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Mudam Luxembourg

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 qm Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).

Kontakt

Mudam Luxembourg
Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean
3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxembourg

Telefon: +352 45 37 85-960
E-Mail: info@mudam.lu

 

Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei
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Ausstellung

The Collective Laboratory

Mudam Luxemburg präsentiert The Collective Laboratory, ein experimentelles und zeitlich offenes Projekt, das die Ausstellungssäle im Obergeschoss des Mudam in einen Ort für Künstler- residenzen verwandelt. Sechs unabhängige Verlags- und Performancekollektive aus verschiedene Europäischen Städten wurden eingeladen, die leeren Säle sieben Wochen lang mit Leben zu füllen.

Dieses Projekt stützt sich auf die lange Geschichte der Zusammenarbeit von Künstlern, die ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Ideen austauschen, um ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen. Während des gesamten Mittelalters bis zur Renaissance arbeiteten Künstler und Kunsthandwerker in Zünften zusammen, um Werke herzustellen, wobei eine individuelle Urheberschaft oft abgelehnt wurde. Im 20. Jahrhundert wurde die Bildung von Kollektiven mit Avantgarde- Gruppen wie den Dadaisten und den Konstruktivisten, die den Mythos des einsamen und genialen Künstlers in Frage stellen wollten, zu einem politischen und kreativen Projekt per se. Diese alternativen Methoden des Kunstschaffens setzten sich bis über die jüngste Jahrhundertwende fort und erstreckten sich auch auf kuratorische und publizistische Praktiken.

The Collective Laboratory findet zu einer Zeit statt, in der sich Künstler zunehmend kollaborativen Ansätzen zuwenden, um institutionelle Modelle und Methoden zu überdenken, umzugestalten und zuweilen zu umgehen. The Collective Laboratory zielt darauf ab, aufstrebende Kollektive zu unterstützen und ihnen die Infrastruktur sowie die finanziellen und materiellen Ressourcen zur Verfügung stellt, zu denen sie oft keinen Zugang haben, und dabei gleichzeitig ihren Ansatz zu teilen, die Nutzung institutioneller Räume und Ressourcen neu zu überdenken.

The Collective Laboratory ist auch eine konkrete Antwort auf die Knappheit an Räumen für Künstlerresidenzen und Ateliers weltweit und in Luxemburg im Besonderen.

Ganz im Sinne des von der Kuratorin und Kunsthistorikerin Clémentine Deliss geprägten Begriffs vom „metabolischen Museum“ beabsichtigt The Collective Laboratory für eine Zeit lang die statische Funktion des Ausstellungssaales als Ort der Präsentation zu unterwandern und sie in einen lebendigen Ort der künstlerischen Produktion zu verwandeln: die Ostgalerie, die den an Performances arbeitenden Kollektiven vorbehalten ist, wird ein dynamischer Raum für offene Proben und andere Happenings. Das Kollektiv gobyfish verwandelt die Galerie in ein Lebensmittellabor, in dem sie mit uralten Konservierungstechniken experimentieren, während crème soleil ein bestehendes Tanzstück an den Museumskontext anpasst. OMSK Social Club entwickelt eine fiktive Welt, in die einzutauchen die Besucher des Mudam eingeladen sind.

Gleichzeitig beherbergt die West- galerie die hinter den Kulissen vor sich gehenden und daher oft unsichtbaren ablaufenden Prozesse unabhängiger und redaktioneller Arbeit (Forschung, Schreiben, Übersetzung, gemeinsames Lesen), die es der Verlagsarbeit ermöglichen, in den Dialog mit anderen Disziplinen zu treten. moilesautresart betreibt Forschung für ihre nächste Veröffentlichung, die sich mit geologischen, virtuellen und metaphorischen Löchern befasst. Die beiden folgenden Kollektive-in-Residence erkunden jeweils den Übergang zwischen ihrer digitalen und analogen Existenz aus verschiedenen Blickwinkeln. Mnemozine lädt das Publikum zu performativen Veranstaltungen ein, die auf technologischer Veralterung basieren, während Éditions Burn~Août ihre Online-Präsenz als Instrument zur freien Verbreitung von Wissen verbessern möchte.

Beide Säle bleiben während der Öffnungszeiten des Museums für die Besucher geöffnet, was es ihnen erlaubt, die Arbeit ganz unmittelbar zu verfolgen und Einblicke in den kreativen Prozess zu bekommen, der sonst hinter der glatten Fassade einer Museumsausstellung oder eines Events verborgen bleibt. In beiden Sälen wird eine allmähliche Verwandlung stattfinden, wird doch jedes einzelne der Kollektive sich dort für eine zweiwöchige Residenz mitten im Museum einrichten, den Raum beleben und mit seiner Arbeit aktivieren und Spuren seines Aufenthaltes hinterlassen, was womöglich zu einer Ausstellung mit offenem Ende führen wird.

Während der Zeit der Künstlerresidenzen werden öffentliche Präsentationen die jeweilige Arbeit der Kollektive vorstellen, mit Events wie Performances, Workshops und Hörsessions, die in enger Zusammenarbeit mit dem Publics Department des Mudam konzipiert wurden. Das einzigartige Format von The Collective Laboratory erlaubt es den Kollektiven, eine Art „Generalprobe“ abzuhalten, ohne dass ihre Arbeit schon vollendet zu sein hat, und dem Publikum, die vielfältigen Aspekte des kreativen Prozesses zu beobachten.

Kuratorinnen: Line Ajan und Clémentine Proby

Die Kollektive:
Éditions Burn~Août (Marseille, Paris, Lyon)
crème soleil (Paris)
gobyfish (London)
Mnemozine (Luxemburg)
moilesautresart (Brüssel)
OMSK Social Club (Berlin)

Das Werk T(( ))mb des OMSK Social Club wurde ursprünglich vom Kunstraum Niederösterreich, Wien 2023, in Auftrag gegeben.

Das von moilesautresart entwickelte Projekt ist eine Koproduktion mit dem Frans Masereel Centrum aus Kasterlee.

Artist residency – Opening on Thu 30 Nov 2023 | 19h00–21h00

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Ausstellung

A Model: Prelude

A Model ist eine Ausstellung, die eine Reflexion über die Rolle des Museums zu Beginn des 21. Jahrhunderts präsentiert. Sie bekräftigt die Notwendigkeit, die Institution als lebendigen Ort zu betrachten, der sensibel und aufgeschlossen für zeitgenössische Debatten ist und dessen Aufgabe über den Status eines bloßen Ausstellungsraums hinausreicht. A Modelerwägt die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn Museumssammlungen als aktive und performative Umgebungen neu konzipiert werden, anstatt nur als zeitlose Aufbewahrungsorte für Objekte verstanden zu werden.

In A Model geht es um das Potenzial der Kunst, einen entscheidenden Einfluss auf die Welt auszuüben, und darum, wie Künstler ihr Engagement für dieses Potenzial durch ihre Arbeit zum Ausdruck bringen. Auch wenn die Vision eines Künstlers subjektiv, individuell und persönlich ist, sind Kunstobjekte bzw. Manifestationen der künstlerischen Vision doch wesentliche Formen der Kommunikation. Die Vorstellung vom Museum als statischem Archiv – ein Konzept, das aus der Aufklärung stammt – wird im heutigen kulturellen Kontext, in dem zeitlich begrenzte, ereignisbasierte und experimentelle Kunstwerke, Ausstellungen und Erfahrungen Teil der institutionellen Sprache sind, auf den Kopf gestellt.

Das Museum muss gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigen und als selbstverständlich erachtete Vorstellungen überdenken. Heutzutage verändert sich die Museumslandschaft: die Bandbreite reicht dabei von einem neuen Ansatz für Diversität innerhalb der Institutionen bis hin zum Hinterfragen bestehender und tief verankerter Narrative und dem Umschreiben der Geschichte, um Kulturen bzw. künstlerische Praktiken, die bisher übersehen oder ignoriert wurden, neu zu etablieren. Die Pandemie hat in den letzten Jahren auch das Verhalten verändert: Die Rückkopplungsschleifen der sozialen Medien und die sich ständig verbessernden visuellen Technologien erweitern unser Verhältnis zu Informationen und der Realität der Welt, in der wir leben.

Dieser Drang, sich selbst zu überdenken und neu zu erfinden, ist in der Entwicklung des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst nichts Neues. Diese Ausstellung wurde zum Teil durch das Projekt des Künstlers und Aktivisten Palle Nielsen inspiriert, die den Titel Modellen – En model för ett kvalitativt samhälle (Das Modell – Ein Modell für eine qualitative Gesellschaft) trug. Es wurde 1968 im Moderna Museet in Stockholm präsentiert, das damals von Pontus Hultén geleitet wurde, der zu seiner Zeit maßgeblich zur Neudefinition des Museums beigetragen hat. Nielsens Projekt bestand darin, einen Abenteuerspielplatz innerhalb des Museums zu installieren, der für alle Stockholmer Kinder frei zugänglich war und eine breite Palette von Spielfunktionen und Aktivitäten bot. Er war drei Wochen lang geöffnet und lockte mehr als 33.500 Besucher an, darunter 20.000 Kinder (Erwachsene zahlten den normalen Eintrittspreis).

A Model greift den belebenden Geist dieses Projekts auf, indem es das Engagement des Museums für zeitgenössische Kunst erneuern möchte. Es markiert den Beginn eines neuen Denkens über die Art und Weise, wie Kunst präsentiert und betrachtet wird, indem es die Mudam-Sammlung als Ausgangspunkt einer temporären Ausstellung verwendet. Letztere vereint ca. zehn Künstlerinnen und Künstler, die eingeladen wurden, neue Auftragsarbeiten zu konzipieren, die von Werken aus der Sammlung inspiriert sind und mit diesen in Dialog treten, und deren Arbeiten die Institution Museum und die heutige Gesellschaft kritisch beleuchten. A Model ist ein Zeugnis für die Rolle, die Kunstschaffende bei der Gestaltung des kollektiven Bewusstseins spielen, und für den Einfluss, den sie auf die Entwicklung eines modernen Kunstmuseums hatten.

Die Ausstellung wird vom 1. Dezember 2023 bis zum 8. September 2024 zu sehen sein. Sie ist in drei unterschiedliche Zeitabschnitte gegliedert, beginnend mit A Model: Prelude – Rayyane Tabet. Trilogy, gefolgt von A Model, das sich ab Anfang 2024 über zwei ganze Etagen des Museums erstrecken wird, und abschließend A Model: Epilogue – Jason Dodge.

Als Auftakt zur Ausstellung A Model erhielt Rayyane Tabet völlig freie Hand, ein ortsspezifisches Projekt für den Henry J. and Erna D. Leir Pavilion zu entwickeln.

Das Werk des gelernten Architekten basiert auf der Analyse und dem Verständnis von soziokulturellen Zusammenhängen. Seine Arbeiten verbinden historische mit subjektiver Erinnerung, um eine alternative Lesart zum offiziellen Narrativ seines Untersuchungsgegenstandes zu entwickeln und ihn für neue Bedeutungen zu öffnen. Rayyane Tabet misst den Räumen, in die seine Projekte eingebettet sind, ebenfalls große Bedeutung bei. Die Artikulation seiner Installationen im Ausstellungsraum berücksichtigt den historischen Rahmen der Architektur, wodurch ihre Besonderheiten ebenso wie ihre Widersprüche sichtbar werden.

Als Reaktion auf die Einladung hat der Künstler Trilogy konzipiert, eine Installation, die sich vor dem Hintergrund von drei entscheidenden Epochen der Zeitgeschichte entfaltet. Die Zwischenkriegszeit wird durch die Präsentation von Elementen aus einem Raum des Sanatorium Paimio von Alvar Aalto, einem zentralen Werkensemble der Mudam-Sammlung, heraufbeschworen. Dieses zwischen 1930 und 1933 entworfene Möbelstück ist ein Sinnbild für die funktionalistische Forschung und die humanistische Denkweise des Architekten, der es so gestaltet hat, dass es durch seine vielfältigen Funktionen zum Wohlbefinden und sogar zur Rehabilitation der Bewohner beiträgt.

Der Künstler lässt auch die Zeit Revue passieren, in der das Mudam-Gebäude entstand, ebenso wie andere Werke des Architekten Ieoh Ming Pei: die Pyramide des Louvre in Paris und der Anbau des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Es handelt sich um Architekturen ihrer Zeit, die sich durch große verglaste Flächen auszeichnen, transparent und offen nach außen – sie dienen als Metaphern für den Wendepunkt in der Geschichte, der durch den Zusammenbruch der Sowjetunion zu Beginn der 1990er-Jahre herbeigeführt wurde.

Nach demselben Prinzip der Verbindung von Erinnerungen und materiellen Formen sind die Fenster, die die Fußgängerbrücke zum Pavillon einrahmen, mit lichtdurchlässigen Vorhängen verkleidet, ähnlich denen, die die Großeltern des Künstlers in den 1950er-Jahren in ihrer Wohnung in Beirut anbrachten. Die Inneneinrichtung so zu gestalten und das Licht hereinzulassen, war typisch für eine von Fortschritt und Wohlstand geprägte Zeit. Im Gegensatz dazu ist das Glasdach des Pavillons vollständig mit einer blauen Folie bedeckt, die den Himmel unsichtbar macht und Aaltos Möbel dauerhaft in ein Abendlicht taucht. Rayyane Tabet ließ sich dabei von der Zivilbevölkerung Beiruts inspirieren, die während des Sechs-Tage-Krieges 1967 die Fenster ihrer Häuser und sogar die Scheinwerfer ihrer Fahrzeuge mit dunkelblauer Farbe überdeckte, um nicht gesehen zu werden.

Zu guter Letzt verweist Rayyane Tabet auch auf die Explosion, die sich am 4. August 2020 im Hafen von Beirut ereignete, indem er ein Werk konzipiert, das aus Karaffen besteht, die ihrerseits aus vor Ort geborgenen Glasfragmenten hergestellt wurden. Damit erschafft er eine Möglichkeit, sich eine Art symbolische Reparatur vorzustellen.

Kuratoren: Bettina Steinbrügge, mit Sarah Beaumont, Clément Minighetti und Joel Valabrega

Mit Unterstützung von: Banque Degroof Petercam Luxembourg

Rayyane Tabet. Trilogy – Vernissage am Do 30 Nov. 2023 | 19h00–21h00

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Ausstellung

After Laughter Comes Tears

A performative exhibition in four acts

After Laughter Comes Tears ist eine experimentelle Ausstellung welche dem Thema der Performance gewidmet ist, und die zweite Ausgabe der Mudam Performance Season, eine Ausstellungsreihe welche 2021 begonnen wurde. Als „performative Ausstellung“ konzipiert, wird After Laughter Comes Tears die Arbeiten von vierunddreißig Künstlern präsentieren, die in den Disziplinen der Performance, der Installation und des Videos arbeiten. Betitelt nach dem Song der amerikanische Soulsängerin und Songwriterin Wendy Rene aus dem Jahr 1964, „After Laughter“, präsentiert sich die Ausstellung wie eine Theateraufführung in vier Akten: Prolog, 1. Akt, 2. Akt, 3. Akt, 4. Akt und Epilog. Indem das bewegte Bild und die Installation, ebenso wie die Ausstellung selbst mit ihrer Szenografie als performative Objekte verstanden werden, schlägt die Ausstellung eine begriffliche Erweiterung der Performance vor. Zudem verankert sie die Disziplin der Performance im Museum, wo sie sonst nur bei Gelegenheit und in kurzem zeitlichen Rahmen gezeigt wird.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist das in dieser Spätphase des Kapitalismus in vielen Gesellschaften vorherrschende Gefühl von Stillstand und Ärger. Es wird umfangen von den Ängsten einer Generation, die sich der Klimakrise ausgesetzt sieht, dem Niedergang des von neoliberaler Politik ruinierten Wohlfahrtstaates und dem Anstieg von Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremen Parteien weltweit, was von den überall on- und offline auftauchenden Fake-News unterfüttert wird. Mit einem theatralischen Ton, der zwischen Humor und Drama hin- und her pendelt, entfaltet sich in After Laughter Comes Tears eine Erzählung, die zu und von Körpern spricht, von der Politik und ihrem schwierigen Verhältnis zueinander unter den Bedingungen des Kapitalismus. Arbeiten junger Künstler im Dialog mit denjenigen etablierter Künstler werden auf die in die Krise geratene gegenseitige Anteilnahme blicken und auf tief verwurzelte Vorstellungen von Normalität und werden versuchen, stereotype Herangehensweisen an soziale und biologische Normen sichtbar zu machen und zu hinterfragen.

Ist das Lachen die beste Medizin, um die Verzweiflung zu mildern? Humor und manchmal auch der Zynismus sind eine weit verbreitete Methode im heutigen Internet, wo Memes und Gifs für einen bestimmten Humor verwendet werden, der einem allgemein verbreiteten Sinn für Sarkasmus folgt. Mit dem ironischen Ton einer desillusionierten Generation und vor dem Hintergrund einer langen Geschichte des satirischen Widerstands bietet die Ausstellung dem Spiel mit Spannungen und Brüchen eine Bühne, wo das Komische untrennbar mit dem Tragischen verbunden ist. Die populäre Tragikomödie als Theatergenre geht zurück auf die Anfänge der Performance an sich. Sie spricht den Sinn für Drama an wie für den Ausdruck von Empfindungen und ist als Achterbahn der Gefühle eine ganz physische Erfahrung. Grimassen und körperliche Antworten auf Furcht, Erschöpfung, Wut, Ekel, Zuneigung und Genuss – Gefühle, die verschmelzen und die jeder von uns kennt werden auf je unterschiedliche Weise ausgedrückt, je nach individuellem oder gemeinschaftlichem Hintergrund. Wie der Humor sind sie nicht nur intuitive, persönliche Reaktionen, sondern hängen auch vom sozialen und kulturellen Kontext ab.

Dies im Sinn, zielt die Ausstellung darauf, zu untersuchen, wie wir in Körper und Geist auf das Drama reagieren, das wir derzeit durchleben. Welchen Einfluss hat der Kapitalismus darauf? Ist Achtsamkeit und Selbstfürsorge die einzige Antwort? Was wird für förderlich für die Gesundheit gehalten, wer gilt als schön? Welche Körper werden gerühmt, welche werden lieber im Unsichtbaren gehalten? Welche Körper werden gepflegt, und wer sorgt für diese Pflege? Wie sorgen die Vernachlässigten für sich selbst? Die Künstler in dieser Ausstellung haben alle eine jeweils sehr eigenwillige Herangehensweise an Begriffe wie Fürsorge oder Normativität, für sie ist der Körper an und für sich politisch und Teil des Kollektivs. Sie werden sich mit der Beziehung zwischen Körper und Geist auseinandersetzen und mit Wohlwollen und Witz die Abscheulichkeit unseres Fleisches feiern, die Erschöpfung annehmen und über die Erotik nachdenken.

Um ein konventionelles Ausstellungskonzept zu vermeiden, schafft After Laughter Comes Tears einen dynamischen Ausstellungsraum, der sich im Laufe der Zeit verändert und dem Besucher eine Vielzahl von Erfahrungen bietet. Während der Ausstellung aktivieren die Werke auch durch Performances oder durch eine aktive Beteiligung der Besucher, die dazu ermutigt werden, die passive Rolle, die von ihnen in kulturellen Einrichtungen allzu oft erwartet wird, hinter sich zu lassen. Das Publikum stellt sich so in den Mittelpunkt eines kollektiven Denkprozesses, der außerdem von dem reichhaltigen begleitenden Programm anregt.

Performancen

12. Oktober / Vernissage
Cem A., Sticker vendor comes to Mudam
Lukáš Hofmann, Long story short
Taus Makhacheva, ASMR Spa

13. Oktober
Taus Makhacheva ASMR Spa

14. Oktober / Museumsnacht
Taus Makhacheva, ASMR Spa
Lukáš Hofmann, Long story short

29. Oktober
Ndayé Kouagou, 4 dogs and a plum

3. + 4. + 5. November
Jean-Charles de Quillacq, The Stand-in

9. + 10. Dezember
Taus Makhacheva, ASMR Spa

17. Dezember
Anna Franceschini, JET SET

7. Januar
PRICE, I Try My Tongue (sequences)


Kuratorinnen:
Joel Valabrega und Clémentine Proby

Assistiert von:
Nathalie Lesure und Fanny Wateau

Künstler·innen:
Cem A., Monira Al Qadiri, Panteha Abareshi, Kate Cooper, Pauline Curnier Jardin, Jesse Darling, Stine Deja, Omer Fast, Anna Franceschini, Guan Xiao, Sidsel Meineche Hansen, Lukáš Hofmann, Christian Jankowski, Chris Korda, Ndayé Kouagou, Ghislaine Leung, Isaac Lythgoe, Taus Makhacheva, Diego Marcon, Jacopo Miliani, Marie Munk, Chalisée Naamani, Agnieszka Polska, PRICE, Jean-Charles de Quillacq, Mika Rottenberg, Julika Rudelius, Dorian Sari, Sin Wai Kin, Shinuk Suh, Martine Syms, Mungo Thomson, Cajsa Von Zeipel, Artur Żmijewski

Szenografie:
Matilde Cassani Studio
(Matilde Cassani, Leonardo Gatti, Cecilia da Pozzo)
Caro: a thing of softness Kissen von Alessandro Cugola und Joseph Rigo

Mit Unterstützung von:
The Danish Arts Foundation
Ambasciata d'Italia Lussemburgo
Fondation Cavour

Dank an:
Spazio Meta
Embassy of the Czech Republic in Luxembourg

Publikation:
Diese umfangreiche Publikation, die gemeinsam vom Mudam und von Lenz Press herausgegeben wird, begleitet und ergänzt die Ausstellung. Sie enthält Bilder und neue Texte zu den Werken der Künstler, Ansichten der Installationen und ein Gespräch zwischen den Kuratorinnen der Ausstellung und den Herausgebern der Publikation. Das Buch folgt der Struktur der Ausstellung mit einem Prolog, vier Akten und einem Epilog, die jeweils Textauszüge aus den Bereichen Theorie, Belletristik und Poesie enthalten, die inspirierend für die Themen der Ausstellung waren und diese untermauert haben. Um das Format eines „traditionellen“ Katalogs zu erweitern, wurde jedem Künstler freie Hand gegeben in Form einer Einladung, nach seinen eigenen Ideen einen Beitrag zum Buch zu leisten.

Gestaltung: Sam de Groot
Sprache: Englisch
Veröffentlichung im Dezember 2023

Diese Ausstellung enthält stroboskopische Lichteffekte welche bei Menschen mit lichtempfindlicher Epilepsie Anfälle auslösen können. Einige Werke sind aufgrund sensibler Inhalte nicht für jeden Besucher geeignet.

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Ausstellung

Deep Deep Down

Präsentation der Sammlung

Die meisten Sammlungen zeigen nur einen kleinen Teil ihrer Bestände. Viele der Kunstwerke werden, wenn überhaupt, nur selten ans Licht geholt. Aber diese Katakomben sind keine Katastrophe. Sie sind meist schlicht ganz normal. Dies gilt für Sammlungen, die nur bei wenigen, besonderen Anlässen ausgestellt werden.

Man kann nun versuchen, diese Ausnahmen öfter stattfinden zu lassen, gewisse Stücke aus den Tiefen hervorzuholen, sie ans Licht zu bringen und sie so gut wie möglich zu präsentieren. Aber was wäre, wenn man stattdessen die Sammlung in ihrer eigentlichen Form zeigen würde? Wenn man nicht so sehr ihre Existenz im Verborgenen bedauern würde, als diese materiell, greifbar, sichtbar, verstehbar zu machen? Und sensationell, also spürbar, im wahrsten Sinn des Wortes.

Ziel soll es sein, diese verrückte, spektakuläre, luxuriöse und einschüchternde Erfindung der europäischen Moderne, die wir eine öffentliche Sammlung nennen, in etwas Erfahrbares zu verwandeln. Und dabei über die ausgewählten Spitzen eines immer größer werdenden Eisbergs hinausgehen. Um der Sammlung als Ganzer die Ehre zu erweisen, muss man vor allem auf die im Dunkeln liegenden Bereiche blicken, statt nur die Qualität einzelner Werke hervorzuheben. Das Kriterium muss die Quantität sein, und nicht so sehr thematische oder formale Fragestellungen.

Kurz: wir entschieden uns, so viele Werke aus der Sammlung zu zeigen, wie das überhaupt möglich war. Wie Sie sich vorstellen können, stießen wir auf einige Hindernisse – an denen wir jetzt eifrig arbeiten. Vernissage Ende Juni.

Shirana Shahbazi (1974, Teheran) studierte zunächst Fotografie an der Fachhochschule Dortmund, dann an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Institutionen in Einzelausstellungen gezeigt, wie im Kunsthaus Hamburg (2018); Instituto Svizzero, Mailand (2018); Museum Fotogalleriet, Oslo (2017); KINDL, Berlin (2017) und Kunsthalle Bern (2014). Im Jahr 2005 nahm sie an der 51.Biennale in Venedig teil. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen der Tate Modern, London; Centre Pompidou, Paris; Guggenheim Museum, New York; MoMA, New York und Migros Museum, Zürich und anderer. 2019 war sie Preisträgerin des Meret- Opppenheim-Preises. Sie lebt und arbeitet in Zürich.

Tirdad Zolghadr (1973, Iran) ist unabhängiger Kurator, Kunstkritiker und Schriftsteller. Seine Beiträge werden regelmäßig in den Zeitschriften Frieze und Cabinet veröffentlicht. Er ist Autor von Romanen und Essais wie Traction (2016) oder, gemeinsam mit Nav Haq, Lapdogs of the Bourgeoisie – Class Hegemony in Contemporary Art (2010). 2005 war er Ko-Kurator der Biennalen von Taipei und Sharjah. 2009 wurde er zum Kommissar des Pavillons der Vereinigten Arabischen Emirate auf der Biennale von Venedig ernannt. Von 2016 bis 2020 war er assoziierter Kurator im KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Seit 2017 ist er künstlerischer Leiter der Sommerakademie Paul Klee in Bern. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Kuratoren: Shirana Shahbazi und Tirdad Zolghadr
In Zusammenarbeit mit: Manuel Krebs
Medienpartner: Luxemburger Wort

Die Ausstellung wird koordiniert von Marie-Noëlle Farcy, assisiert von Vanessa Lecomte

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Ausstellung

Mudam Sammlung

Die bedeutendste Sammlung für Gegenwartskunst in Luxemburg

Inhaltlich wie konzeptuell konsequent international, umfasst sie beinahe 700 Werke aller Medien von Künstlern aus Luxemburg und der ganzen Welt.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Dabei besteht ein kleiner Teil der Sammlung aus Mode- und Designobjekten. Über 54 Werke in der Sammlung waren Auftragsarbeiten für das Mudam und entstanden unter Berücksichtigung seiner spezifischen architektonischen Gegebenheiten. Eckdaten für den Sammlungsaufbau waren die ersten Erwerbungen in den 1990er-Jahren, die Gründung des Museums 1998 und seine Eröffnung 2006. Wenngleich die 1960er-Jahre als historischer Bezugspunkt für die Gegenwartskunst gelten, datiert die Mehrzahl der Werke in der Sammlung aus den Jahren 1989 bis heute. Eine Ausnahme bildet das Möbelensemble für das Paimio-Sanatorium, welches zwischen 1931 und 1933 von dem Architekten Alvar Aalto entworfen und 2002 durch das Mudam erworben wurde.

Nancy Spector (Artistic director – Chief Curator des Solomon R. Guggenheim Foundation in New York), Daniel Birnbaum (Direktor des Acute Art in London) und Adam Szymczyk (künstlerischer Leiter der Documenta 14) sind Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Mudam Sammlung bis 2020, zusätzlich zu Paul die Felice, der dort den Verwaltungsrat vertritt. Das Komitee wird geleitet von Suzanne Cotter, der Direktorin des Mudam.

Werke der Sammlung die aktuell im Mudam ausgestellt sind

Stephan Balkenhol, Portaits de SS.AA.RR. Le Grand-Duc Jean et La Grande-Duchesse Joséphine-Charlotte
Ronan & Erwan Bouroullec, Mudam Café
Thomas Hirschhorn. Flugplatz Welt/World Airport
Suki Seokyeong Kang
Michel Paysant, Nano-portraits de SS.AA.RR. le Grand-Duc Henri et la Grande-Duchesse Maria Teresa
Recent Donations and Long-Term Loans
Martin Szekely, Lobby
Bert Theis, Drifters
Su-Mei Tse, Many Spoken Words
Worlds in Motion
Werke der Sammlung die aktuell im Park Dräi Eechelen ausgestellt sind

Maria Anwander, The Present
Nairy Baghramian, Beliebte Stellen/Privileged Points
Andrea Blum, gardens + fountains + summer café
Fernando Sánchez Castillo, Bird Feeder
David Dubois, Chênavélos & Bancs-terre
Ian Hamilton Finlay, HUIUS SECULI CONSTANTIA ATQUE ORDO INCONSTANTIA POST ERITATIS A ST.J

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3 Ausstellung

Enfin seules

Fotografien aus dem Archive of Modern Conflict

Enfin seules (Endlich allein) präsentiert eine Auswahl von über zweihundert Bildern aus dem Archive of Modern Conflict. Dieses 1992 in London gegründete Archiv beschreibt sich selbst als „Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.“ Von seinem ursprünglichen Fokus auf die Geschichte von Konflikten erweiterte es sich in etwas, das mehr einem Laboratorium ähnelt als einem herkömmlichen Archiv. Heute gehört es zu den größten Fotosammlungen der Welt mit über acht Millionen Bildern, mit Veröffentlichungen und Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen.

Mit Fotografien aus allen Kontinenten und einem zeitlichen Umfang, der von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre reicht, bietet Enfin seules einen neuen Blick auf die Welt der Pflanzen in all ihrer Vielfalt und individuellen Besonderheit. Die ausgestellten Fotos spiegeln die Vielseitigkeit der Sammlung und präsentieren die Vorstellung einer Welt, in der alle Tiere von der Erde verschwunden sind.

Enfin seules ist eine immersive Ausstellung, die sich um einen zentralen, höhlenartigen Raum herum entwickelt. Die Wände der Ausstellung sind mit stark vergrößerten Fotos aus dem Archiv tapeziert. Aus Bildern von Blumen, Pilzen, Baumstämmen, Farnen, Tropfsteinen und Nordlichtern entsteht ein Panorama von Pflanzen, Felsen und Lichtern, welches den Hintergrund bildet für die Auswahl historischer und neuerer Abzüge. So stehen Werke bekannter Künstler und Fotografen neben Fotos von Botanikern, Astronomen, Mathematikern und anderen Wissenschaftlern wie auch neben solchen von begeisterten Laien und Unbekannten, die eine Zeitspanne von mehreren Generationen umfassen und zahlreiche fotografische Techniken und Prozesse repräsentieren.

The Archive of Modern Conflict hatte Ausstellungen bei: PHotoESPAÑA, Madrid (2018); Les Rencontres d’Arles (2018 und 2017); in der Tate Modern, der Hayward Gallery, London (2014), dem Museum of Contemporary Art Toronto (2013) und bei Paris Photo (2012). Ihr preisgekrönter Verlag AMC Books veröffentlichte bereits über 70 Bücher und unterhält auch eine Zeitschrift: AMC2.

Der Europäische Monat der Fotografie (EMOP) ist ein Netzwerk einzelner Fotofestivals, die alle zwei Jahre in Berlin, Lissabon, Luxemburg, Paris und Wien stattfinden. In diesem Zusammenschluss werden Partnerschaften der internationalen Fotoszene gestärkt, der Austausch gefördert und junge Künstler unterstützt. Der Europäische Monat der Fotografie in Luxemburg wird organisiert von Café-Crème asbl.

Mit Fotografien von:
Anna Atkins (1799, Tonbridge – 1871, Halstead), Paul Marcellin Berthier (1822, Paris – 1912, Paris), Brassaï (1899, Brașov – 1984, Beaulieu-sur-Mer), Adolphe Braun (1812, Besançon – 1877, Dornach), Fred Payne Clatworthy (1875, Dayton – 1953, Estes Park), Thomas Joshua Cooper (1946, San Francisco), William Craven (1809, London – 1866, Scarborough), Maxim Petrowitch Dmitriew (1858, Powalischino – 1948; Nischni Novgorod), Henry John Elwes (1846, Cheltenham – 1922, Cheltenham), Dmitri Ermakov (1845, Tiflis –1916, Tiflis), Amelia Elizabeth Gimingham (1833, London – 1918, Axbridge), Fay Godwin (1931, Berlin – 2005, Hastings), Conrad Theodore Green (1863, Kirkburton – 1940, Birkenhead), Petr Helbich (1929, Prag), John Karl Hillers (1843, Hannover – 1925, Washington D.C.), Frederick Hollyer (1838, London – 1933, Blewbury), Bertha Jaques (1863, Covington – 1941, Chicago), Edward Dukinfield Jones (1848, Derby – 1938, Los Angeles), August Kotzsch (1836, Dresden – 1910, Dresden), Axel Lindahl (1841, Mariestad – 1907, Södertälje), Lee Miller (1907, Poughkeepsie – 1977, Chiddingly), Paul-Émile Miot (1827, Trinidad – 1900, Paris), Charles Nègre (1820, Grasse – 1880, Grasse), Ferdinand Quénisset (1872, Paris – 1951, Juvisy-sur-Orge), Willy Ronis (1910, Paris – 2009, Paris), Jaroslav Rössler (1902, Smilov – 1990, Prag), José María Sert (1874, Barcelona – 1945, Barcelona), Carlo Baldassare Simelli (1811, Stroncone – nach 1877), Fredrick Carl Størmer (1874, Skien – 1957, Oslo), Josef Sudek (1896, Kolín – 1976, Prag), Graham Sutherland (1903, London – 1980, London), Eugen Wiškovský (1888, Dvůr Králové nad Labem – 1964, Prag) und Shikanosuke Yagaki (1897, Kyoto – 1966).

Ausstellungskonzept: Timothy Prus (Archive of Modern Conflict)

Kuratoren:
Timothy Prus
Assistiert von Ed Jones, Luce Lebart, Giulia Shah und Michelle Wilson
Michelle Cotton
Assistiert von Sarah Beaumont und Christophe Gallois

Ausstellungsdesign: Polaris Architects

Die Ausstellung wurde vom Archive of Modern Conflict für das Mudam konzipiert, im Rahmen des Europäischen Monats für Fotografie (EMOP).

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Bewertungen & Berichte Enfin seules

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

19.05.21, 23:32, KP Enfin seules heiß endlich allein

Die älteste Künstlerin dieser Ausstellung wurde 1799 geboren. Das ist insofern etwas Besonderes, weil es um Fotografie geht und die Fotografie erst um 1820 erfunden wurde. Enfin seules heiß endlich allein und ist der Name der Ausstellung mit Werken des Archive of Modern Conflict. Diese Archiev, dass sich zunehmend selbst zu einem Laboratorium rund um die Fotografie entwickelt, versteht sich selbst als “Aufbewahrungsort für die vergessenen und verborgenen Geschichten, die versteckt in seinem fotografischen Fundus liegen.” Und da liegt einiges wie diese Ausstellung im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie (EMOP) im Mudam Luxembourg Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean in Luxemburg stattfindet.

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Mudam Luxembourg

Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

Mudam, das Museum für zeitgenössische Kunst in Luxemburg, setzt sich für eine Vielfalt künstlerischer Disziplinen ein. Seine Sammlung und sein Ausstellungsprogramm stehen für die Tendenzen des zeitgenössischen Kunstschaffens und halten die Besucher ständig über neue künstlerische Arbeitsweisen auf dem Laufenden, auf nationaler wie auf internationaler Ebene.

Das Gebäude, ein Werk des chinesisch-amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei, steht in einem perfekten Dialog mit seinem natürlichen und historischen Umfeld. Erbaut unmittelbar hinter den Überresten des Fort Thüngen, dessen alte Wallmauern seinen Grundriss bestimmten, liegt es, nur wenige Schritte vom Europaviertel auf dem Kirchberg entfernt, im Park Dräi Eechelen, der vom Landschaftsarchitekten Michel Desvigne entworfen wurde und vom dem man eine herrliche Sicht auf die Altstadt hat.

Einfache Volumina und großzügig geschnittene Räume ebenso wie die Verbindung von Stein und Glas zeugen von der meisterhaften Beherrschung der architektonischen Mittel durch den berühmten Architekten. Das raffinierte Spiel zwischen Innen und Außen, bei dem eine Vielzahl von Ausblicken auf den umliegenden Park wie auch auf die Weite des Himmels durch die kühnen Glasdecken ermöglicht wird, wird unterstrichen durch die Verwendung von Magny Doré, einem honigfarbenen Kalkstein, der zu jeder Tages- und zu jeder Jahreszeit das Licht in subtilen farblichen Nuancen wiedergibt. Das Museum verfügt auf drei Etagen über 4500 qm Ausstellungsfläche. Baubeginn war im Januar 1999, die Einweihung fand am 1. Juli 2006 statt.

Das kulturelle Projekt des Mudam beruht auf der Vorstellung von der Kunst als eine poetische Distanz zur Welt. Seine Hauptlinien lesen sich in den Worten Freiheit, Innovation, kritische Geisteshaltung, und all das nicht ohne Humor. In seinen Veranstaltungen wird nicht nur allen möglichen Ausdrucksformen Raum gegeben sondern es werden gleichzeitig auch unsere Gewohnheiten und überkommenen Vorstellungsweisen infrage gestellt. So werden Formen zeitgenössischen Denkens erforscht wie auch die ästhetische Sprache unserer sich entfaltenden Epoche vorgestellt.

Die Mudam Sammlung ist als Zeuge des zeitgenössischen Kunstschaffens in all seinen technischen und ästhetischen Formen offen gegenüber allen künstlerischen Disziplinen: Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, aber auch Design, Mode und die verschiedensten Formen der Graphik und der Neuen Medien präsentieren sich dem Blick der Besucher. Dabei erlaubt sich die entschieden in der Gegenwart verankerte Sammlung eine poetisch-künstlerische Bandbreite, die bei den großen Namen von Bernd und Hilla Becher bis zu Daniel Buren reicht, von Blinky Palermo bis hin zu Cy Twombly. Die Möblierung im Innern wie im Außenbereich wurde Künstlern und Designern wie Erwan und Ronan Bouroullec, Martin Szekely, Konstantin Grcic, Bert Theis, Andrea Blum oder David Dubois anvertraut. Die Sammlung entwickelt sich im Hinblick auf das internationale Kunstschaffen und bewahrt dabei eine besondere Aufmerksamkeit auch gegenüber den bedeutendsten Resultaten der regionalen Kunstszene.

Dieses Abenteuer erlebt Mudam gemeinsam mit seinen Besuchern. Die Besucher sind eingeladen, sich im Museum selbst neu zu erleben, Vorurteile hinter sich zu lassen und der Kunst mit einem neuen und befreiten Blick zu begegnen. Zahlreich sind die Möglichkeiten der verschiedensten Besichtigungen, von der detailliert geführten bis zur selbstständig freien hat der Besucher die Wahl. Als Ort für ästhetische Entdeckungen, für Reflexion und Betrachtung, ist das Mudam auch ein Ort der Geselligkeit in anregendem Rahmen (im Mudam Café) wie auch ein Ort für den anregenden Einkauf (im der Mudam Boutique).
Öffnungszeiten
Mittwoch - Freitag 11-20 Uhr
Samstag - Montag 11-18 Uhr
Feiertage 11-18 Uhr
Dienstags geschlossen sowie am 25.12.

Photos: © Pierre-Olivier Deschamps / Agence Vu, Musée d'Art Moderne Grand-Duc Jean, Architect: I.M. Pei

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Bewertungen & Berichte Mudam Luxembourg

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