Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition
Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.
Musical nach dem gleichnamigen Paramount-Film (Drehbuch Mike White)
Premiere: 25.4.2025
anschließend Premierenfeier
Musik von Andrew Lloyd Webber
Buch von Julian Fellowes
Gesangstexte von Glenn Slater | Deutsch von Timothy Roller
Basierend auf dem gleichnamigen Erfolgsfilm mit Jack Black folgt das mitreißende Rockmusical von Andrew Lloyd Webber dem gescheiterten Sänger Dewey Finn, der kurz vor einem Contest aus seiner Band geschmissen wurde. Um wenigstens die Miete bezahlen zu können, gibt Dewey sich als Aushilfslehrer aus und landet, ohne tatsächlich etwas von Mathe oder anderen Schulfächern zu verstehen, an einer Eliteschule. Wovon er aber eine Menge versteht, ist Musik! Als Hausaufgabe gibt er seinen Schüler:innen auf, Musik von Bands wie AC/DC, Led Zeppelin und Black Sabbath zu hören – die darauf, zum Ärger der Schulleiterin, zum Soundtrack des Schulalltags werden.
Die zu Beginn noch skeptischen Jugendlichen lassen sich bald von Deweys Begeisterung für Rockmusik anstecken und brechen aus ihrer braven Erziehung aus. Um aber beim Battle of Bands als richtige Rockband bestehen zu können, müssen die Schüler:innen alles geben.
Das Team um Regisseurin Marlene Pawlak, das zuletzt mit Emil und die Detektive das Kasseler Publikum begeisterte, setzt mit viel Humor Webbers Musical in die Raumbühne ANTIPOLIS. Die Kinder und Jugendlichen des CANTAMUS-Chores bevölkern als Schulgemeinschaft die Bühne und erkunden die transformative Kraft der Musik.
Zur Einstimmung auf den Theaterbesuch gibt es für Zuschauer:innen und Lehrkräfte die Möglichkeit, sich ein Einführungsvideo mit Blick hinter die Kulissen, interaktiven Übungen und Informationen zur Stückentwicklung anzuschauen. Ab April 2025 unter School of Rock auf www.staatstheater-kassel.de oder auf Nachfrage an theaterpaedagogik@staatstheater-kassel.de
Musikalische Leitung: Peter Schedding
Regie: Marlene Pawlak
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Anna Rudolph
Licht: Holger Tschersich
Dramaturgie: Teresa Martin
CANTAMUS-Chor: Fiona Luisa, Peter Schedding
Video-Regie: Victoria Koberstein
Choreografie: Nele Neugebauer
Bei der Vorstellung am Sa, 24. Mai 2025 um 18 Uhr ist ein:e zertifizierte:r Gebärdendolmetscher:in anwesend.
Termine
Mi 23.4.2025, 18:00 | Voraufführung
Fr 25.4.2025, 18:00 | Premiere
Sa 26.4.2025, 18:00und weitere Termine
Fr 16.5.2025, 18:00
Di 20.5.2025, 11:00
Sa 24.5.2025, 18:00
Di 27.5.2025, 11:00
Di 27.5.2025, 18:00
So 1.6.2025, 16:00
So 8.6.2025, 18:00
Di 10.6.2025, 11:00
Do 12.6.2025, 18:00
Di 17.6.2025, 19:30
Libretto von Meredith Oaks nach William Shakespeares
gleichnamiger Komödie von 1611
Der Stoff, aus dem (Alb-)Träume sind: Ein heftiger Sturm fegt über das Meer, „Hell is empty, all the devils here“, schreit eine Schiffsbesatzung im Kampf gegen das Ertrinken. Doch schnell offenbart sich, dass in dem wohl jüngsten Repertoireklassiker der Operngeschichte andere Mächte im Spiel sind. Der Mailänder Thronfolger Prospero wurde von seinem machthungrigen Bruder Antonio gestürzt und musste sich gemeinsam mit seiner Tochter Miranda auf eine abgelegene Insel retten. Er meisterte die Kräfte dunkler Magie und brachte nicht nur den Luftgeist Ariel unter seine Macht, sondern unterjochte auch den dort scheinbar rechtmäßigen Herrscher Caliban. Es war Ariels Sturm, der das Schiff Antonios mit seiner Gefolgschaft zerstörte, sodass diese auf Prosperos Insel stranden. In einem chaotischen Spiel von Intrigen und verdrehten Hierarchien verfolgt der Magier seinen Racheplan, während sich Miranda ausgerechnet in den Königssohn Ferdinand verliebt.
Meredith Oaks Nachdichtung von Shakespeares Komödie übersetzt The Tempest in eine modern-bodenständige, aber ebenso reichhaltige Sprache. Die Oper von Thomas Adès, deren moderne Klangsprache die Basis der traditionellen Harmonik nie ganz verlässt, multipliziert das Spiel um Macht und Herrschaft mit großem Orchester, üppigem Schlagwerk, Chor und Solopartien, die an die äußersten Grenzen des menschlich Möglichen gehen: So stechen Ariels extrem hohe Sopran-Koloraturen hervor, während sich in der sinnlichen Liebe von Miranda und Ferdinand und Prosperos knallhartem Machtkampf höchste Emotionen entfalten.
Seit der Londoner Uraufführung 2004 ist The Tempest schon jetzt ein Klassiker des Opernrepertoires mit erfolgreichen Inszenierungen in Frankfurt, Amsterdam, Wien und New York. In Kassel führt der fesselnde Stoff nach Otello und Die Hamletmaschine die intensive Beschäftigung mit Shakespeare-Adaptionen im Musiktheater fort. Die Regisseurin Julia Lwowski vom Kollektiv Hauen und Stechen wird das stürmische Spiel von Macht und Untergang in die Kasseler Raumbühne ANTIPOLIS bringen und die zwingende Aktualität des vierhundert Jahre alten Geflechts aus Überirdischem und allzu Menschlichem im zeitgenössischen Musikgewand exponieren: Oh schöne neue Welt!
Musikalische Leitung: Marco Comin
Regie: Julia Lwowski
Bühne: Mirella Oestreicher
Kostüme: Mirella Oestreicher
Dramaturgie: Felix Linsmeier
Video: Martin Mallon
Chorleitung: Marco Zeiser Celesti
Termine
Do 8.5.2025, 19:00 | Voraufführung
Sa 17.5.2025, 19:30 | Premiere
Sa 31.5.2025, 19:30und weitere Termine
Mi 4.6.2025, 19:30
Mi 11.6.2025, 19:30
Fr 13.6.2025, 19:30
Do 19.6.2025, 19:30
Sa 21.6.2025, 18:00
Oper konzertant von Giuseppe Verdi
Libretto von Arrigo Boito
Die musikalisch vielleicht düsterste Oper Giuseppe Verdis zeigt erbarmungslose Machtspiele im mittelalterlichen Genua, die bitterer kaum sein könnten: Die Macht geht hier eigentlich vom Volke aus, aber das politische Personal ist verfangen in Partikularinteressen und Intrigen. Das Amt des Dogen ist neu zu besetzen und Simon Boccanegra, der als Korsar die Stadt von Piraten befreit hat, lässt sich als Favorit der Volkspartei ins Amt wählen. Doch sein Plan, darüber die Hand seiner Geliebten Maria zu erhalten, scheitert katastrophal. Die Patriziertocher muss im Räderwerk der erodierten Demokratie ihr Leben lassen und die gemeinsame Tochter verschwindet spurlos. Über 20 Jahre später beginnt das schonungslose Spiel von neuem. Unter dem Namen Amelia taucht Simons und Marias Tochter wieder auf und wird wie ihre Mutter zur Schachfigur zwischen Plebejern und Patriziern. Am Rande eines Aufstands kommt es dann zur Katastrophe – für alle Beteiligten.
Mehr als 20 Jahre gingen nach der Uraufführung 1857 ins Land, bis Giuseppe Verdi mithilfe seines kongenialen Librettisten Arrigo Boito die Oper Simon Boccanegra überarbeitete und neu auf die europäischen Spielpläne hob. Unter der musikalischen Leitung des Generalmusikdirektors wird Simon Boccanegra am Staatstheater Kassel nun zum konzertanten Sängerfest des Opernensembles.
Musikalische Leitung: Francesco Angelico
Szenische Einrichtung: Vivien Hohnholz
Bühneneinrichtung: Vincent Stephan Großer
Kostüme: Quinn Storch, Anna-Maria Peter
Kostüm Mitarbeit: Quinn Storch
Chorleitung: Marco Zeiser Celesti
Bewertungen & Berichte Simon Boccanegra (konzertant)
Musiktheater
Faust
Musiktheater nach der Oper „La damnation de Faust“ von Hector Berlioz
Text nach Johann Wolfgang von Goethe in der Übersetzung von Gérard de Nerval
Der große europäische Stoff über den Teufelspaktierer Doktor Johann Faust und seine unerschütterliche Hybris inspiriert Künstler:innen seit Jahrhunderten zu fundamentalen Arbeiten über grundständige menschliche Fragen. Als scheiternder Intellektueller in Zeiten des Krieges erscheint Faust in Hector Berlioz’ légende dramatique La damnation de Faust in disparaten Episoden als Sinnbild des modernen Individuums des Anthropozäns. Und auch das Werk sprengt alle Gattungsgrenzen zwischen Oper, Oratorium und Chorsinfonie.
Der Faust-Stoff und die Berlioz-Oper bilden die beiden zentralen Säulen der neuen Musiktheater-Stückentwicklung am Staatstheater Kassel, die Sebastian Baumgarten und Kiril Stankow gemeinsam realisieren werden. Baumgarten hat als Musiktheater- und Schauspielregisseur schon an den größten Bühnen im deutschsprachigen Raum inszeniert – häufig auch genau am Scheitelpunkt der Gattungsgrenzen. Für Faust kehrt der gebürtige Ost-Berliner an eine seiner zentralen Wirkungsstätten zurück: das Staatstheater Kassel. Von 1999 bis 2002 war er hier Oberspielleiter und stellvertretender Operndirektor und brachte die bis heute legendären Regiearbeiten von Mozarts Entführung aus dem Serail, Strauss’ Rosenkavalier und Wagners Parsifal auf die Kasseler Opernbühne. Er eröffnet damit mit seinem Team die zweite Spielzeithälfte, die nun wieder in der Raumbühne ANTIPOLIS spielt.
Musikalische Leitung: Kiril Stankow
Regie: Sebastian Baumgarten
Bühne: Barbara Steiner
Kostüme: Ines Burisch
Elektronik und Sound: Stefan Schneider
Arrangement: Felix Linsmeier
Licht: Jürgen Kolb
Dramaturgie: Kornelius Paede
Video: Philipp Haupt
Chordirektor: Marco Zeiser Celesti
Leitung Extrachor: Anne-Louise Bourion
Cam-Operator: Till Krüger
Tanz-Uraufführung von Eyal Dadon und Andonis Foniodakis
Der Tod und das Mädchen | The Death and the Maiden | Ο θάνατος και το κορίτσι
von Andonis Foniadakis
Shuv | שוב | Ewigkeit
von Eyal Dadon
Mit Musik von Franz Schubert (Fassung Gustav Mahler) und anderen
Im berühmten Andante seines d-moll Streichquartetts komponiert Schubert nach dem Text von Matthias Claudius einen eisig eintretenden Tod und zeichnet ihn mit düsteren Mollakkorden – doch dieser Tod entpuppt sich auch als Freund, als Erlöser und rückt das Werk in ein Spannungsfeld zwischen Leben und Tod, Jugendlichkeit und Vergänglichkeit und liefert trotz bestürzender Todesnähe final Seelenbalsam. Im Doppeltanzabend Der Tod und das Mädchen , des Griechen Andonis Foniadakis und des aus Israel stammenden Eyal Dadon, ist der Tod nicht das Ende im endlichen Zyklus des Lebens, sondern ein Teil des unaufhörlichen Tanzes, der das Leben immer wieder neu entstehen lässt. Ein gelingendes Leben ist die Bereitschaft zum „Loslassen können“, zum „Zurücklassen können“, zum Abschied nehmen – dahinter verbirgt sich, als Inschrift am Tempel von Delphi formuliert: „Erkenne dich selbst“, als die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Der Tod und das Mädchen handelt vielleicht nur am Rande von der Welt nach dem Tod, sehr wohl aber von den letzten Dingen und unserem Umgang damit – der Mensch als Reisender, als homo viator, ein Weg-Geher, ein Pilger auf seinem Weg an ein fernes Ziel. Leben heißt Wandel und Wandern: Seelenwanderung und Seelenreise.
„Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht, zu strafen:
Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen.“
Matthias Claudius
Choreografie Der Tod das Mädchen: Andonis Foniadakis
Choreografie Shuv: Eyal Dadon
Mitarbeit Bühne: Vasiliki Zochiou
Sounddesign Shuv: Gil Yaacov Nemet
Dramaturgie: Thorsten Teubl, Lars Gunnar Anderstam
Oper in vier Akten von George Bizet
Dichtung nach der Novelle des Prosper Mérimée
von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Wenn sie auftaucht, dauert es nicht lange bis zum Einschreiten der Obrigkeit. Die Rezeptionsgeschichte hat Georges Bizets Antiheldin Carmen zur Femme fatale mit Kassienblüte stilisiert, zum exotischen Männertraum mit wallendem rotem Kleid. Abseits der Zuschreibungen stachelt Carmen Fabrikarbeiterinnen auf, überlistet den Polizeiapparat, führt ein Leben außerhalb bürgerlicher Enge und lässt sich von keinem Mann das Leben diktieren. Zur Spielzeiteröffnung und als erstes Stück in der neuen Raumbühne ANTIPOLIS kehrt die berühmte Opernheldin nun als unbequeme Revolutionärin wieder.
Schon Prosper Mérimées Novelle, die der 1875 uraufgeführten Oper zugrunde liegt, zeichnet ein raues wie verklärtes Bild von der kriminellen Halbwelt in den Bergen und vom desertierten Offizier Don José, der sich in die Schmugglerin mit den Zügen einer Anarchistin verliebt und sie schlussendlich aus Eifersucht tötet. Georges Bizet ergänzt die Geschichte um den Stierkämpfer Escamillo und das „Bauernmädchen“ Micaëla sowie jede Menge folkloristisches Kolorit, und das dramatische Musiktheatergeschehen streift zeitlose Gassenhauer auf dem Weg zum unerbittlichen Ende am Rande eines Massenspektakels. Doch auch Bizets Musik täuscht weder über den schroffen Kern der Geschichte noch darüber hinweg, dass Carmen ausschließlich in der Welt derer spielt, die trotz bescheidener Raubzüge Verlierer:innen bleiben werden. Die charismatische Titelheldin wird dabei zu einem explosiven Symbol der Möglichkeit eines anderen Lebens, eine Allegorie des Unkontrollierbaren.
Intendant Florian Lutz erzählt die vielleicht berühmteste Oper der Welt als Sozialdrama voller Humor in der neuen Raumbühne von Sebastian Hannak, gemeinsam mit dem bewährten Regieteam des Kasseler Wozzeck , das zuletzt mit dem deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Inszenierung Musiktheater ausgezeichnet wurde.
Musikalische Leitung: Kiril Stankow
Musikalische Assistenz | Probendirigent: Viktor Jugovic
Regie: Florian Lutz
Video-Regie: Konrad Kästner, Christopher Fromm
Bühne: Sebastian Hannak
Kostüme: Mechthild Feuerstein
Mitarbeit Kostüm: Lara Belén Jackel
Dramaturgie: Kornelius Paede
Chorleitung: Marco Zeiser Celesti
CANTAMUS-Chor: Fiona Luisa
Licht: Marie-Luise Fieker
Assistenz des Chordirektors: Martin Forciniti
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Termine
Sa 19.4.2025, 18:00
So 27.4.2025, 18:00
Mi 28.5.2025, 18:00und weitere Termine
Tanz-Uraufführung von Antonio Ruz mit Kompositionen von W.A. Mozart und Heinrich Schütz
Das Requiem ist Mozarts geheimnisvollstes Werk, von einem ominösen grauen Boten in Auftrag gegeben – der sich allerdings später als Diener des Grafen Franz von Walsegg herausstellt, der ein seltsames Hobby pflegte und bei bekannten Komponisten Werke in Auftrag gab, um jene später als Eigene aufzuführen. Mozart spürt bei der Komposition, dass er seine eigene Totenmesse komponiert und stirbt über der Arbeit am unvollendeten Werk – noch auf dem Totenbett gibt er Anweisungen, wie das Werk zu vollenden sei.
Mozarts Requiem beschwört mit großer Ausdruckskraft die emotionalen Augenblicke und Abgründe des menschlichen Seins im Angesicht des Todes herauf – es beschreibt einen Schauplatz von Grenzzuständen, Warteraum und Durchgangsort zu einer anderen Welt. Dieser Ort mag kein Sehnsuchtsort sein, dennoch stellt Mozart hier musikalisch Fragen an das Leben, an die Humanität, an die Zärtlichkeit und Fragilität von Liebe und Beziehungen und an die Zerbrechlichkeit von Gesellschaften. Seine Musik offenbart sich als Apell zum Leben. Darauf geht der Choreograf Antonio Ruz ein und ermutigt in seiner Choreografie dazu, sich auf den Tod bereits im Leben einzulassen, ihm ins Auge zu schauen, um das Leben annehmen zu können. Antonio Ruz hat im letzten Jahr selbst den Verlust eines geliebten Menschen erfahren und beschreibt in seiner Choreografie die unendlich vielen Emotionen, die mit dem Tod eines Menschen verbunden sein können: Gesten, Blicke, Umarmungen, sowie die Gefühle von Angst und Empathie, Einsamkeit und Ablehnung, Leere, Wut und Schmerz. Wie kann man dies alles in Choreografie, in Bewegung umsetzen?
„Wir müssen dem Tod ins Auge sehen, um das Leben anzunehmen. Der Tanz ist dabei ein kraftvolles Kommunikationsmittel, das kulturelle, ethnische, religiöse und politische Barrieren überwindet und eine spirituelle Dimension eröffnet.“
Antonio Ruz
Musikalische Leitung: Marco Comin
Choreografie: Antonio Ruz
Bühne & Kostüm: Markus Meyer
Sounddesign (bis Premiere): Randomhype
Licht: Jürgen Kolb
Dramaturgie: Thorsten Teubl, Lars Gunnar Anderstam
Chor: Marco Zeiser Celesti
TANZ_KASSEL in Kooperation
mit dem Musiktheater, Opernchor und Staatsorchester Kassel
Bewertungen & Berichte Mozart_Requiem - Selig sind die Toten
1Musical
La Cage aux Folles
Musical von Jerry Herman
I am what I am! schleudert die schillernde Drag-Queen Zaza in das Scheinwerferlicht und manifestiert damit nicht nur ihre eigene Identität: Seit das Musical La Cage aux Folles in den frühen Achtzigern die Bühnen eroberte, wurde das Solo der großen Travestie-Diva weltweit zur selbstermächtigenden Hymne für die queere Bewegung.
Das Erfolgsmusical von Jerry Herman und Harvey Fierstein schlug große Wellen und hat bis heute kaum an Aktualität eingebüßt: Georges ist der Betreiber des frivolen Travestieclubs La Cage aux Folles (dt. Ein Käfig voller Narren ), in dem sein Lebensgefährte Albin als Zaza täglich den Star des Abends gibt. Jean-Michel, der gemeinsame Sohn des Künstlerpaares, verliebt sich allerdings ausgerechnet in die Tochter eines erzkonservativen Politikers, der die lokale Dragszene zur Zielscheibe erklärt hat. Beim schwiegerelterlichen Kennenlerndinner steht auf der Kippe, wie sehr die eigene Identität für das Familienglück in den Hintergrund geraten muss.
Der südafrikanische Regisseur Matthew Wild verwandelt das Kasseler Staatstheater in den verruchten südfranzösischen Nachtclub, in dem mit tänzerischer Leichtigkeit die Käfigstäbe der sozialen Normalität gesprengt werden. Das bunte Ensemble der „Cagelles” zeigt sich in seinen Einlagen dabei als Sammlung skurriler Persönlichkeiten, ähnlich grotesk poltern aber auch die bürgerlichen Spießer daher. Alles gut gelaunt verpackt im klassischen Broadway-Sound zwischen glitzernder Show und größten Emotionen: „Bonsoir, Bonsoir, Messier-dame! Nur noch Champagner von jetzt an bis zum Finale!”
Musik und Gesangstexte von Jerry Herman
Buch von Harvey Fierstein
Nach dem Stück „Ein Käfig voller Narren“ von Jean Poiret
Deutsch von Martin G. Berger
Musikalische Leitung: Peter Schedding
Regie: Matthew Wild
Choreografie: Louisa Talbot
Bühne: Sebastian Hannak
Kostüme: Connor Murphy
Licht: Christian Franzen
Dramaturgie: Felix Linsmeier
Eine Kooperation mit der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V.
Die beliebte Reihe „Resonanzboden“ der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V., ermöglicht es dem Publikum regelmäßig mit Künstler:innen und Mitarbeiter:innen des Staatstheaters ins Gespräch zu kommen.
Thema im Mai: ERSATZSPIELSTÄTTE OPERNHAUS / BAUSTELLENBESICHTIGUNG
Erhalten Sie exklusive Einblicke in die neuentstehende Spielstätte und kommen Sie mit uns ins Gespräch: Was ist das Besondere an diesem neuen Bau und warum erregt er überregional so ein Interesse? Welche Veränderungen bringt das neue Theater mit sich, welche Auswirkungen hat dies auf die Spielplangestaltung und die Planung?
Moderation: Wilfried Sommer
Mit: Florian Lutz (Intendant), Björn Most (Projektdirektor), Mario Schomberg (Technischer Direktor), Susanne Schulze (Künstlerische Betriebsdirektorin)
Einlasskarten erhältlich ab 14. April 2025 an der Theaterkasse gegen Vorlage des Mitgliedsausweises der Fördergesellschaft - solange der Vorrat reicht.
Weitere Termine:
23.06.2025: RÜCKBLICK/AUSBLICK mit dem Intendanten & Verleihung Nachwuchspreis, Moderation: N. N.
Seien Sie mutig und stehen Sie auf vom Sofa! TANZ_Mit! ist das Tanztraining für alle Tanzbegeisterten, die erste Schritte in angeleiteten Improvisationen und die Bewegungsvielfalt des Zeitgenössischen Tanzes kennenlernen möchten. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, nur bequeme Kleidung und etwas zu trinken.
Treffpunkt 15 Minuten vor Beginn am Bühneneingang (Du-Ry-Straße 1).
Begrenzte Teilnehmer:innenanzahl mit vorherigem Kartenkauf für 3,- Euro an der Theaterkasse.
Die Produktion Create and Play (AT) arbeitet mit den theatralen Mitteln von Pen-and-Paper-Rollenspielen. Pen-and-Paper-Rollenspiele sind Spiele bei denen Spieler:innen gemeinsam eine Geschichte erzählen. Bei der Performance teilt sich das Publikum in zwei Gruppen. Der größere Teil des Publikums kreiert gemeinsam mit einem Performer eine Spielwelt. Eine kleinere Gruppe bestehend aus 6 Zuschauer:innen bestimmt das Handeln der Protagonisten-Figuren in dieser Welt. So wird vereint eine fiktive Story konstruiert. Gemeinsam werden auf eine spielerische Art Fragen nach sozialen Rollenbildern und gesellschaftlicher Verantwortung gestellt. Das Erschaffen fiktiver Welten lädt dazu ein, über Utopien nachzudenken. Wir wollen uns mittels Zukunftsvisionen mit Themen des Zusammenlebens und der gegenseitigen Verantwortung auseinandersetzen.
Es ist uns wichtig darauf hinzuweisen, dass das Publikum in der Performance einen aktiven Part einnehmen wird. Es soll ein Raum geschaffen werden, in dem sich jede und jeder kreativ einbringen kann. Hierbei soll aber niemand bloßgestellt werden. Es ist ausdrücklich gestattet, Fragen zu stellen, den Raum zu verlassen, wiederzukommen, etwas zu essen oder zu trinken.
Um Teil der kleineren Protagonist:innen-Gruppe zu werden, benötigen Sie ein Ticket (kostenfrei erhältlich an der Theaterkasse).
PLURALE, das 11. Festival der jungen Talente, ist eine Kooperation zwischen der Hessischen Theaterakademie, der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, den Studiengängen Dramaturgie und Curatorial Studies der Goethe Universität Frankfurt sowie der Kunsthochschule Mainz und der Kunsthochschule Kassel. Das Festival fördert seit über 20 Jahren den Gedanken der Kooperation zwischen den Disziplinen und den Studienangeboten. Gemeinsam entwickelte Projekte der Studierenden aus den beteiligten Hochschulen werden vom 17. bis 25. Mai 2025 im Hessischen Staatstheater und in der documenta-Halle in Kassel vorgestellt.
Musiktheater
Termine
Sa 17.5.2025, 12:00 - 18:00
Fr 23.5.2025, 12:00 - 18:00
Sa 24.5.2025, 11:00 - 17:00
Der Park als Dritter Ort: Im Rahmen der PLURALE laden wir zu einer einstündigen Lesung im Opernfoyer ein. Mit Texten von Anna Penn, Lara Finkenstädt, Tamara Goehringer, Lisa Stozyk, Fabio Sacher, Erin Honeycutt, François Pisapia. Die Lesung findet bilingual in Englisch und Deutsch statt.
Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition
Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.