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Mefistofele
Arrigo Boito
Premiere: 28.9.2024Oper in einem Prolog, vier Akten und einem Epilog Libretto vom Komponisten nach Johann Wolfgang von Goethes Faust
Bedürfen Menschen der Erlösung? Zwischen himmlischen Engelschören mit strahlender Blechbläser-Aureole und höllischem Hexenkessel mit Schellengeklingel-Schatten nehmen die Sphären im Klangraum der Oper „Mefistofele“ eindringlich Form an. Seit Jahrhunderten wird der Faust-Stoff in allen Künsten bearbeitet und geht der Frage nach, in welchem Spannungsverhältnis Vorstellungen von Gott, Teufel, Mann und Frau die Welt beherrschen. Wer verführt wen zu was, und wie kann es zu einer Erlösung kommen?
Arrigo Boito besaß ein literarisch-musikalisches Doppeltalent und hat als begnadeter Librettist mit Textbüchern für Faccio, Ponchielli und vor allem für Verdi Geschichte geschrieben. Für „Mefistofele“, seine einzig vollendete Oper, übersetzte er den Text aus beiden Teilen von Goethes Faust-Tragödie und fertigte sein eigenes Libretto. In einer schon in die Moderne verweisenden Form montiert, collagiert, verschärft und perspektiviert Boito den Faust-Stoff für seine Oper, die sich seit der Fassung von 1875 im Kanon befindet und einen doppelten Blick auf die altbekannte Geschichte um Liebe, Wissen und Streben erlaubt. Die Figur des omnipräsenten Mefistofele durchbricht mit Ironie, Witz und kalter Distanz das zeitlose Spiel um die menschliche Existenz, und Boito lässt ihn aus scheinbar höllischer Perspektive auf Gott und die Welt buchstäblich pfeifen. Zieht dennoch das „Ewig-Weibliche“ hinan? Welche Gestalt hat die Gnade heute? Diese Fragen stellt Regisseurin Eva-Maria Höckmayr in ihrem Debüt an der Semperoper Dresden.
Musikalische Leitung: Andrea Battistoni
Inszenierung: Eva-Maria Höckmayr
Bühne & Video: Momme Hinrichs
Kostüme: Julia Rösler
Licht: Olaf Freese
Dramaturgie: Dorothee Harpain, Alexander Meier-Dörzenbach
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Wonderful World
Kinsun Chan & Martin Zimmermann
Premiere: 17.10.2024Das Semperoper Ballett im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden: Tanztheater von Kinsun Chan und Martin Zimmermann
eine Produktion von MZ Atelier und Theater St. Gallen
Ist die Welt eine Scheibe? Was, wenn sie kippt? Das Leben – ein Balanceakt? Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät? Extremsituationen ergreifen die ganze Welt, fordern die Menschheit heraus und führen zu verschiedensten Reaktionen. In abstrakter Form setzen sich Kinsun Chan und Martin Zimmermann mit solchen Situationen auseinander, erforschen den Umgang des Einzelnen damit und bilden den stetigen Kampf mit Veränderungen und mit sich selbst ab.
Ort des Geschehens ist ein instabiler Bühnenboden, der durch jede Bewegung der Tänzer*innen kippen kann. Er ist die unsichere Plattform, auf der sich die Tänzer*innen exponieren und dabei Kopf und Kragen riskieren. Nimmermüde suchen sie in der Verbindung zu den anderen die Herausforderung, setzen das Gleichgewicht aufs Spiel und laufen Gefahr, dabei den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Situationen wandeln sich von kontrollierten, abstrakten Momenten zum unkontrollierten, surrealen Chaos und schließlich zur erlösenden Befreiung.
Uraufführung am 28.04.2022 im Theater St. Gallen als Koproduktion des Theater St. Gallen und Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps
Choreografie: Kinsun Chan, Martin Zimmermann
Konzept & Bühne: Martin Zimmermann
Kostüme: Kinsun Chan, Anja Jungheinrich, Martin Zimmermann
Musik: Hans-Peter Pfammatter, Daniel Steffen
Licht: Christian Kass
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Der fliegende Holländer
Richard Wagner
Romantische Oper in drei Akten Libretto vom KomponistenZahllose Legenden ranken sich um die Gestalt des zur ewigen Wanderschaft verfluchten, fliegenden Holländers, der erst Ruhe findet, wenn ihm eine Frau Treue bis in den Tod hält. Senta, die in ihrer dörflichen Heimat auf ein perspektivloses Schicksal als Hausfrau und Mutter zusteuert, glaubt sich ausersehen, den Fluch zu brechen. Oder hofft sie vielmehr auf den Fremden, damit er sie aus der Enge ihres Lebens befreit? 1843 in Dresden uraufgeführt, ist »Der fliegende Holländer« Richard Wagners erste romantische Oper. Die Regisseurin Florentine Klepper nimmt in ihrer Inszenierung den Blickwinkel Sentas ein und erzählt in einem magischen Traumspiel von ihrer Emanzipation von Vater, Verlobtem und den sie erstickenden gesellschaftlichen Konventionen.
Musikalische Leitung: Axel Kober
Inszenierung: Florentine Klepper
Bühne: Martina Segna
Kostüme: Anna Sofie Tuma
Licht: Bernd Purkrabek
Video: Bastian Trieb
Chor: Jan Hoffmann
Dramaturgie: Sophie Becker
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Benvenuto Cellini
Hector Berlioz
Opéra-comique in drei Akten (Weimarer Fassung)Libretto von Léon de Wailly und Auguste Barbier
Hector Berlioz (1803–1869) schafft in seiner frühen Oper »Benvenuto Cellini«, die 1838 in Paris uraufgeführt wurde, ein phänomenales Kunstwerk, das einen der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts zum Protagonisten macht: Benvenuto Cellini. Zwar skizziert die Oper nur drei Tage – die Zeit zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch 1532 in Rom – aus dem schillernden Leben des florentinischen Bildhauers, die jedoch stürmisch genug sind: Nach turbulenten Stunden im Treiben des Karnevals, bei dem Cellini einen Kontrahenten erschlägt, ist er am Ende dennoch der glückliche Sieger.
Für den phänomenalen und höchst differenzierten Umgang mit den Instrumenten in seinem Orchester war Hector Berlioz bekannt und fand viele Bewunderer u.a. auch Richard Wagner. Die vielfältige Partitur beinhaltet sowohl großflächig angelegte Tableaus mit ihren mitreißenden Chorszenen, bis hin zu kammertheatralen Situationen, die einzigartig instrumentiert sind. Dadurch schafft er ein karnevaleskes Stimmungsbild, das seinesgleichen sucht.
Musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti
Inszenierung: Barbora Horáková
Bühne: Aida Leonor Guardia
Kostüme: Eva Butzkies
Licht: Stefan Bolliger
Videodesign: Sergio Verde
Chor: André Kellinghaus
Dramaturgie: Benedikt Stampfli
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro
Wolfgang Amadeus Mozart
Opera buffa in vier Akten Libretto von Lorenzo Da Ponte nach dem Schauspiel »La folle journée ou le Mariage de Figaro« von Pierre Augustin Caron de BeaumarchaisDie Hochzeit des Dienerpaares Figaro und Susanna steht kurz bevor, und alles könnte so schön sein – wären da nicht der liebeslüsterne Graf Almaviva, der Susanna seit Langem nachstellt, sowie der rachsüchtige Doktor Bartolo und seine Haushälterin Marcellina, die eine Hochzeit allesamt verhindern wollen. Nach zahlreichen Intrigen gelingt es Figaro und Susanna mit Hilfe der Gräfin und dank eines ausgeklügelten Racheplans schließlich, Almaviva mit seiner eigenen Verführungskunst zu schlagen und am Ende alle rechtmäßigen Paare (wieder) zusammenzuführen. Wolfgang Amadeus Mozarts »Die Hochzeit des Figaro«, 1786 am Wiener Hoftheater uraufgeführt, ist die erste der drei Mozart-da-Ponte-Opern, die trotz der rasanten komödienhaften Handlung bereits die aufrührerischen Gedanken der Französischen Revolution erkennen lässt. Der Regisseur Johannes Erath lädt das Publikum in seiner »Figaro«- Inszenierung zu einer Reise durch die unterschiedlichen Epochen der Theatergeschichte ein, ausgehend von der Commedia dell’arte bis hin zur Moderne.
Musikalische Leitung: Andrés Orozco-Estrada
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild: Katrin Connan
Kostüme: Birgit Wentsch
Künstlerische Mitarbeit Kostüm: Noëlle Blancpain
Licht: Fabio Antoci
Chor: Jonathan Becker
Dramaturgie: Francis Hüsers
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla
Gioachino Rossini
Opera buffa in zwei AktenLibretto von Cesare Sterbini nach der Komödie »Le Barbier de Séville ou la Précaution inutile« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Die 1816 uraufgeführte komische Oper »Der Barbier von Sevilla« von Gioachino Rossini trägt den Untertitel »Die nutzlose Vorsicht« – und genau darum geht es: Voller Eifersucht versucht der alte Dottore Bartolo, sein Mündel Rosina im Hause zu behüten, um es selbst des reichen Erbes wegen zu heiraten. Aber vergeblich: Der junge und ungleich charmantere Graf Almaviva verschafft sich dank Maskerade und der Hilfe des Barbiers Figaro Zugang zum Herzen der jungen Frau. »Der Barbier von Sevilla« ist mit seinen virtuosen Arien und den rasanten Ensembles die beliebteste Oper Rossinis, und Grischa Asagaroffs Inszenierung spitzt das Spiel mit falschen Identitäten und Intrigen wunderbar komödiantisch zu.
Musikalische Leitung: Daniele Squeo
Inszenierung: Grischa Asagaroff
Bühnenbild & Kostüme: Luigi Perego
Licht: Fabio Antoci
Chor: Jonathan Becker
Dramaturgie: Stefan Ulrich
Chor: Jan Hoffmann
Dramaturgie: Stefan Ulrich
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
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Die Zauberflöte
Große Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Emanuel Schikaneder»Ein Mensch, wie du«, antwortet Papageno auf die Frage Taminos, wer er sei. Tamino antwortet auf die Gegenfrage, dass er »aus fürstlichem Geblüte« stammt. So wird gleich zu Beginn deutlich, dass der Vogelfänger Papageno bereits das ist, was Tamino erst noch werden muss: ein Mensch. Humanität heißt also das Ziel. Und so hehr das Ziel, so humorvoll-menschlich-spielerisch ist der Weg dorthin. Den beschreibt das Libretto mit vielen Prüfungen, mit der Hölle Rache und der süßesten Liebe, mit tanzenden Tieren und wundersamen Knaben bis Tamino und Pagageno schließlich ihr Ziel glücklich erreichen. »Die Zauberflöte«, 1791 in Wien als letzte Oper Wolfgang Amadeus Mozarts uraufgeführt, steht einerseits ganz in der Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters. Andererseits ließen sich Mozart und sein Librettist Emanuel Schikaneder auch vom aufklärerischen Gedankengut der Freimaurer inspirieren; und schufen so eine Mischung aus Kasperl-Unsinn und Freimaurer-Tiefsinn, unzeitgemäßer Misogynie und tiefster Menschlichkeit mit schlichtweg himmlischer Musik, die »Die Zauberflöte« zu der generationenübergreifenden Erfolgsoper werden ließ, die sie heute noch ist.
Musikalische Leitung: Giulio Cilona
Inszenierung: Josef E. Köpplinger
Bühnenbild: Walter Vogelweider
Kostüme: Dagmar Morell
Choreografie: Ricarda Regina Ludigkeit
Licht: Fabio Antoci
Chor: Jonathan Becker
Dramaturgie: Johann Casimir Eule
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Hereinspaziert! – Tag der offenen Semperoper
Zu Beginn der neuen Spielzeit lässt die Semperoper sich hinter die Kulissen schauen und öffnet ihre sonst vor neugierigen Blicken verschlossenen Türen. Wer wissen möchte, wo in der Oper geprobt, gewerkelt, geschreinert, gemalt, genäht und archiviert wird, ist herzlich eingeladen, am 15. September 2024 dies zu erkunden.Eintritt frei
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Otello
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Arrigo Boito nach William Shakespeares Tragödie »Othello, the Moor of Venice«1887 schuf der Komponist Giuseppe Verdi mit »Otello« eine neue Oper, von deren Originalität sich schon damals das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißen ließ und die bis heute zu seinen musikalisch wie inhaltlich fesselndsten Werken zählt. Verdis durchkomponiertes Dramma lirico zeichnet packend Shakespeares gleichnamiges Drama nach, das den Protagonisten immer weiter in den Abgrund treibt: Otello, Befehlshaber der venezianischen Flotte kehrt, allen Naturgewalten trotzend, nach Zypern zurück und verkündet dort den Sieg über die Osmanen. Einzig sein Fähnrich Jago stimmt nicht in den allgemeinen Jubel ein, denn er plant eine perfide Racheintrige gegen Otello, die dessen Leben in eine finstere Tragödie verwandeln soll. Vincent Boussards Inszenierung, eine Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg, zeigt den vernichtenden Strudel, in den Otello gerät, in eindrucksvollen Bildern. Das Kostümbild dafür kreierte der Modeschöpfer Christian Lacroix.
Musikalische Leitung: Timur Zangiev
Inszenierung: Vincent Boussard
Mitarbeit: Regie Heiko Hentschel
Bühnenbild: Vincent Lemaire
Mitarbeit Bühne: Rena Donsbach
Kostüme: Christian Lacroix
Mitarbeit Kostüme: Robert Schwaighofer
Licht: Guido Levi
Video: Isabel Robson
Choreografie: Helge Letonja
Chor: André Kellinghaus
Kinderchor: Claudia Sebastian-Bertsch
Dramaturgie: Stefan Ulrich
Bühnenmusik: Alexander Bülow
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Woyzeck
Robert Wilson / Tom Waits / Kathleen Brennan
Nach einem Stück von Georg Büchner. Songs und Liedtexte von Tom Waits und Kathleen Brennan. Konzept von Robert Wilson. Textfassung von Ann-Christin Rommen und Wolfgang WiensDie Geschichte um Woyzeck hinterließ Georg Büchner 1837 in einem Fragment. Der international renommierte Sänger und Komponist Tom Waits, die Songwriterin Kathleen Brennan und der Theaterkünstler Robert Wilson schufen 2000 aus Büchners Szenen ein packendes Musiktheater, zynisch und doch voller Sehnsucht nach Glück. Zu den einzelnen Szenen schrieben Waits und Brennan berührende und verstörende Songs zwischen Ballade, Chanson und Moritat, die mal den Charakter eines langsamen Liebesduetts, mal den einer gnadenlosen Hetzjagd annehmen. Manfred Weiß bringt dieses Stück nun auf die Bühne von Semper Zwei.
Musikalische Leitung: Max Renne
Inszenierung: Manfred Weiß
Co-Regie & Choreografie: Natalie Holtom
Bühne & Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter
Licht: Marco Dietzel
Dramaturgie: Martin Lühr
In deutscher und englischer Sprache
Werkeinführung (kostenlos) 25 Minuten vor Beginn im Oberen Foyer von Semper Zwei
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Fidelio
Ludwig van Beethoven
Große Oper in zwei AufzügenLibretto von Josef Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke
Am 7. Oktober 1989 feierte Christine Mielitz’ Inszenierung von Beethovens Fidelio ihre Premiere. Während vor der Semperoper die Bürger für Demokratie und Menschenrechte auf die Straße gingen, zeigte die Regisseurin die »Befreiungsoper« in einem Gefängnishof der Gegenwart mit Überwachungsturm und Stacheldraht. Ludwig van Beethoven schrieb seine Oper über eine Frau, die als Mann verkleidet ihren zu Unrecht in ein Geheimgefängnis verschleppten Ehemann retten will, unter dem Eindruck von Revolution, Terrorherrschaft und Krieg.
In seiner Oper steht der Heldenmut der Leonore neben der Alltagswelt des Gefängniswärters Rocco, steht große Oper neben deutschem Singspiel. Doch am Ende steht eine Befreiung, die Beethoven in schier übermenschliche, utopische Klänge kleidet. Über drei Jahrzehnte nach der Premiere hat die Dresdener Fidelio-Produktion von 1989 nichts von ihrer Eindringlichkeit verloren.
Musikalische Leitung: David Afkham
Inszenierung nach: Christine Mielitz
Bühne & Kostüme: Peter Heilein
Licht: Eike Wilm Schulte
Chor: Jan Hoffmann, Christof Bauer
Dramaturgie: Wolfgang Pieschel
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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La Bohème
Giacomo Puccini
Szenen aus »La vie de bohème« von Henri Murger in vier BildernLibretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
Eine Bohème-WG in den Pariser Künstler- und Studentenkreisen: Zwischen Freiheit, Unabhängigkeit, Kunst und finanziellen Nöten schlagen sich der Dichter Rodolfo und seine Freunde durchs Leben. Als sich Rodolfo in die Nachbarin Mimì verliebt, scheint sich zunächst alles zum Besseren zu wenden, aber Armut und Mimìs Krankheit überschatten die Beziehung. Die beiden kommen sich näher, trennen sich wieder und finden sich schließlich erst, als es schon zu spät ist. Die wohl bekannteste Oper Puccinis bot zur Zeit ihrer Uraufführung 1896 durch die intime Szenerie und das alltägliche Sujet ein Novum in der italienischen Oper. In der Inszenierung von Regisseurin Christine Mielitz zählt Puccinis vierte Oper zu den beliebtesten Repertoireklassikern der Semperoper Dresden.
Musikalische Leitung: Antonello Allemandi
Inszenierung nach: Christine Mielitz
Bühnenbild & Kostüme: Peter Heilein
Licht: Friedewalt Degen
Chor: André Kellinghaus
Kinderchor: Claudia Sebastian-Bertsch
Dramaturgie: Matthias Rank
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Kinderchor der Semperoper Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
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Peer Gynt
Johan Inger
Ballett in zwei AktenDer junge Abenteurer Peer Gynt zieht aus, um ›König der Welt‹ werden. Er verführt und verlässt, immer auf der Suche nach sich selbst. Unterwegs trifft er auf viele wohlwollende wie auf intrigante Menschen, wird inspiriert, aber auch betrogen und nirgendwo wirklich akzeptiert. Neben seiner greisen Mutter Aase, die er schweren Herzens zu Grabe trägt, ist es nur das Mädchen Solveig, das ihn liebt und ein Leben lang in der Heimat auf ihn wartet, denn so lang dauert es, bis Peer nach Hause zurückkehrt. Der schwedische Choreograf Johan Inger, in Dresden zuletzt mit »Walking Mad« und »Carmen« zu erleben, adaptiert die Lebensreise und Identitätssuche des unsteten Glückssuchers Peer Gynt in ein abendfüllendes, 2017 in Basel uraufgeführtes Ballett. In einem spartenübergreifenden Gesamtkunstwerk aus Tanz, Pantomime und Gesang, mit einer eindrücklich erzählenden Körpersprache, Witz und Humor übersetzt Inger dabei die Lebens- und Erfahrungsstationen Peer Gynts auf einzelne Abschnitte seines eigenen Werdegangs als Künstler.
Choreografie und Inszenierung: Johan Inger
Musik: Georges Bizet, Edvard Grieg, Pjotr I. Tschaikowsky
Musikalische Leitung: Thomas Herzog
Bühnenbild mit EstudiodeDos: Leticia Gañán, Curt Allen Wilmer
Kostüme: Catherine Voeffray
Licht: Tom Visser
Dramaturgie: Gregor Acuña-Pohl
Chor: Jonathan Becker
Choreografie Assistenz: Urtzi Aranburu
Einstudierung: Urtzi Aranburu, Carolina Armenta, Zoran Markovic
Sinfoniechor Dresden – Extrachor der Semperoper Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Werkeinführung (kostenlos) 45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
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Die Tempeltänzerin / La Bayadère
Aaron S. Watkin
Ballett in zwei Akten von Aaron S. Watkin nach Marius PetipaMusik von Ludwig Minkus
Der Titel dieses Ballettes wurde im Frankreich des 19. Jahrhunderts geprägt und entsprang dem eurozentristischen Blick auf ›orientalische‹ Tempeltänzerinnen. Der Begriff der ›bayadère‹ unterschied jedoch nicht zwischen Tänzerinnen, die im Sinne der Unterhaltungskunst auftraten, und Devadasis (Gottesdienerinnen). Aufgrund der Ansiedlung der Handlung im ›exotischen‹ Sujet, seines dramaturgischen Aufbaus sowie des opulent konzipierten und technisch vielseitigen Bühnenzaubers, gilt das von Marius Petipa und Ludwig Minkus kreierte Handlungsballett »Die Tempeltänzerin/La Bayadère« (1877), als ein ›grand spectacle‹: Dem Geiste der Romantik verpflichtet, erzählt es die märchenhaft-tragische Liebesgeschichte zwischen der Tempeltänzerin Nikjia, die – entgegen ihren religiösen Verpflichtungen – ihr Herz dem Krieger Solor geschenkt hat, der jedoch einer anderen Frau versprochen ist, so dass das Paar nur in einer parallelen Traumwelt zueinander finden kann.
Handlung & Choreografie: nach Marius Petipa Aaron S. Watkin
Mise en scène und Handlung: Francine Watson Coleman
Musik: Ludwig Minkus
Musikalisches Arrangement: David Coleman
Bühnenbild: Arne Walther
Kostüme: Erik Västhed
Licht: Bert Dalhuysen
Dramaturgie: Katharina Riedeberger
Musikalische Leitung: Tom Seligman
Die Tempeltänzerin / La Bayadère bewerten:
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Entweder hat sich der tausende Jahre alte Hinduismus geändert oder die seit wenigen Jahren ständig ansteigenden Befindlichkeiten. Zur Premiere von Die Tempeltänzerin ( La Bayadère) 2008 in der Semperoper war jedenfalls kein einziger Hindu in seiner religiösen Befindlichkeit gekränkt. Es ist vielmehr eine andere Religion, die sich der religiösen Empörung mit Inbrunst bemächtigt. Die Woken sind ausnahmslos über alles und jeden empört, so scheint es. Es ist folgerichtig auch kein indischer Hindu, der die „kulturelle Aneignung“ lauthals beklagt. Mal wieder sind die USA das Epizentrum der seismischen Empörungswelle. Und mal wieder wird im Namen der vorgeblichen kulturellen Sensibilität ein Keil in die Gesellschaft getrieben, die ein Miteinander erschwert und mittels kultureller Hexenjagd Hysterie verbreitet. Das über 150 Jahre alte Stück wurde dereinst in St. Petersburg uraufgeführt und hat nie auch nur den Hauch einer Behauptung aufgestellt, eine nüchtern-wissenschaftliche Abhandlung des Hinduismus im Allgemeinen und der soziologischen Situation in Indien im Speziellen zu sein. Es ist was es ist: eine bezaubernde Choreographie mit herausragenden Tänzern zu einer traumhaften Musik als das Produkt der Phantasie von Künstlern, die uns etwas zu sagen habe, dass weit über das Erzählte hinaus geht.
Der Rosenkavalier
Komödie für Musik in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal
Musik von Richard StraussIn der Liebe zu dem jüngeren Octavian findet die verheiratete Feldmarschallin ihre Jugend wieder. Doch schmerzlich erkennt sie, dass der Lauf der Zeit nicht aufzuhalten ist. Als Octavian als Brautwerber für den Mitgiftjäger Ochs auf Lerchenau die Silberne Rose überbringen soll, geschieht das Unaufhaltsame: Brautwerber und Braut verlieben sich. Mit einer komödiantischen Maskerade schaltet Octavian seinen Auftraggeber aus. Die Feldmarschallin erscheint, um den entstandenen Trubel aufzulösen – und sie gibt Octavian frei: »Hab mir’s gelobt, ihn lieb zu haben in der richtigen Weis’.«
Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg
Bühnenbild: Christoph Schubiger
Kostüme: Jessica Karge
Chor: Omer Meir Wellber
Dramaturgie: Hans-Georg Wegner
Gesamtdauer 4 Stunden 35 Minuten
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Wohnzimmerkonzerte bewerten:
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Neben dem musikalischen Beitrag auch ein interessanter Blick ins Private, verschiedenst umgesetzt. Hautnah und garantiert ohne Sichteinschränkung!
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Semperoper Dresden
Die Dresdner Semperoper ist nicht nur ein Architekturdenkmal, sie ist vor allem Spielstätte und bietet den festlichen Rahmen für die Aufführungen der Sparten Oper, Staatskapelle Ballett und Junge Szene. Zugleich ist sie zu einem Symbol dieser Stadt geworden und weltweit Inbegriff für bedeutende Opernkunst.
Kartenverkauf: Schinkelwache am Theaterplatz:
Theaterplatz 2, D-01067 Dresden
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