch in der Musik entscheidend beeinflusst. Dazu erklingt ein Werk von Dvořáks Schwiegersohn Josef Suk, der in seinem Orchesterstück »Pohádka« vier weitere Märchenszenen originell vertonte.
Eingeleitet wird der tschechische Abend mit Musik von Bohuslav Martinů. Dieser verzauberte mit seinen zahlreichen Anklängen an die Folklore nicht nur seine Landsleute, sondern auch das kulturbegeisterte Amerika der 1940er und 1950er Jahre. Sein Violinkonzert spielt der tschechische Ausnahmegeiger Josef Špaček, der seine Karriere als jüngster Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie begann und mittlerweile weltweit als Solist unterwegs ist.
Einführung mit Daniel Bucurescu
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
Prager Radio-Sinfonieorchester / Josef Špaček / Petr Popelka bewerten:
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Julia Fischer & Jan Lisiecki
Sonaten von Mozart, Beethoven und Schumann
Julia Fische,r ViolineJan Lisiecki, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Violine und Klavier B-Dur KV 317d
Ludwig van Beethoven: Sonate für Violine und Klavier D-Dur op. 12/1
Robert Schumann: Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 d-Moll op. 121
Ein Atem, ein Klang
Es ist keineswegs selbstverständlich, dass herausragende Solist:innen gleichzeitig auch geniale Kammermusiker:innen sind. Wie findet man einen gemeinsamen musikalischen Atem? Wie bringt man seine Klangvorstellungen zusammen und formt sie zu einem musikalischen Gedanken? Bei Julia Fischer und Jan Lisiecki war das keine Frage! Als sie 2022 beim Rheingau Musik Festival zum ersten Mal als Duo auf der Bühne standen, war klar, dass sich hier ein Dreamteam gefunden hatte. Der gleiche unverstellte Blick auf die Werke, dieselbe Spielfreude und Begeisterung am Miteinander. Ein Glück für das Publikum, dass die beiden bei ihrer nächsten gemeinsamen Tournee auch in Hamburg Station machen und das ProArte-Programm mit Sonaten von Mozart, Beethoven und Schumann um einen fein abgestimmten Kammermusikabend bereichern.
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Danae Dörken / Pascal Schumacher
»GLASS for TWO«
Pascal Schumacher, VibrafonDanae Dörken, Klavier
Philip Glass: Religion / aus: Naqoyqatsi
Pascal Schumacher: The Sculptor R.S.
Philip Glass: Etude No. 12
Pascal Schumacher: The Poet A.G.
Philip Glass: Japurá River / aus: Aguas da Amazonia
Philip Glass: Metamorphosis IV
Pascal Schumacher: The Choreographer L.C.
Philip Glass / Pascal Schumacher: Opening Rework
Pascal Schumacher: The Director R.W.
Philip Glass: Truman Sleeps
Pascal Schumacher: Glass Mosaïque
Hommage an einen Großmeister des Minimalismus
Der luxemburgische Vibrafonist Pascal Schumacher hat sich für sein neues Projekt »GLASS for TWO« eingehend mit einem der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart auseinandergesetzt – mit Philip Glass. Der US-Amerikaner gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Minimal Music. Einem Musikstil, der sich durch klare Tonstrukturen, repetitive Muster und eine Reduktion der musikalischen Mittel auszeichnet. Die Musik von Philip Glass birgt darüber hinaus vielfältige Einflüsse angefangen von indischer Musik über Klassik und Avantgarde bis hin zu Jazz und sogar Pop. Sein Werk umfasst zahlreiche Opern, Sinfonien, Konzerte, Kammer- und Filmmusik. Pascal Schumacher zeigt mit »GLASS for TWO« die vielen Facetten dieses spannenden Komponisten auf. Dabei unterstützt wird der renommierte Vibrafonist von der deutsch-griechischen Pianistin Danae Dörken. Gemeinsam präsentieren sie Werke aus verschiedenen Lebensphasen von Philip Glass.
Das Duo macht sich seine Musik zu eigen, indem es die Kompositionen auf Klavier und Vibrafon übersetzt. So wird ein Stück für Soloklavier mit Vibrafon erweitert. Auf diese Weise entsteht eine beeindruckende Klangsynthese von Klavier und Vibrafon. »Wir geben dem Publikum Einsicht in das vielschichtige Schaffen von Philip Glass aus Sicht unserer Instrumente – sehr abwechslungsreich und sehr lebendig,« sagt der Vibrafonist.
Neben Werke von Philip Glass stellt Pascal Schumacher fünf eigene Stücke, die er für Klavier und Vibrafon komponiert hat. »Glass Mosaïque« ist seine Hommage an Philip Glass selbst, die vier weiteren Stücke widmet er wichtigen Persönlichkeiten aus dessen Leben. »The Choreographer L. C.« ist für Lucinda Childs. Sie hat alle Bewegungen und Tänze zu »Einstein on the Beach«, der bekanntesten Oper von Philip Glass, choreografiert. »The Poet A. G.« ist Allen Ginsberg, einem US-amerikanischen Dichter der Beat-Generation und engem Freund von Philip Glass gewidmet. Die Initialen B. W. im Titel »The Director R. W.« stehen für Robert (Bob) Wilson, einem der bedeutendsten Repräsentanten des internationalen Gegenwartstheaters. Philip Glass verbindet mit ihm eine enge Zusammenarbeit u.a. für »Einstein on the Beach«. Und »The Sculptor R. S.« ist dem US-amerikanischen Bildhauer Richard Serra gewidmet. Anfangs war Philip Glass sein Assistent, später verband die beiden eine tiefe Freundschaft.
Obwohl Danae Dörken in der Klassik zu Hause ist und Pascal Schumacher aus dem Jazz kommt, ist die intuitive Herangehensweise an Musik doch dieselbe. »Das Zusammenspiel mit Danae fühlt sich an wie ein Perfect Match. Wir haben sehr viel gelacht und uns auch Zeit genommen zu diskutieren. Das war sehr wichtig fürs Teambuilding und das gemeinsame Empfinden der Musik,« schwärmt Pascal Schumacher. Das sympathische Duo besticht gleichsam durch technische Virtuosität wie durch erfrischende Spielfreude. Gemeinsam kreieren sie einen einzigartigen, kristallenen Sound, der die besondere Verschmelzung ihrer Instrumente einfängt. »GLASS for TWO« ist eine inspirierende Entdeckungsreise und verspricht ein einzigartiges Hörerlebniss.
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Gluck: Orfeo ed Euridice / Cecilia Bartoli
Mélissa Petit / Il Canto di Orfeo / Les Musiciens du Prince – Monaco / Gianluca Capuano
Cecilia Bartoli, OrfeoMélissa Petit, Euridice, Amore
Les Musiciens du Prince – Monaco
Il Canto di Orfeo, Vokalensemble
Dirigent: Gianluca Capuano
Christoph Willibald Gluck: Orfeo ed Euridice
Weltstar mit Charisma
Mit einer Stimme, deren Schönheit, Tonumfang und Beweglichkeit keine Grenzen zu kennen scheint, gehört Cecilia Bartoli zur unangefochtenen Weltspitze des Gesangs. Daneben besitzt sie eine geradezu magnetische Bühnenpräsenz und ein Charisma, das nicht nur Klassikfans zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Kein Wunder, dass sie sich insbesondere auf der Opernbühne eines legendären Rufs erfreut. Neben ihrer Bühnenkarriere widmet sich die Mezzosopranistin auch immer wieder besonderen Projekten. Eins davon bringt sie für ProArte mit in die Elbphilharmonie: Christoph Willibald Glucks grandiose Oper »Orfeo ed Euridice« – in einer selten gespielten späteren Fassung. An ihrer Seite: die Musiciens du Prince der Opéra de Monte-Carlo unter Leitung von Gianluca Capuano sowie der hervorragende Chor Il Canto di Orfeo. Hochgenuss für Augen und Ohren garantiert!
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Blechschaden mit Bob Ross
BlechschadenChristian Höcherl, trumpet
Bruno Feldkircher, trumpet
Erich Rinner, trumpet
Johannes Moritz, trumpet
Bernhard Holzmann, trumpet
Thiemo Besch, french horn
Jonas Stadlbauer, euphonium
João Martinho, trombone
Jonas Burow, trombone
Steffen Schmid, tuba
Tobias Gasser, drums
director: Bob Ross
Seit über 40 Jahren auf der Bühne, jedes Ensemble-Mitglied ein ausgewiesener Spitzenmusiker, da läge es nahe, der Gruppe Blechschaden das Etikett »altbewährt und nie erreicht« aufzukleben. Aber das ist ja nur die eine Seite der Blech(bläser)-Medaille; die andere, für die sie von ihrer treuen Fangemeinde geliebt wird, ist ihr unermüdliches Engagement, der Musik ihre spaßige Seite abzugewinnen. Blechschaden zeigt mit jedem Auftritt, dass jede Art von Musik, egal ob Pop oder Oper, Musical oder klassische Sinfonie, zum Vergnügen werden kann, bietet man sie nur richtig, also unkonventionell, dar.
Auch im neuen Programm für ihre Tournee 2024 mixt Blechschaden die verschiedenen musikalischen Genres zu einem höchst unterhaltsamen Melodien-Cocktail, garniert mit urkomischen Moderationen und Einlagen. Vor allem ihr schottischer Leiter Bob Ross greift dabei ganz unschottisch großzügig in die Humor-Kiste. Ob »Klassik, aber mit Humor« (»Nessun dorma« aus Puccinis Oper Turandot), Musical-Hits »in Blech« (»I Don’t Know To Love Him« aus Webbers Jesus Christ Superstar) oder eine plötzlich orchestral erklingende Pop-Hymne (»Earth, Wind and Blechschaden Fire«): Bei all der ernsthaften Professionalität, mit der die Musiker ihre Instrumente, beherrschen, steht für Blechschaden immer eines im Vordergrund – dem Publikum Spaß an der und um die Musik herum zu bereiten.
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Funkelkonzert XL / Somnia – Wie klingen Träume?
Kinderkonzert: ab 8 Jahren
Ensemble ResonanzGregor Dierck, Violine, Arrangement
Swantje Tessmann, Violine
Carrie Robinson, Viola
Maresi Stumpf, Viola
Jörn Kellermann, Violoncello
Daniele Contino, Zirkusartist
Daniel Esteban, Zirkusartist
Dan Tanson, Regie
Pietro Gaudioso, Regie-Assistenz
Anna Kurz, Bühne, Kostüm
Werke von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann und Bryce Dessner
Zwischen Traum und Wirklichkeit
Träume ich oder ist das echt? In »Somnia« führt die Musik in eine verzauberte Welt. Im Traum fühlt man sich auch mal bedroht. Doch bevor man mitten in einem Albtraum aufwacht, holt das Ensemble Resonanz einen wieder behutsam zurück. Das Kammermusik-Ensemble spielt in diesem fantasievollen Konzert Musik aus fünf Jahrhunderten. Begleitet wird es von zwei schwindelfreien Zirkusartisten, die sich kunstvoll zur Musik bewegen und zusammen mit dem Ensemble für einige Überraschungen sorgen.
Die Funkelkonzerte bringen die beliebtesten Produktionen für Kinder aus ganz Europa nach Hamburg – mit wunderbarer Musik, erstklassigen Künstlern und liebevollen Inszenierungen. Alle Konzerte sind mit einer Altersempfehlung versehen: von XS bis XL, von den beliebten Elfi-Babykonzerten bis hin zu starken Konzerten für Jugendliche.
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Silke Aichhorn / Lisa Wellisch
»Lebenslänglich frohlocken«
Silke Aichhorn, HarfeLisa Wellisch, Klavier
Ein unterhaltsamer Blick hinter die Kulissen der Musikwelt
Was Mozart auf seinen beschwerlichen Kutschfahrten oder mit exzentrischen adeligen Auftraggebern erlebte, unterscheidet sich nur bedingt von den heutigen Odysseen mit der Harfe in der Deutschen Bahn, zuweilen skurrilen Konzertveranstaltern und verrückten Bühnensituationen. Silke Aichhorn und Lisa Wellisch spielen Werke von Mozart bis heute und erzählen dazu unterhaltsame Anekdoten aus der Klassikwelt. Ein Konzerterlebnis mit Lachtränen-Garantie!
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NDR Elbphilharmonie Orchester / Ingo Metzmacher
Bruckner: Messe Nr. 1 / Schönberg: Die Jakobsleiter – mit dem NDR Vokalensemble, dem MDR-Rundfunkchor und Gesangssolist:innen
NDR Elbphilharmonie OrchesterSolist:innen des NDR Vokalensembles
Lucy De Butts, Sopran
Sophia Körber, Sopran
Alexandra Hebart, Mezzosopran
MDR-Rundfunkchor
Dirigent: Ingo Metzmacher
Solist:innen in »Messe Nr. 1«
Claire de Sévigné, Sopran
Avery Amereau, Alt
Toby Spence, Tenor
Michael Nagy, Bariton
Solist:innen in »Die Jakobsleiter«
Michael Nagy, Gabriel
Brenden Gunnell, Ein Berufener
Bernard Richter, Ein Aufrührerischer
Jens Persson Hertzman, Ein Ringender
Sean Michael Plumb, Der Auserwählte
Toby Spence, Der Mönch
Anne Schwanewilms, Der Sterbende
Claire de Sévigné, Die Seele
Anton Bruckner: Messe Nr. 1 d-Moll
Arnold Schönberg: Die Jakobsleiter für Soli, Chor und Orchester
Verbindung zu Gott
Ingo Metzmacher ist einer der großen Entdecker unter den Dirigenten. Unermüdlich erkundet er neue und wenig bekannte Bereiche des Repertoires. Seine Neugier hat ihn schon während seiner Zeit als Generalmusikdirektor in Hamburg zwischen 1997 und 2005 ausgezeichnet. Und die prägt auch das vokalsinfonische Programm, mit dem er im November ans Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters zurückkehrt. Einen Tag vor seinem 67. Geburtstag dirigiert Metzmacher zwei selten aufgeführte Werke zweier Jubilare aus Romantik und Moderne mit rundem Geburtstag 2024 – und füllt die Bühne im Großen Saal mit einer opulenten Besetzung, die neben dem Orchester auch den MDR-Rundfunkchor sowie neun Solistinnen und Solisten umfasst.
Vier davon singen die Solopartien in der Messe Nr. 1 von Anton Bruckner, der am 4. September seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte. Es ist jenes Werk, mit dem er seinen ersten großen Erfolg bei Publikum und Kritik feierte. Sie sei »das Ausgezeichnetste, was seit langem in diesem Fache geleistet wurde«, jubelte der Linzer Abendbote. Eine andere Zeitung befand, Herr Bruckner habe mit der Messe auch »seine Begabung für den höheren Stil, die Sinfonie bewiesen«. Genau dieser Eindruck drängt sich auch aus heutiger Perspektive auf: dass wir in dem Werk bereits Züge jenes Stils erkennen, der uns aus den später entstandenen Sinfonien von Bruckner vertraut ist. Die riesigen Steigerungsbögen, die dichten Harmonien und ein Klang, der gerade durch die Blechbläser immer wieder eine feierliche Note bekommt.
Einen ganz anderen Zugang zum Glauben und einen ganz anderen Ton offenbart »Die Jakobsleiter« von Arnold Schönberg, der im September 2024 150 Jahre alt geworden wäre. Dieses unvollendet gebliebene Oratorium ist von einer Erzählung aus dem Alten Testament inspiriert, in der Jakob, der Enkel Abrahams, von einer Himmelsleiter träumt. Sie steht auf der Erde und ragt mit ihrer Spitze zu Gott. Schönberg versteht diese Leiter als Bild für die Suche des Menschen nach Spiritualität. Er vertont das selbstgeschriebene Libretto in einer Klangsprache, die spannungsvolle Soli, Sprechgesang, erregte Chorpassagen und einen farbigen Orchesterklang nutzt und damit oft eine dramatische Wirkung entfacht.
Einführung mit Ilja Stephan
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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Funkelkonzert XS / Elfi-Babykonzert
Babykonzert: 0–1 Jahr
Ensemble ResonanzUlla Kulenkamp
Gregor Dierck, Charlotte Beinhauer, Konzept
Corinna Guthmann, Violine
Tom Glöckner, Violine
David Schlage, Viola
Saerom Park, Violoncello
Anne Hofmann, Kontrabass
Konzerte für Schwangere und Eltern mit Babys bis 1 Jahr
»Wetterwunder«
Werke von Antonio Vivaldi, Robert Fuchs, Krzysztof Penderecki u.a.
Konzert für die Kleinsten
Auf runden Krabbeldecken können es sich Eltern mit Babys bis ein Jahr und Schwangere gemütlich machen und den Streicherklängen des Ensemble Resonanz lauschen. Bekannte Melodien laden zwischendurch zum Mitsingen ein. Kinderwagenstellplätze und Wickelkommoden sind sowohl in den Stadtteilen als auch in der Elbphilharmonie vorhanden.
Bitte beachten Sie: Für die Elfi-Babykonzerte benötigt jeder Konzertgast ein eigenes Ticket – auch die Babys.
Die Funkelkonzerte bringen die beliebtesten Produktionen für Kinder aus ganz Europa nach Hamburg – mit wunderbarer Musik, erstklassigen Künstlern und liebevollen Inszenierungen. Alle Konzerte sind mit einer Altersempfehlung versehen: von XS bis XL, von den beliebten Elfi-Babykonzerten bis hin zu starken Konzerten für Jugendliche.
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Landesjugendorchester Hamburg
Glanert / Schostakowitsch
Landesjugendorchester HamburgDirigent: Johannes Witt
Detlev Glanert: Aufbruch op. 11
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Das Landesjugendorchester Hamburg (LJO Hamburg) ist als Auswahlorchester der Freien und Hansestadt Hamburg seit über 55 Jahren fester Bestandteil der musikalischen Nachwuchsszene. Schirmherr des Ensembles ist Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher.
In seinen Arbeitsphasen widmet sich das Sinfonieorchester sowohl großen Werken der Orchesterliteratur als auch Programmen in kleinerer Besetzung oder zeitgenössischen Werken. So erklingt im diesjährigen Herbstkonzert unter der Leitung von Johannes Witt das 1986 von Detlev Glanert eigens für das LJO Hamburg (damals noch Hamburger Jugendorchester) komponierte Werk »Aufbruch«. Der mittlerweile weltweit gefragte Glanert, selbst damals Mitglied des Jugendorchesters, komponierte das Stück quasi der damaligen Besetzung auf den Leib. Das Hamburger Abendblatt beschrieb das Werk nach der Uraufführung mit den Worten: »Glanerts stilistisch ›vorn‹ liegende Musik ist voll eruptiver und lyrischer Einfälle, organisch im Zusammenhang entwickelt und geschickt instrumentiert.«
Direkt im Anschluss steht mit der Fünften Sinfonie von Schostakowitsch ein Blockbuster auf dem Programm, den der russische Komponist 1937 unter dem Druck des Stalin-Regimes komponierte. Kurz zuvor war er aufgrund zu progressiver Kompositionstechnik mit seiner Oper »Lady Mcbeth von Mzensk« in Ungnade gefallen und musste sich nun äußerlich angepasst geben. Ob grotesker Ländler, furios lärmender Marsch oder von Trauer gezeichnete Themen – Schostakowitsch hat hier eine Parodie auf den damaligen Triumphalismus geschaffen, den die Zuhörer:innen der Uraufführung durchaus erkannten, während die Parteispitzen mit dieser Sinfonie die Rückkehr des verlorenen Sohns feierten. Ein Trugschluss, wie sich auch anhand verwendeter musikalischer Zitate in der Sinfonie belegen lässt. Schostakowitsch war zwar dem russischen Volk und seiner Kultur tief verbunden, musste aber aufgrund seiner fortschrittlichen Ideen im Stalinismus stets selbst um sein Leben und das seiner Familie fürchten – mit seiner Musik drückte er subtil seine Forderung nach Menschlichkeit und Würde aus.
Träger des LJO Hamburg ist der Landesmusikrat in der Freien und Hansestadt Hamburg e. V., gefördert wird es von der Behörde für Kultur und Medien.
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Alexandre Kantorow / Klavierabend
Werke von Brahms, Liszt, Bartók, Rachmaninow und Bach
Alexandre Kantorow, KlavierJohannes Brahms: Rhapsodie h-Moll op. 79/1
Franz Liszt:
Étude b-Moll »Chasse neige« / aus: Études d’exécution transcendante S 139
Vallée d’Obermann / aus: Années de pèlerinage, première année, Suisse S 160
Béla Bartók: Rhapsodie op. 1
Sergej Rachmaninow: Sonate Nr. 1 d-Moll op. 28
Johann Sebastian Bach / Johannes Brahms: Chaconne für die linke Hand / aus: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004
Poet am Klavier
Ein Klavierabend, wie man ihn sich nur wünschen kann: Der junge Starpianist Alexandre Kantorow präsentiert ein stimmungsvolles und abwechslungsreiches Programm von Bach bis Bartók – mit Musik zum Staunen und zum Dahinschmelzen.
The Telegraph nennt ihn einen »Poeten am Klavier«, in der österreichischen Presse gilt er als »einer der besten Pianisten der Welt«, und die New York Times berichtet, er würde alle hohen Erwartungen weit übertreffen: Alexandre Kantorow ist ein echter Shooting-Star der Klavierwelt. Als Residenzkünstler gestaltet der Franzose in der Elbphilharmonie eine ganze Reihe von Konzerten, von denen sein Solo-Abend im Großen Saal ein besonderes Highlight ist.
Auf dem Programm steht dabei Musik vom Barock bis ins 20. Jahrhundert: Virtuose Werke mit ungarischem Kolorit von Béla Bartók und Franz Liszt sowie Sergej Rachmaninows selten gehörte Erste Sonate – ein kraftvolles und hochemotionales Werk, das die Ausdrucksmöglichkeiten der Spätromantik an die Grenzen zu bringen scheint.
Den Rahmen des Abends bildet Brahms, mit dessen Musik sich Alexandre Kantorow schon seit einiger Zeit einen besonderen Namen macht. Nun ist der Romantiker auch stark in seiner Residenz vertreten – für sein Solo-Rezital hat Kantorow nicht nur eine schwungvoll wie lyrische Rhapsodie im Gepäck, sondern zum Abschluss auch Brahms’ Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs berühmter Chaconne für Violine solo, die der Klavierkomponist anspruchsvoll für die linke Hand am Klavier umsetzte.
Alexandre Kantorow / Klavierabend bewerten:
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Talente entdecken: Arsenii Moon / Klavierabend
Bach / Mozart / Chopin
Arsenii Moon, KlavierJohann Sebastian Bach / Ferruccio Busoni: Nun komm’ der Heiden Heiland BWV 659
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Klavier F-Dur KV 300k
Frédéric Chopin:
Mazurka h-Moll op. 33/4
Andante spianato et grande polonaise brillante Es-Dur op. 22
Sergej Rachmaninow: Étude-tableau op. 39/2
Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
1. Preis, Internationaler Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni 2023
Ein »Klangmagier« sei er, seine »feine und brillante Technik voller Nuancen«, sein Stil »sehr persönlich« mit einem »einzigartigen Sinn für die Poesie in der Musik«. Recht haben sie alle, diese Rezensenten, die Arsenii Moon für seine künstlerischen Qualitäten preisen. Immerhin ist der gebürtige Sankt Petersburger vielen in der Klavierwelt schon heute, mit Mitte 20, ein Begriff. Sein letzter Coup: Beim Busoni-Wettbewerb des Jahres 2023 gewann er nicht nur den ersten Preis und vier Sonderpreise, sondern auch den Benedetti Michelangeli Preis, der nur im Fall eines einstimmigen Jury-Urteils – also eher selten, zuletzt vor knapp 30 Jahren – vergeben wird. Mit einem ebenso vielseitigen wie anspruchsvollen Programm von Bach über Chopin bis Rachmaninow stellt er sich nun dem Hamburger Publikum vor.
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Chineke! Orchestra / Isata Kanneh-Mason / Kevin John Edusei
Skye: Prisms, Cycles, Leaps / Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 / Brian Nabors: Konzert für Orchester
Chineke! OrchestraIsata Kanneh-Mason, Klavier
Dirigent: Kevin John Edusei
Derrick Skye: Prisms, Cycles, Leaps
Sergej Prokofjew: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26
Brian Nabors: Konzert für Orchester (Uraufführung)
Vielfalt (er)leben
Mehr ethnische Diversität in der Klassikwelt ist das Ziel des 2014 gegründeten Chineke! Orchestra, das mehrheitlich aus schwarzen Musikerinnen und Musikern besteht. Drei umjubelte Konzerte spielte das Orchester schon in der Elbphilharmonie. Nun kehrt es unter der Leitung von Kevin John Edusei zurück, der dem Orchester seit vielen Jahren eng verbunden ist. Solistin des Abends ist Shooting Star Isata Kanneh-Mason, die in ihrer jungen Karriere bereits mit vielen Preisen wie dem Opus Klassik ausgezeichnet wurde.
Gemeinsam präsentieren sie Sergej Prokofjews Drittes Klavierkonzert. Heiter springt es zwischen perkussiven Elementen, opulenten Orchesterpassagen und sanften kammermusikalischen Sequenzen umher und gibt der Solistin reichlich Gelegenheit, zu glänzen.
»Prisms, Cycles, Leaps« von Derrick Skye verweist auf die Suche nach der Schönheit im Leben und der Natur durch vielfältige Erfahrungen. Musikalische Elemente aus der Balkan-Region, Ghana und der Hindustani-Musik verbinden sich zu elektrisierenden polyrhythmischen Melodien.
Anleihen aus Jazz, Funk, Pop und Hip-Hop verspricht die Uraufführung des britischen Komponisten Brian Nabors, der schon beim vergangenen Chineke!-Auftritt für Begeisterung bei der Presse sorgte: »Brian Nabors’ ›Pulse‹ bot dem Tutti die Chance, cool mit den Motiv-Ideen zu jonglieren, die so kunterbunt durcheinanderwirbelten, als wollten sie sich dringend in Hollywood für einen Soundtrack-Auftritt bewerben.«
Chineke! Orchestra / Isata Kanneh-Mason / Kevin John Edusei bewerten:
Bewertungen & Berichte Chineke! Orchestra / Isata Kanneh-Mason / Kevin John Edusei
Schulkonzert »Chineke Orchestra«
Klasse 7–10
Chineke! OrchestraMehr Diversität in die Klassikwelt bringen – so lautet das Ziel des 2015 gegründeten Chineke! Orchestra aus London, das sich mehrheitlich aus schwarzen und ethnisch vielfältigen Mitgliedern zusammensetzt. Sein Name stammt aus der nigerianischen Igbo-Sprache und bedeutet so viel wie »Gott, der Schöpfer der Welt und des Guten«. 2022 gab es sein gefeiertes Debüt in der Elbphilharmonie. Nun kehrt es unter der Leitung von Kevin John Edusei, der dem Orchester seit vielen Jahren eng verbunden ist, zurück nach Hamburg.
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London Philharmonic Orchestra / Víkingur Ólafsson / Edward Gardner
León: Raíces / Bartók: Suite aus »Der wunderbare Mandarin« / Brahms: Klavierkonzert Nr. 1
London Philharmonic OrchestraVíkingur Ólafsson, Klavier
Dirigent: Edward Gardner
Tania León: Raíces
Béla Bartók: Suite aus »Der wunderbare Mandarin« Sz 73
Johannes Brahms: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15
Kontrastprogramm
Dieser Mann ist nicht zu bremsen! Nach seiner faszinierenden Reise mit Bachs Goldberg-Variationen um die Welt hat sich Víkingur Ólafsson für diese Saison das Kontrastprogramm vorgenommen: Auf Einsamkeit und Einkehr – ein Pianist allein mit 88 Tasten in 88 Konzerten – folgt großer Klang, großes Orchester, große Emotion. Beide Klavierkonzerte von Johannes Brahms begleiten ihn und uns durch diese Saison. Den Auftakt macht das leidenschaftliche erste, das der junge Brahms zunächst als Sinfonie konzipiert hat. Entsprechend eng ist der Klavierpart mit den Orchesterstimmen verknüpft. Gut wenn man bei der Umsetzung so versierte Partner wie das London Philharmonic Orchestra unter Edward Gardner zur Seite hat! Der britische Edelklangkörper ergänzt das Programm um Bartóks »Wunderbaren Mandarin« sowie ein Werk seiner aktuellen Composer-in-Residence, der kubanisch-amerikanischen Komponistin Tania León.
London Philharmonic Orchestra / Víkingur Ólafsson / Edward Gardner bewerten:
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London Philharmonic Orchestra / Pablo Ferrández / Edward Gardner
Wagner: Tannhäuser-Ouvertüre / Schumann: Cellokonzert a-Moll / Beethoven: Sinfonie Nr. 3
London Philharmonic OrchestraPablo Ferrández, Violoncello
Dirigent: Edward Gardner
Richard Wagner: Ouvertüre zu »Tannhäuser« WWV 70
Robert Schumann: Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll op. 129
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«
Geschichten in Musik
»Ich bin Pablo und ich spiele Cello«, so stellte sich Pablo Ferrández schon im Kindergartenalter ganz selbstverständlich vor. Und wie sollte es auch anders sein, bei jemandem der nach dem »Vater aller Cellisten« – Pablo Casals – benannt wurde und schon mit drei Jahren sein erstes eigenes Cello bekam? Seither ist das Instrument seine zweite Stimme – ein Ausdrucksmittel, mit dem sich alles sagen lässt. Bereits 2022 konnte der spanische Cellist an der Seite von Anne-Sophie Mutter dem ProArte-Publikum beredtes Zeugnis davon ablegen. Entsprechend groß ist die Vorfreude, ihn nun als Protagonisten in Schumanns Cellokonzert wieder erleben zu dürfen. Der große erzählerische Gestus, den dieses Konzert begleitet, findet sich auch in Beethovens »Eroica« wieder, die das London Philharmonic Orchestra in der zweiten Konzerthälfte beisteuert.
London Philharmonic Orchestra / Pablo Ferrández / Edward Gardner bewerten:
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NDR Elbphilharmonie Orchester / Kalev Kuljus / Paavo Järvi
Prokofjew: Suite aus »Die Liebe zu den drei Orangen« / Tüür: Oboenkonzert / Bruckner: Sinfonie Nr. 1
NDR Elbphilharmonie OrchesterKalev Kuljus, Oboe
Dirigent: Paavo Järvi
Sergej Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen / Sinfonische Suite op. 33a
Erkki-Sven Tüür: Konzert für Oboe und Orchester (Uraufführung)
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 1 c-Moll
Gipfeltreffen baltischer Talente
Die baltischen Staaten sind in der Musikszene dafür bekannt, ganz besondere Talente hervorgebracht zu haben. Beim NDR Elbphilharmonie Orchester ist nun das künstlerische Wirken gleich dreier Esten zu bestaunen: Star-Dirigent Paavo Järvi kehrt zurück, um anlässlich des 200. Geburtstages von Anton Bruckner dessen Erste Sinfonie zu interpretieren. Außerdem tauscht Kalev Kuljus, der gefeierte Solo-Oboist des NDR Elbphilhamonie Orchesters, seinen Platz im Orchester gegen den des Solisten an der Bühnenrampe und bringt ein neues Oboenkonzert seines Landsmanns Erkki-Sven Tüür zur Uraufführung. Zum Auftakt dieses Abends voller starker, farbenreicher Kontraste gibtes Sergej Prokofjews unterhaltsame Suite zur märchenhaft-grotesken Oper »Die Liebe zu den drei Orangen«.
Dass die führenden Instrumentalist:innen des NDR Elbphilharmonie Orchesters gelegentlich auch Solokonzerte mit ihren Kolleg:innen spielen, gehört zur guten Tradition des Ensembles. Und wer Kalev Kuljus schon von seinen Soli in den großen Orchesterwerken her kennt, wird sich bestimmt freuen, diesen einzigartigen Musiker mit seinem unvergleichlichen Oboenton einmal »im Langformat« zu erleben. Man darf zudem gespannt sein, was sich einer der beliebtesten Komponisten des Baltikums, Erkki-Sven Tüür, für seinen estnischen Kollegen hat einfallen lassen – originell und aufregend im besten Sinne wird sein neues Oboenkonzert ohne Zweifel sein!
Einer Premiere anderer Art begegnet man in Anton Bruckners Sinfonie Nr. 1: Die bekannten späteren Werke des großen österreichischen Komponisten im Ohr, ist es immer besonders erhellend, dessen »erste Schritte« als Sinfoniker kennenzulernen. Vieles, was Bruckner ausmacht, ist schon in seinem sinfonischen Erstling voll da, anderes zeigt sich umso unmittelbarer, frischer und kühner als anderswo. Wenn das NDR Elbphilharmonie Orchester 2024/25 mit vielen weiteren Bruckner-Konzerten zum 200. Geburtstag eines seiner meistinterpretierten Heroen gratuliert, darf dieses »Jugendstück« des 40-Jährigen also keinesfalls fehlen!
Einführung
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
NDR Elbphilharmonie Orchester / Kalev Kuljus / Paavo Järvi bewerten:
Bewertungen & Berichte NDR Elbphilharmonie Orchester / Kalev Kuljus / Paavo Järvi
Nika Son
ePhil / Unterdeck
Bis es brodelt und qualmtNika Breithaupt aka Nika Son aka Nikae hat als DJ eine eigene Reihe im Hamburger Golden Pudel Club, schreibt Filmmusik, co-kuratiert ein Festival, macht mit anderen Künstler:innen Ausstellungen und ist mit ihren Kompositionen international auf Festivals und in Clubs zu erleben. In ihrer Musik kombiniert sie deformierte und fragmentierte Field Recordings mit analogen Synthesizerlinien, gebrochenen Rhythmen, immer wieder Schnipseln von Stimmen und verzerrten Tonbandschichten. Beeinflusst von der Kompositionstechnik Musique Concrète, bei der aus vorab aufgenommenen und teils elektronisch verfremdeten Klängen Musik komponiert wird, und den Weiten der elektronischen Musik werden Sounds bei ihr fast greif- und sichtbar. »Bei diesen Stücken (die mit dem Klang von Computerstimmen experimentieren) sehe ich mich mehr wie eine Soundalchemistin, die verschiedene Elemente zusammenrührt bis die richtige Farbe entsteht. Oder bis es genug brodelt und qualmt.«
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Marc Ribot solo & Ceramic Dog
Reflektor Marc Ribot
Marc Ribot, guitarMarc Ribot’s Ceramic Dog
Marc Ribot, guitar
Shahzad Ismaily, bass guitar
Ches Smith, drums
1. Set: Marc Ribot solo
2. Set: Ceramic Dog »Connection«
Intensiv und unkalkulierbar
Zum Auftakt seines »Reflektor«-Festivals in der Elbphilharmonie ist der Gitarrist und legendäre Pionier der New Yorker Downtown-Musikszene Marc Ribot in zwei sehr unterschiedlichen Settings zu erleben: Einmal ganz intim im Solokonzert, mit abgewetzter Akustikgitarre. Zum anderen vom Punk inspiriert, laut und brachial mit dem Power-Trio Ceramic Dog, begleitet von Shahzad Ismaily am Bass und Ches Smith am Schlagzeug.
Solokonzerte von Marc Ribot sind intensive und unberechenbare Erlebnisse. Ribot spannt den Bogen zwischen freier Improvisation, Blues, Folk, Soul und Rhythm & Blues und spielt sein Instrument nicht nur, sondern bearbeitet es regelrecht. Ribot präsentiert hier brandneues Material, das er 2024 auch als sein insgesamt siebtes Soloalbum veröffentlicht.
»Feinsinnigkeit ist nicht meine Stärke« sagt Marc Ribot im Zusammenhang mit seinem Trio Ceramic Dog, was natürlich nur teilweise zutrifft. Richtig ist, dass die Band mit großer Wucht und sehr laut spielt. Ceramic Dog sind in der Essenz eine Rockband, verweben in ihrer Musik aber eine Vielzahl von stilistischen Einflüssen von Pop, Psychedelic und Disco bis Noise, Funk und Jazz. Das Konzert bietet auch die Möglichkeit, Marc Ribot als Sänger kennenzulernen, dessen Texte von verschrobenem Humor, Ironie und nicht selten auch politischer Haltung zeugen: »I’ve got a right to say ›fuck you‹.«
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Marc Ribot Quartet / Red Lily Quintet
Marc Ribot QuartetMarc Ribot, guitar
James Brandon Lewis, saxophone
Hilliard Greene, bass
Chad Taylor, drums
Red Lily Quintet
James Brandon Lewis, saxophone
Kirk Knuffke, trumpet
Tomeka Reid, violoncello
Silvia Bolognesi, bass
Lily Glick Finnegan, drums
1. Set: Marc Ribot Quartet
– Pause –
2. Set: Red Lily Quintet »For Mahalia, with Love«
Spirituelle Einheit
Beim renommierten New Yorker Jazz Winterfest 2024 feierte das Marc Ribot Trio in neuer Besetzung Premiere – nun kommen sie mit James Brandon Lewis am Saxofon als Unterstützung zu viert zum Ribot gewidmeten »Reflektor«-Festival nach Hamburg. Erstmals spielten die Musiker 2005 auf dem Album »Spiritual Unity« zusammen, einer Hommage an den legendären Free-Jazz Saxofonisten Albert Ayler. Neben Marc Ribot und Drummer Chad Taylor als Konstanten des Trios spielte seinerzeit noch Henry Grimes am Bass, der in den 60er Jahren unter anderem mit Cecil Tayler, Don Cherry und Albert Ayler gearbeitet hat. In der aktuellen Besetzung ersetzt Hilliard Greene den 2020 verstorbenen Henry Grimes am Kontrabass. Mit James Brandon Lewis, dessen Gospel-beeinflusster Sound am Tenorsaxofon sich nahtlos in den eruptiven Sound der Band integriert, wird das eingespielte Trio zum Quartett.
James Brandon Lewis steht als Bandleader des Red Lily Quartet auch im Mittelpunkt des zweiten Set des Abends. Das Programm »For Mahalia, with Love« ist eine Verbeugung vor der Gospellegende Mahalia Jackson, die Traditionals wie »Swing Low«, »Sparrow« und »Wade In The Water« berühmt gemacht hat. Zum Werk von Mahalia Jackson hat Lewis eine persönliche, emotionale Beziehung: Seine Großmutter hatte ihm schon als Kind die Musik nahe gebracht. So beschreibt er seine Arrangements auch als »Dreiergespräch zwischen Mahalia, meiner Großmutter und mir.«
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Los Cubanos Postizos
Reflektor Marc Ribot
Marc Ribot, guitarAnthony Coleman, keyboards
Brad Jones, bass
Horacio »El Negro« Hernandez, drums
EJ Rodriguez, percussion
»Marc Ribot y Los Cubanos Postizos«
Punkrock im Kostüm
»Los Cubanos Postizos ist eine echte Punk-Rockband, verkleidet als kubanische Kapelle«, so Ribot über eines seiner beliebtesten und eingängigsten Musikprojekte. Der Bandname (auf Deutsch: »falsche Kubaner«) deutet bereits an, dass es Ribot als jüdischem Gitarristen nicht um eine authentische Umsetzung kubanischer Musik geht. Vielmehr ist das Projekt als Hommage zu verstehen, die Ribot viel Raum für Experimente mit Stilen und Genres gibt. In Europa sind Los Cubanos Postizos nur äußerst selten zu erleben – umso großartiger, dass sie im Rahmen des Reflektor-Festivals zu Marc Ribot in der Elbphilharmonie autreten!
Im Zentrum der beiden Cubanos Postizos-Alben stehen die Kompositionen des Kubaners Arsenio Rodríguez, dessen Musik wegweisend für die Entwicklung der Musikstile Son, Salsa und Mambo war. Beim Konzert in der Elbphilharmonie wird Ribot von seinen langjährigen Wegbegleitern Anthony Coleman und Brad Jones an Klavier und Bass begleitet. Komplettiert wird die Gruppe von Horacio Hernandez am Schlagzeug und EJ Rodriguez an der Percussion, die den Takt und die markanten kubanischen Grooves vorgeben. Dreh- und Angelpunkt der Songs ist das Gitarrenspiel von Marc Ribot. Dessen Soli bleiben unberechenbar und reichen von zartesten Klängen bis zu rasiermesserscharfen, elektrischen Sounds – muy Divertido!
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Listening Session mit Marc Ribot
Marc Ribot, GesprächTom R. Schulz, Moderation
Was hört ein Musiker wie der Gitarrist Marc Ribot, der selbst ein so vielseitiger Instrumentalist ist? Von Jazz über Rock bis Punk und Noise reicht seine eigene stilistische Bandbreite mit eigenen Bands und als Session Musiker mit zahlreichen anderen Stars. Bei der Listening Session wird das Kaistudio 1 in der Elbphilharmonie zum Wohnzimmer – in gemütlichem Setting präsentiert Marc Ribot im Rahmen des ihm gewidmeten »Reflektor«-Festivals seine Lieblingsaufnahmen, die ihn geprägt haben und bis heute begeistern.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Elbphilharmonie PLUS ist das Begleitprogramm der Elbphilharmonie und öffnet unterschiedliche Perspektiven auf die Musik im Haus – als Ergänzung zum Konzertbesuch oder als vollwertiges Erlebnis für sich. Interdisziplinäre Begegnungen und Ausstellungen gehören ebenso zum Programm von Elbphilharmonie PLUS wie Gesprächskonzerte oder Filmvorführungen in Museen, Bibliotheken, Kinos und Stadtteilkulturzentren.
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NDR Elbphilharmonie Orchester / Paavo Järvi
Bruckner: Sinfonie Nr. 1 – Klassik Kompakt
NDR Elbphilharmonie OrchesterDirigent: Paavo Järvi
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 1 c-Moll
Ein Este für die Erste
Die estnische Pultgröße Paavo Järvi gehört mittlerweile glücklicherweise zu den Stammgästen beim NDR Elbphilharmonie Orchester. Für die Stundenkonzert-Reihe »Klassik Kompakt« widmet er sich nun einem gleichwohl vertrauten wie überraschenden Werk von Anton Bruckner: dessen erster veröffentlichter Sinfonie überhaupt!
Wer die bekannten späteren Werke des großen österreichischen Komponisten im Ohr hat, wird sicher einige »Aha-Momente« beim Hören von Bruckners »ersten Schritten« als Sinfoniker haben. Vieles, was seine Musik ausmacht, ist schon in seinem sinfonischen Erstling voll da, anderes zeigt sich umso unmittelbarer, frischer und kühner als anderswo. Selbst der spätere Erzfeind Bruckners, der Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick, war von dieser noch ganz »unabgenutzten« Bruckner-Partitur sehr angetan! Wenn das NDR Elbphilharmonie Orchester 2024/25 mit vielen weiteren Bruckner-Konzerten zum 200. Geburtstag eines seiner meistinterpretierten Heroen gratuliert, darf dieses »Jugendstück« des 40-Jährigen also keinesfalls fehlen!
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Thumbscrew
»Multicolored Midnight«
ThumbscrewMary Halvorson, guitar
Michael Formanek, bass
Tomas Fujiwara, drums
Kantiger Anschlag und charmanter Delay
»Der Sound von Mary Halvorsons Gitarre ist absolut einzigartig mit seinem kantigen Anschlag, einer spinnenartigen Finesse und einem Hauch von charmantem Delay«, schreibt die New York Times über die umjubelte amerikanische Gitarristin. Marc Ribot und Mary Halvorson haben bereits in vielen Konstellationen zusammengespielt – kein Wunder, dass er sie nun als Stargast mit ihrem All-Star Trio Thumbscrew zu seinem »Reflektor«-Festival in die Elbphilharmonie eingeladen hat.
Thumbscrew entstand mehr oder weniger zufällig, als Bassist Michael Formanek vor über zehn Jahren in einer Formation mit Mary Halvorson und dem Drummer und Vibrafonisten Thomas Fujiwara einsprang und die drei Musiker ihre besondere Chemie untereinander entdeckten. Ihrerseits gestandene Jazz-Musiker und Bandleader sind Formanek und Fujiwara weit mehr als nur Begleitmusiker für Halvorson.
Thumbscrew funktioniert als Kollektiv, bei dem alle Mitglieder gleichberechtigt sind und zu gleichen Teilen Kompositionen beitragen. Das klangliche Ergebnis besticht durch frische Ideen, unglaubliche Präzision, Improvisationen voller Esprit sowie klaren Kompositionen – und nicht zuletzt von satten, treibenden Grooves. Das Musikmagazin The Wire schreibt: »Thumbscrew ist eines der absolut essentiellen Jazz-Ensembles der Zeit«.
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Marc Ribot & Rootless Cosmopolitans
»Shrek« / Film mit Livemusik: »Shadows choose their horrors« – Reflektor Marc Ribot
Marc Ribot, guitarAva Mendoza, guitar
Anthony Coleman, keyboard
Brad Jones, bass
Ches Smith, drums
Chad Taylor, drums
1. Set: Shadows Choose Their Horrors (Regie: Jennifer Todd Reeves, USA 2005) mit Livemusik von Marc Ribot und Anthony Coleman
2. Set: »Rootless Cosmopolitans« / »Shrek«
Schaffens-Synthese
»›Rootless Cosmopolitans‹ war die erste Platte, über die ich vollständige Kontrolle hatte« sagt Marc Ribot über das Album, das er 1990 als erstes unter seinem eigenen Namen veröffentlicht hat. Damit ist es auch das Album, das für viele seiner Fans den Einstieg in sein faszinierendes Werk bildet und einen besonders hohen Stellenwert genießt. Nachdem er als Sideman für herausragende Künstler wie John Zorn, Tom Waits, Elvis Costello und Chuck Berry gespielt hat, bringt Ribot mit den Rootless Cosmopolitans zum krönenden Abschluss des ihm gewidmeten »Reflektor«-Festivals all die verschiedenen Stile und Einflüsse zusammen, die er über Jahre für sich erprobt hat und präsentiert im zweiten Konzertteil einen eigenen Horror-Soundtrack.
Die Eigenkompositionen und zahlreichen Coverversionen, wie beispielsweise der Beatles-Klassiker »While My Guitar Gently Weeps« bieten viel Raum für Noise, freie Improvisation und Rock. Mit dem Pianisten Anthony Coleman und dem Bassisten Brad Jones sind beim Konzert in der Elbphilharmonie zwei Musiker aus der Originalformation dabei, mit der Ribot 1990 und 1992 das »Rootless Cosmopolitans«-Album und den Nachfolger »Requiem For What’s His Name« eingespielt hat. Ergänzt wird die Gruppe durch den Ausnahmeschlagzeuger Ches Smith, der auch bei Ceramic Dog mitspielt.
In der zweiten Konzerthälfte spielt Ribot einen eigenen Soundtrack zum Film »Shadows choose their horrors«. Er ist ist das düstere Tagebuch einer Totenbeschwörerin, die an der Grenze zwischen der irdischen Welt und dem Reich der verlorenen Seelen lebt. Unheilvolle Kräfte umgeben Madame G (Winsome Brown), die versucht, eine Verbindung zu ihren Lieblings-Untoten herzustellen. Mit Hilfe von Magie und Ritualen versucht sie, ihnen neues Leben und Freuden zu schenken, und ist schockiert über das verheerende Ergebnis. Marc Ribot versieht diese experimentelle Neubearbeitung des frühen Stummfilmhorrors mit einem ebenso experimentellen Gitarren-Soundtrack, der die Gänsehaut-Atmosphäre des Films verstärkt.
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Owen Pallett
Best of Owen Pallett und neue Songs
Universum des KlangsWenn man bei der Musik von Owen Pallett die Augen schließt, hört man Keyboard, Bass, Perkussion, Geige, Gesang … Wie bitte?! Da steht nur eine einzige Person auf der Bühne? Unglaublich, aber wahr. Mit Stimme, Elektronik, Keyboard und Geige spinnt Owen Pallett sich selbst und das Publikum in unendlich scheinende zauberhafte Klangwelten ein. Und das Spannendste – im Live-Konzert hört und sieht man diesen akustischen Welten bei der Entstehung zu: Pallett spielt Keyboard, nimmt einen Loop auf. Perkussive Elemente, Geigenmelodien, Gesang; eine Schicht nach der anderen kommt dazu, die Klänge ergänzen und durchdringen sich. Das Resultat ist überwältigend: filigran und fein, gewaltig und komplex, beglückend und berührend zugleich.
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Jan Garbarek Group feat. Trilok Gurtu
Jan Garbarek GroupJan Garbarek, saxophone
Yuri Daniel, double bass
Rainer Brüninghaus, piano
Trilok Gurtu, drums
Popstar, Einzelgänger und Meister am Saxofon
»Die menschliche Stimme ist mein Ideal«, sagt Jan Garbarek und es gibt wohl kaum einen Saxofonisten, der diesem Ideal so nahe gekommen ist, wie der Musiker aus Norwegen. Es ist der Kontrast zwischen dem Liedhaften, Poetischen, Schlichten und der Intensität des freien Improvisierens mit anderen Musikern, der Jan Garbareks Kunst ausmacht. Die Künstler die ihn begleiten, tragen jeder auf seine Weise dazu bei: am Piano der langjährige Wegbegleiter Rainer Brüninghaus, Trilok Gurtu, der wilde Trommelmagier aus Indien an den Percussions und der Brasilianer Yuri Daniel am Bass. Garbarek ist ein musikalischer Weltumsegler, der alles auffängt, was die Winde ihm zuwehen.
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NDR Kammerkonzert / fabergé-quintett
Onslow und Drořák
fabergé-quintettRodrigo Reichel, Violine
Silvia Offen, Violine
Torsten Frank, Viola
Sven Forsberg, Violoncello
Peter Schmidt, Kontrabass
Antonín Dvořák: Streichquintett G-Dur op. 77
Georges Onslow: Streichquintett Nr. 19 C-Dur op. 44
Bass, Tiefe & Drama
Fülle, Dichte, Basis – dafür steht der Kontrabass. Nicht nur den großen sinfonischen Werken, sondern auch der Kammermusik verleiht der hölzerne Riese eine klangliche Sanftheit und Tiefe, die den Klang seiner höheren Geschwister umrundet und komplementiert.
Um seiner Komposition ein zusätzliches Bassfundament zu verleihen, schrieb Antonín Dvořák in seinem Streichquintett Nr. 2 G-Dur eine Stimme für Kontrabass anstelle einer zweiten Cello- oder Bratschenstimme. Auf diese Weise erreichte er einen sinfonischen Streicherklang auch in der solistischen Besetzung. Ursprünglich komponierte er fünf Sätze, von denen er einen jedoch später wieder herauslöste und als »Notturno H-Dur op. 40« für Streichorchester bearbeitete. Das mit einem Kompositionspreis ausgezeichnete Werk und insbesondere sein Scherzo lässt mit Anklängen an tschechische Volksmusik Dvořáks Heimatland erkennen.
Pathetisch getragene Klänge drängen nach vorn – und enden in tänzerischen, mitunter fast jazzigen Rhythmen. George Onslows Streichquintett c-Moll zeigt den »Élan-terrible« des Zeitalters der französischen Revolution. Der Sohn eines englischen Vaters und einer französischen Mutter wurde zu einem der bedeutendsten Kammermusikkomponisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nachdem er bei einem Jagdunfall von einer Kugel am Ohr getroffen wurde, ertaubte er fast vollständig – und wurde daraufhin öfter als der »französische Beethoven« bezeichnet. Aufgrund seines immensen Erfolgs wurde er im Jahre 1830 sogar neben Felix Mendelssohn Bartholdy zum zweiten Ehrenmitglied der Philharmonic Society of London. Auch Beethoven und Schubert lobten seinen dramatischen Stil, den er in diesem Quintett transparent, elegant und locker zum Vortrag bringt.
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National State Symphony Orchestra of the Ukraine / Raphaela Gromes / Volodymyr Sirenko
Bortnjanskij: Ouvertüre zu »Il quinto Fabio« / Dvořák: Cellokonzert & Sinfonie Nr. 9
National State Symphony Orchestra of the UkraineRaphaela Gromes, Violoncello
Dirigent: Volodymyr Sirenko
Dimitrij Bortnjanskij: Ouvertüre zu »Il quinto Fabio«
Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«
Auf Friedensmission
Die gefeierte junge Cellistin Raphaela Gromes und das National State Symphony Orchestra of the Ukraine hatten ihre gemeinsamen Konzerte mit Auftakt in Kyiv noch in der Hoffnung auf baldigen Frieden geplant. Nun herrscht immer noch Krieg – und die Konzerte mit zwei der schönsten Werke von Antonín Dvořák und einer Ouvertüre des russisch-ukrainischen Mozart-Zeitgenossen Dimitrij Bortnjanski werden umso mehr zur Friedensmission.
»Ich war schwer beeindruckt von der Solidarität und dem Zusammenhalt der Ukrainer:innen, ihrem unglaublichen Mut und dem starken Willen, standhaft für Freiheit und Demokratie zu kämpfen«, sagt Raphaela Gromes nach ihrem Auftritt in Kyiv im Dezember 2023. Zusammen mit dem National State Symphony Orchestra of the Ukraine und seinem langjährigen Chefdirigenten Volodymyr Sirenko, die sich seit ihrer Gründung als kulturelle Botschafter ihrer Heimat verstehen, spielt sie Dvořáks Cellokonzert. Mit seinen gesanglichen Melodien und dramatischen Steigerungen bietet es viel Raum für die Solistin, virtuose Fingerfertigkeit und schwelgende Leidenschaft zu zeigen.
Die vielen berühmt gewordenen Melodien aus der anschließenden Neunten Sinfonie »Aus der Neuen Welt« des Komponisten werden sicherlich nach dem Konzert noch lange nachklingen und die Hoffnung auf Frieden aus dem Konzertsaal in die Welt tragen.
Einführung mit Daniel Bucurescu
19:00 Uhr / Elbphilharmonie, Großer Saal
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